JEREMY (ENDE)

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Man hört bereits die laute Musik und die unterschiedlichsten Stimmen. Vieler dieser junge Leute stürzen sich voller Elan in den Abend hinein. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden am Ende viele Herzen gebrochen und auch einiges an der alten, wie auch neuen Liebe aufblühen.

„Ich sehe mich etwas um." schreit mir Malwin plötzlich ins Ohr und entreißt mich aus den Gedanken.

Genervt weiche ich ihm aus und er verschwindet durch die Menge. Immer neigen diese Menschen zu solch einer Übertreibung. Immer diese laute Musik und immer dieses kitschige Verhalten. Der Boden ist sogar mit künstlichen Rosenblüten bestreut. Rotes, gedämpftes Licht, große Tanzfläche, wenig Sitzplätze. Viel an Getränken und süßem Zeug. An der Decke fliegen die unterschiedlichsten Luftballone und tatsächlich noch eine Disco kugel. Sehr fehl am Platz.

„Jeremy." höre ich plötzlich zwischen der langweiligen Musik und wende mich zur Stimme.

Sarina ist endlich angekommen. Sie sieht bezaubernd aus. In einem schönem blauen Kleid, die Haare hochgesteckt. Ihre Schminke ist leicht, natürlich und genau passend.

„Du siehst sehr gut aus." sagt sie jetzt schüchtern und versucht die Blicke aufrecht zu erhalten.

„Das will ich doch hoffen." sage ich grinsend und blicke zu ihr hinab.

Trotz ihrer Absätze erreicht sie gerade mal mein Brustkorb.

„Bekomme ich denn keinen Kompliment?" fragt sie und beißt sich verlegen auf die Unterlippe.

„Hübsche Tasche." sage ich daraufhin und nun starrt sie mich seltsam an.

Was erwartet sie denn? Das ich mich zu Boden werfe und ihr schreiend sage, wie toll sie heute aussieht? Sie brauch doch nur einen Blick in den Spiegel zu werfen und schon wird sie erkennen, das sie hier die einzig, wahre Schönheit ist und dies auch für immer bleibt.

„Weist du wo Malwin steckt?" wechselt sie das Thema und geht auf das vorhin nicht mehr ein.

„Sehe ich etwa aus wie ein Hellseher? Geh und suche ihn doch selbst." fordere ich sie auf und lege die Hände in die Hosentasche.

Sie gibt mir plötzlich einen tritt in den Fuß und sagt wütend: „Du bist nicht zum aushalten!"

Sofort dreht sie mir den Rücken zu und will eben noch davon stampfen. Also packe ich sie von hinten an und halte sie fest. Drücke sie nun an mich, umklammere ihren Körper und flüstere ihr zu:

„Ich habe dich vermisst."

Ich spüre ihr schnelles, pochendes Herz. Sie zittert am ganzen Körper.

„Lass mich bitte wieder los." bittet sie mich daraufhin.

Zögernd lasse ich sie los und wende mich zu den Getränken. Schenke mir ein Glas ein, trinke auf die schnelle aus. Sehe noch kurz über die Schulter. Sie ist bereits verschwunden. Meine Gedanken sind nun wirre, meine Gefühle fahren gerade Achterbahn. Warum fühle ich mich plötzlich so schlecht? Als hätte ich sie bereits verloren.

„Sarina lügt! Du hast keinen Geschmack und siehst grauenvoll aus!" sagt Kira und stellt sich mit überkreuzten Armen zu mir. Ihr Gesichtsausdruck ist böse, beleidigt und düster. Zudem ist sie heute wieder hier. Die Suspendierung hätte meiner Meinung nach länger andauern können.

„Kleines, von uns beiden hast du eindeutig kein Geschmack. Das sehe ich deutlich an deiner gelben Kleidung. Grauenvoll ist zudem auch dein hässlicher Blick! Wenn du so weiter machst sieht dich kein Mann mehr an!" antworte ich und rolle die Augen.

„Ich will auch von keinem Mann gesehen werden, bis auf Malwin!" schreit sie mir brutal entgegen.

Immer wiederholt sich das ganze! Ich bin bereits schon so gereizt und angespannt!

Heartbeat (B1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt