SARINA

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„Hey, hast du das schon gehört? Der Arrogante Arsch muss eine Woche nachsitzen. Es gibt doch noch eine Gerechtigkeit." spricht einer der Schüler zu einem Weiteren.

Die Beiden sitzen in der Pause oft zusammen und reden über alles und jeden. Ständig nur am lästern.

„Wer sollte das sein?" fragt der Schwarzhaarige.

Die Namen konnte ich mir immer noch nicht einprägen.

„Ja dieser Jeremy!" sagt der Blonde und schon haben sie meine volle Aufmerksamkeit.

Sie meinen doch nicht wirklich den gleichen Jeremy denn ich kenne? Wobei arrogant auf ihn ganz schön zutrifft.

„Ehrlich?" fragt der Schwarzhaarige voller Begeisterung.

Der Freund nickt.

„Wir sollten die Gelegenheit gut nutzen und noch einen Bonus drauflegen." setzt er fort.

Was er wohl damit meint?

„Und an was bestimmtes hast du gedacht?" fragt der Blonde neugierig.

Der Komische beugt sich nun zu ihm und beginnt ihm seinen Plan zu erläutern.

Sie stehen nicht besonders weit weg. Ich verstehe jedes ihrer Worte.

„Gestern Abend habe ich noch eine Brieftasche gefunden. Der Besitzer, einer der Schüler hat den Verlust bereits gemeldet. Eigentlich hatte ich vor sie zu behalten. Wir könnten sie aber auch Jeremy unter jubeln. Daraufhin einen anonymen Tipp und schon heißt es für immer bye bye mit ihm."

Das ist unfair und vollkommen ungerecht. Das missfällt mir sehr.

„Und wie sollen wir das anstellen?" fragt der Blonde total aufgeregt.

„Überlasse das ruhig mir. Während dem Sportunterrichts komme ich ihm nah genug." antwortet der Schwarzhaarige und beide gehen lachend aus der Klasse.

Ich folge ihnen und halte mich stets im Hintergrund. Sie bewegen sich Richtung Musikraum.

Noch bevor sie eintreten spreche ich sie direkt an: „Ich kenne euren Plan."

Beide drehen sich sofort zu mir. Sie stehen an der Tür und lachen mich aus.

„Vorhin habe ich alles mithören können und werde das nicht gut heißen, beziehungsweise dulden." erkläre ich ihnen und bringe alles auf den Punkt.

Sie schauen sich gegenseitig an, bis der Blonde gleich anschließend in den Raum verschwindet und der Schwarzhaarige Idiot langsam auf mich zu kommt.

Er mustert mich genausten aus und kommentiert: „Vorsicht kleines. Soviel Neugierde kann schaden."

Die wenigen Schüler weichen urplötzlich aus. Einige machen einen großen Bogen um uns beide und einige von ihnen schauen sogar neugierig zu.

„Ich möchte das ihr euch von Jeremy fernhält und die Brieftasche dem rechtmäßigem Besitzer heute noch abgebt." befehle ich ihm und weihe seinem plötzlichen Schlag aus.

Er schlägt in die Luft und kommt mir daraufhin unerlaubt näher. Er lächelt mir dabei noch bösartig zu.

„Was wenn nicht? Was machst du dann? Wirst du mich etwa verpetzen?" fragt er spöttisch.

„Ich petze ungern, aber das heißt nicht das ich dein Vorhaben dulden werde."

„Wie willst du mich denn aufhalten? Mich etwa verprügeln?" fragt er nun amüsiert.

„So weit muss es nicht kommen. Das hängt von dir ab." mache ich ihm bewusst.

Als ihm jetzt klar wird wie ernst es um ihm steht, steuert er nochmals einen Schritt auf mich zu und flüstert: „Glaubst du wirklich du hast irgendeine Chance gegen mich?"

„Unterschätze mich lieber nicht!" antworte ich ihm Selbstbewusster als je zuvor.

