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Fürsie sprach das sie weder erschrocken war, als sie Davis und ihre beste Freundinmitten in der Nacht auf dem stockdunklen Flur stehen sah. Gegen sie das sieerst mal die Augen verdrehte. Aber das hätte er wohl auch getan. „Rebecca. UndDavis." Ihr Blick Irrlichte von einem zum anderen hin und her. Sie zuckte mitder Schulter und öffnete die Tür resigniert ein Spalt breiter. „Ich frage ambesten gar nicht." Anscheinend hatte sie sich mit der Situation abgefunden. Erwollte die Rothaarige durchlassen, doch sie schüttelte mit dem Kopf. „Danke,aber ich muss wieder fahren ich stehe im Halteverbot." „Als wäre das daseinzige Vergehen gegen du das heute Nacht verstoßen hast." Zog er sie auf undspürte bereits wieder wie das Adrenalin aus seinem Körper wich und die Drogenzu wirken begannen. „Tja, man sagt man soll sich treu bleiben." Sie lächelte.Olivia erschien wieder in der Tür. „Was ist kommt ihr nicht rein?" Davisnickte. Die Rothaarige schüttelte mit dem Kopf. Zumindest kannte er ihren Namenjetzt. „Danke fürs fahren." Er unterdrückte ein Gähnen und umarmte sie kurz.Die beiden Mädchen verabschiedeten sich ebenfalls. Deutlich länger. Als Rebeccaverschwunden war, sah sie ihn an. „Was willst du hier Davis? Für eineSpritzfahrt bin ich eindeutig nicht in Verfassung." Sie fuhr sich müde über dieAugen. Erst jetzt fiel ihm auf das sie geschlafen zu haben schien, die Haarehingen ihr wirr in die Augen und sie trug nur ein weites Männerhemd, das geradeihre mal ihre Oberschenkel bedeckten. „Schon gut." Winkte er ab und wolltegehen. Doch der Schwindel durchzuckte ihn wie ein Blitz, er sank gegen dasGeländer und zog scharf die Luft ein. „Hast du Pferdesalbe?" „Pferdesalbe wassoll das sein?" Das müde genervte war aus ihrer Miene verschwunden und sie sahihn besorgt an. „Kühlgel." Murmelte und stützte sich erneut ab. „Was ist dennmit dir passiert? Du siehst so aus, als würdest du gleich in Ohnmacht kippen."Sie legte die Arme um seine Taille und stützte sie. „Geht gleich wieder." Siehumpelten gemeinsam ins Badezimmer, wo er sich gegen den Rand der Badewannesinken ließ. Olivia schaltete das Licht ein und fahles gelbliches Lichterhellte den kleinen trostlosen Raum. „Am besten ziehst du die Schuhe aus undstellst die Beine in die Wanne, so kann ich mir deine Schulter ansehen." Wiessie ihn an. Er nickte nur und tat wie befohlen. „Meine Finger sind aber kalt."Warnte sie ihn unsicher, während sie bereits nach dem Rand seines Shirtsfasste. „Macht nichts." Meinte er leise. Sie zögerte ihn noch kurz, doch alsnichts mehr kam, zog sie ihm schließlich das Shirt über den Rücken. Er hörte,wie sie scharf die Luft einatmete und hielt ganz still, als sie mit bebendenFingern über seinen Rücken strich. „Was hast du getan?" Ihre Stimme war rau undtränenerstickt. „Wie schlimm ist es?" Er wollte einen Blick über die Schulterwerfen doch ein stechender Schmerz hielt ihm davon ab. „Warte." Er hörte, wiesie nach etwas langte und sich schließlich der Griff einer Handykamera löste. DasKlicken erklang. Ihr Atem streifte sein Schulterblatt, als sie ihm das Handyreichte. Er sah sich das Bild an. Ein großer dunkler Bluterguss prangte vonseinem Schulterknochen quer über sein gesamtes Schulterblatt. Dort wo er gegendie Metallkante des Schrankes gestoßen war. „Okay das ist nicht so schlimm wiegedacht." Erleichtert gab er ihr das Handy zurück. „Nicht so schlimm?" Hysterieschlich sich in ihre Stimme. „Glaub mir, wenn du bei Jahrelang im Spitzensportunterwegs bist, ist ein blauer Fleck auf dem Schulterblatt das geringste deinerSorgen." „Anscheinend ist deine Sorge groß genug das du mich dafür schon wiedermitten in der Nacht aus dem Schlaf reißt." Gab sie zurück. „Deswegen bin ichauch nicht hier." Gab er zu. Er hörte sie seufzen. „Das dachte ich mir fast.Diesmal drehte er den Kopf, trotz der Schmerzen und sah ihr fest in die Augen.„Ich brauche jemandem dem ich vertrauen kann, jemanden der einfach da ist undkeine Fragen stellt. Und einen Platz zum Schlafen." Er grinste schief. Sieerwiderte es deutlich vorsichtiger. „Ich schätze mal mit keine Fragen stellenmeinst du etwas das bisher nicht in den Medien über dich erwähnt wurde?" Erdrehte den Kopf wieder nach vorne und hörte, wie sie einen Schrank öffnete unddarin herumwühlte. „Kann kalt werden." Warnte Olivia und kurz darauf trug sieeine geleeartige Flüssigkeit großflächig über sein Schulterblatt auf. Ob es ander Ibo oder tatsächlich an dem Gel lag, vermochte er nicht zu sagen, dochtatsächlich flauten die Schmerzen nach einigen Sekunden spürbar ab. Er seufzteerleichtert und kippte mit dem Oberkörper nach vorne, stütze sich mit einerHand an der gefliesten Wand an. Er spürte ihre Finger auf seinem unverletztenSchulterblatt. Sanft und doch nachdrücklich. „Davis du musst mir schon sagen,worum es geht. Ansonsten kann ich dir nicht helfen." Er ergriff ihre Hand unddrückte sie. Sie erwiderte den Druck sanft. Er ignorierte ein aufkommendesBrausen in seinem Ohr. Das leise, aber stetige Tropfen des Wassers aus demundichten Duschkopf war für einige endlose Sekunden das einzige Geräusch. Erließ den Kopf auf sein Kinn sinken und schloss halb die Augen. Nie hätte ergedacht, dass er sich einer anderen Person anvertrauen würde. „Du hast Recht.Es ist etwas das in den Medien bisher tatsächlich nicht erwähnt wurde. Weil eskeiner weiß. Und das soll bitte auch so bleiben. Ich habe Anfälle. Selten.Sehr. Aber wenn sie kommen, dann heftig. Es ist wie bei einer Episode, eher wiebei einem starken Drogenentzug. Meist kriege ich starkes Fieber, habe unruhigeFieberträume mir wird schlecht. Das Ganze dauert meist ein bis zwei Tage unddann geht's mir wieder gut." Er sprach leise, zögerlich als er dieses Geheimnisoffenbarte das er außer mit Brahms und seiner Familie noch mit niemandemgeteilt und wohl auch zum ersten Mal mit jemandem aussprach. „Das istschrecklich." Wellen der Mitgefühl schwangen in ihrer warmen Stimme mit undvibrierten in seinem Brustkorb. Ihre Finger tasteten sich von seinemSchulterblatt bin zu seinem Nacken und er ließ den Kopf nach hinten sinken, biser gegen ihren flachen Bauch stieß. Strähnen ihrer langen Haare fielen ihm indie Stirn als sie sich über ihn beugte und ihn entschlossen ansah. „Danke dasdu es mir erzählt hast." Sie legte ihm unsicher eine Hand auf das Schulterblattund er ergriff sie und drückte sie. „Was soll ich tun?" Tatbereit sank sie vorihm in die Hocke und sah ihn entschlossen an. „Deswegen bist du hier? Nicht? Duspürst das ein neuer Anfall kommt und bist deshalb zu mir gekommen. Weil duwusstest das ich nichts verraten würde. Weil du mir vertraust." Ein seltsamerGlanz schimmerte in ihren großen dunklen Augen. Sie schien gerührt. Er brachte einschwaches Lächeln zustande. „Deinen Enthusiasmus in allen Ehren, aber du kannstnicht viel tun. Hauptsächlich helfen das Fieber zu senken. Aber du musst dasnicht tun. Ich bin dir schon dankbar das ich bleiben darf." „Natürlich kannstdu das. Du kannst mir vertrauen." Die gepiercte Augenbraue zuckte nach oben. „MeinVater", Davis fuhr sich über die trockenen Lippen", er würde das nichtverstehen. So etwas wie Schwäche gibt es bei uns nicht. Er würde das niemalsverstehen." Er verstummte. „Wir sollten ins Bett." Flüsterte sie erstickt.„Macht sich nicht so gut, wenn meine Mum uns morgen früh zwischen Wanne und Waschmaschineschlafend sieht." Ihr Burstkorb bebte vor unterdrücktem Lachen. „Deine Mutter."Seine Lieder hoben sich flackernd. „Wird sie keine Fragen stellen?" „Ach machdir keine Sorgen. Sie hat genug mit sich selbst zu tun." Wiegelte sie ab undhalf ihm hoch. Arm in Arm dirigierte sie ihn durch den kurzen dunklen Flur zuihrem Zimmer. „Sie haben gesagt das ich wieder laufen soll. Dass sie Beweisehaben das Roxana noch gelebt hat, als sie mich verlassen hat und sie haben mireinen neuen Sponsorenvertrag gegeben. Aber ich werde nicht mehr laufen. Niewieder." Tränen strömten über seine Wangen, als er stammelte wie ein kleinesKind. Die Drogen linderte die Kopfschmerzen brachte aber seine Gedanken zum Rasen.Es stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch und wusste das auch. „Wer hat dasgesagt wer? Aber es ist alles gut, du musst dich beruhigen. Wir sprechen Morgendarüber." Murmelte Olivia dicht an seinem Ohr. Sie erreichten das Zimmer undstießen die Tür auf. „Sie alle." Davis schlief noch in der Sekunde ein als ihreKörper eng umschlungen das Bett berührten. 

STARDUST - 365 Tage mit dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt