Heartbeat (B1)

JEREMY

Am späten Abend kehre ich zurück. Mutter geht direkt zu Bett, Vater arbeitet noch im Büro.

Nervlich bin ich blank und gehe jetzt zur Terrasse. Malwin sitzt trübsinnig auf den kalten Boden und ist der Schwermut verfallen. Ich leiste ihm Gesellschaft und setzte mich zu ihm. Klopfe ihm auf die Schulter und frage, bezogen auf seinen elendigen Zustand:

„Brauchst du Antidepressiva, oder gleich eine Flasche Whisky?"

„Beides wäre mir recht." antwortet er mir melancholisch.

„War dein Tag so unerträglich?" frage ich.

„Sarina treibt mich noch in den Wahnsinn. Wie kann man nur so begriffsstutzig sein?" stellt er mir verzweifelt eine frage.

„Vielleicht hat man sie nach der Geburt zu oft fallen lassen." scherze ich und er lächelt für den Bruchteil einer Sekunde auf.

„Malwin sie blickt einfach nicht durch. Die einzige wahre Lösung besteht darin, ihr direkt und ehrlich die gesamten Gefühle ins Gesicht zu klatschen." setzte ich fort und erkläre ihm den einzigen Weg.

„Ich bin so ein Feigling. Ich habe angst vor ihrer Abweisung. Lieber mache ich mich verrückt, als das gleich hinter mir zu bringen und ihr zu sagen was Sache ist." beichtet er mir.

„Nun, wie es aussieht bin ich hier nicht der einzige Feigling." sage ich und lege das offen hin.

Es ist nicht einfach sich das selbst einzugestehen. Wer ist schon gerne solch ein Feigling? Niemand, zumindest nicht ich.

„Ich gebe trotzdem nicht auf. Ich werde sie dir nicht kampflos übergeben. Das garantiere ich dir." sagt er plötzlich.

Ich gebe ihm deshalb einen Klaps auf den Hinterkopf und sage: „Kleiner, ich zerquetsche dich wie eine Kakerlake."

„Mal sehen wer zum Schluss siegt." sagt er lächelnd und schubst mich zur Seite.

Erhebt sich und geht ins Haus. Gut. Meine Mission ist erledigt. Ich bescherte meiner Mutter einen schönen Tag und besänftigte Malwins Seele. Für heute ist das genug mit guten Taten. Ich bin viel zu kaputt und gähne wiederholt auf. Schlafenszeit. Mein Bett schreit nach mir.