Plötzlich erhebt er erneut den Arm und schnappt nach meinem langem Haar. Packt fester zu und zerrt mich dadurch zu sich hoch. Meine Fußsohle erhebt sich vom Boden und ich stehe unfreiwillig auf den Zehenspitzen. Bei jedem Wort spüre ich seinen schlechten, ekelerregenden Atem.

„Du bist Hübsch. Da bekommt man richtig Lust auf dich." bedroht er mich.

Nach seinem Kommentar verpasse ich ihm einen Tritt zwischen den Beinen. Er schreit laut auf und krümmt sich sofort zusammen. Währenddessen schubse ich ihn anschließend von der Stelle und er prallt direkt zu Boden. Kurzzeitig rollt er vor sich hin und stellt sich dann erneut wieder geschwächt auf die Beine. Atmet aggressiv ein und dreht mir dann unerwartet den Rücken zu.

Siegessicher möchte ich ihm nochmals darauf aufmerksam machen, seinen Plan zu beenden.

Da nimmt er plötzlich Anlauf und klatscht mir mit voller Wucht ins Gesicht. Mich kippt es fast zu Boden. Mit viel mühe, mit viel Willensstärke halte ich mich noch aufrecht. Nebenbei verbreitet sich ein fürchterlicher Schmerz aus. Das werde ich ihm nicht vergeben! So stürze ich mich empört auf ihm. Boxe ihm ins Gesicht. Mal mit der rechten, mal mit der linken. Mit dem Knie schlage ich ihm anschließend in den Bauch und schubste ihn nochmals zu Boden. Ich gewähre ihm keine Zeit zurück zu schlagen und setzte wutentbrannt fort. Als er dann eben fest auf dem Boden aufprallt, setzte ich mich sogar auf ihn und lasse nicht nach. Schlage wiederholt wütend zu. Die Schüler schreien plötzlich auf und versuchen mich erst jetzt aufzuhalten. Im selben Moment erscheint einer der Lehrer. Schreit wie verrückt auf mich ein. Packt mich an die Taille und zieht mich von dem Verletzten zurück.

Presst mich dann auch noch, mit aller Kraft gegen die Wand.

"Hören Sie sofort damit auf!" faucht er mich wütend an.

Komplett außer Kontrolle zapple ich noch ein wenig in seinen Griffen. Endlich komme ich wieder zur Besinnung und atme tief ein. Mein rechter Auge geht kaum auf. Sie ist geschwollen und ich verspüre so viele Schmerzen. Kalter Schweiß rinnt mir über die Stirn und ich beobachte nun wie der Lehrer, den teilweisen Bewusstlosen Jungen auf die Beine hilft.

Anschließend wendet er sich zu mir, packt mich grob an den Arm und zerrt mich in die Direktion.

Dort angekommen fragt der Schulleiter empört:

Was ist passiert? .. und begutachtet sich streng meine Wunden.

Ich erkläre ihm die vorgefallene Situation und er hört mir aufmerksam zu.

„Du kannst nichts mit Gewalt lösen. Für dein Vergehen bekommst du zwei Wochen nachsitzen."

Wirklich hervorragend! Seufz ...

„Und was wird aus dem Schüler? Bekommt er auch seine gerechte Strafe?" hacke ich nach.

„Natürlich!" antwortet er mir und ich bin zufrieden.

Der Lehrer führt mich nach dem Gespräch direkt ins Krankenzimmer.

Mein Gegner liegt auf einem der frisch bezogenen Betten.

„Setzt dich." höre ich die Ärztin und gehe ihren Worten nach.

Sie pflegt mir meine Wunden. Reinigt und desinfiziert sie. Verbindet meine Hand und hält mir eine Augen salbe entgegen. Dankend nehme ich sie an und gehe aus dem Raum.

Der Junge schaut mir verachtend hinterher.


Heartbeat (B1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt