Seid dieser Idiot von Ryan in ihr Leben eingetreten ist, weiht er kaum von ihr ab. Sobald wir die Gelegenheit dazu finden, beobachten wir sie stets aus dem Hintergrund. Wir geben uns mühe und versuchen unauffällig zu bleiben. Wobei das nicht einfach ist, denn wir beide sind nicht die besten Spione. Jedenfalls muss Ryan schleunigst von der Bildoberfläche verschwinden. Dabei könnte uns seine Schwester Kira eine große Hilfe sein. Leider ist die Schule viel zu groß und momentan nehmen wir an der Sportwoche teil. Das macht unsere suche praktisch unmöglich.
„Hast du diese Kira schon gefunden?" frage ich nun Jeremy auf den großen Sportplatz.
Total verschwitzt und außer Atem stelle ich mich zu ihm.
Ohne jeglichen Blickkontakt antwortet er mir: „Nein habe ich noch nicht und stell dich gefälligst wieder zu deinem Team! Heute bist du mein Gegner und zum ende ebenso der Verlierer."
In weniger als einer Minute beginnt unser Fußballmatch und er glaubt mich heute besiegen zu können. Er vergisst meine verrückte und unfaire Seite. Ich kenne seine Schwächen und werde sie mir natürlich auch zu Gunsten ziehen, denn mein Team muss heute um jeden Preis gewinnen.
„Ich werde dich besiegen und wenn das so kommt, dann halte die Wette ein." erinnere ich ihn.
Diesmal haben wir mündlich vereinbart, das Sarina einen ganzen Tag lang dem Gewinner gehört. Der Verlierer hält Ryan gnadenlos auf Abstand.
„Träum weiter! Von uns beiden bin ich hier der perfekte Sportler." antwortet er mir siegessicher und dreht mir den Rücken zu.
Schnell bewege ich mich zurück zu meinem Team. Sie formen einen Kreis, ermutigen und stärken sich gegenseitig. Anschließend wenden wir uns zum wesentlichen. Platzieren uns auf die unterschiedlichsten Positionen und beginnen. Nach dem ersten Pfiff kommt der Ball direkt auf mich zu. Ich fange ihn ab und treibe ihn jetzt vorwärts. Kurz vor dem weiter passen schneidet er mir plötzlich den Weg ab. Jeremy blockiert meinen Schuss und nimmt den Ball ruckartig an sich. Entsetzt und sprachlos sehe ich ihm hinterher. Er läuft in die entgegengesetzte Richtung. Ich kann es nicht fassen. Er ist so verdammt schnell, so athletisch und erzielt im Spiel mühelos einen Tor nach dem anderen. Es sieht für mich schlecht aus. Nun ist es höchste Zeit zu schummeln. Deswegen öffne ich nun den Reißverschluss meiner Jogginghose und fische nach dem verschlossenen Plastikbecher. Sie ist bis zum Rand voll mit winzig kleinen, schwarzen Spinnen. Natürlich sind sie sehr Harmlos, doch für Jeremy der pure Albtraum. Er leidet bereits seit Jahren unter einer Spinnenphobie, auch bekannt als Arachnophobie.
„Halte dich lieber fern von mir." schreie ich ihm jetzt entgegen.
Noch bevor die nächste Spielpartie beginnt zeige ich ihm den gefüllten Becher.
Sofort schreckt er zurück und fragt eingeschüchtert nach: „Was hast du damit vor?"
„Wie bereits erwähnt, bleibe mir fern oder ich kippe dir das ins Gesicht." drohe ich ihm lächelnd und er wird daraufhin sehr wütend.
„Das ist nicht fair!" schreit er auf.
„Findest du?" frage ich belustigt und gehe schnell wieder auf das Feld.
Erneut beginnt das Match und Jeremy kommt jetzt total zögerlich näher. Sofort halte ich den Becher aufrecht und bedrohe ihn erneut. Noch am spielen versuche ich sie zu öffnen und ruckartig bleibt er wie verwurzelt stehen. Er macht keinen Schritt mehr auf mein Team zu. Dank meiner genialen Idee hat meine Mannschaft ein Tor nach dem anderen erzielt und am Ende tatsächlich gesiegt. Wir sind nicht gerade die besten Fußballtalente. Der Einzige würdige Gegner, der uns vielleicht noch zu Fall gebracht hätte war Jermey selbst.
„Ich habe gewonnen. Ich habe gewonnen." schreie ich voller Freude und mache einen unverschämten Siegestanz.
„In meinen Augen hast du trotz allem verloren. Du hinterhältiger Betrüger!" sagt er genervt und rollt die Augen.
„Es gibt für dich kein zurück mehr. Halte unsere Abmachung ein sonst nehme ich Rache." kommentiere ich grinsend und zeig nochmals flüchtig die Spinnen. Er geht jetzt schweigend an mir vorbei und rempelt mich mit purer absichtlich an. Ich verliere fast das Gleichgewicht.
„Das war jetzt wirklich unnötig!" fauche ich auf seine grobe Art und schlendere mich schmunzelnd zur Duschkabine.
Jetzt steht mir absolut nichts mehr im Weg. Kein Ryan der nervt und keine Konkurrenz wie Jeremy. Heute kann ich Sarina ungestört sehen. Es fehlt noch eine erfrischende Dusche und hinfort zum Internat. Mein Zimmer betreten, suche ich mir lässige Kleidung aus. Schreibe ihr nebenbei eine Telefonische Mitteilung. Sie antwortet mir zurück und gibt mir für heute eine klare Zusage. Ungeduldig und total aufgeregt kann ich den heutigen Abend kaum noch erwarten.
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Heartbeat (B1)
RomanceHierbei handelt es sich um eine junge Dame, welches noch lernen muss was Gefühle bedeuten. Auf ihrem Weg lernt sie dabei zwei wunderbare junge Männer kennen, die nicht unterschiedlicher sein können. Hier prallen somit diverse Charaktere aufeinander...