JEREMY

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„Wie wäre es, wenn wir die Verkaufsstrategie etwas abändern? Mehr in die Werbung finanzieren?" schlage ich Vater vor. Wir sind früher zu Hause als geplant und setzten unsere Arbeit trotzdem fort.

„An der Verkaufsstrategie und an der bereits vorhandenen Werbung liegen keinerlei Problem vor. Es ist die Wahre selbst, die den erwünschten Verkauf verhindert. Wir müssen die weitere Produktion gut überdenken, um der Firma keinerlei Schaden zuzufügen." erklärt Vater und liest sich die beiliegenden Unterlagen durch.

Eines Tages werde ich einer seiner Spielzeug Produktionsfirmen übernehmen, während Malwin die zweite bekommt. Im gesamten besitzt Vater vier Firmen. Zwei große und zwei kleine Tochterfirmen, die leider viele Probleme verursachen.

"Na gut mein Junge, ich entlasse dich für heute. Geh zu deiner Freundin." sagt Vater plötzlich und verwundert, gleichzeitig auch verlegen korrigiere ich seine Aussage.

"Wir sind nicht zusammen."

Er seufzt und durchaus bemerkt er die wahre Situation. Praktisch diese Dreiecksbeziehung.

"Für wenn sie sich auch entscheidet, vergesst nicht ihr bleibt immer noch Brüder." kommentiert er.

Diesmal belasse ich es dabei und wünsche ihm eine gute Nacht. Spaziere hinaus und sehe Sarina im Garten sitzen. Allesamt liegen bereits im Bett.

"Geht es dir gut?" frage ich sie von hinten und komme näher auf sie zu.

Sie nickt: "Ja alles bestens. Es war nur ein seltsamer Tag."

Jetzt setzte ich mich zu ihr und sage: "Haben sie sich bescheuert aufgeführt?"

Sie versucht die passende Frage zu stellen und beginnt: "Mattia ist recht gewöhnungsbedürftig. Was stimmt den nicht mit ihr?"

Obwohl sie sich mühe gibt, kommt es immer noch etwas unhöflich an. Andererseits bringt sie mich auch zum schmunzeln.

"Sie war nicht immer so seltsam und kindlich. Vor ungefähr fünfzehn Jahren geriet sie in einem schweren Autounfall. Seit jenem ist sie nicht mehr die, die sie einst war. Wobei wir, Malwin und ich sie nicht anders kennen. Vater hingegen liebt sie trotz allem abgöttisch. Für ihn hat sich nichts geändert." versuche ich ihr zu erklären.

"Das ist schrecklich und wunderschön zugleich." antwortet sie darauf und blickt in den Himmel.

Heute wirkt sie so melancholisch.

"Sag mir endlich was los ist." fordere ich sie auf.

Sie seufzt abermals, ehe sie beginnt: "Ich habe mir heute ein neues Handy geholt und versucht das Altersheim zu erreichen."

"Hattest du erfolg?" frage ich.

"Ja, eine Schwester Namens Helena hob ab. Sie meinte, er wolle mich nicht hören. Ich verstehe das einfach nicht. Wieso weiht er mir so dermaßen aus?" stellt sie die Frage.

"Mach dir nicht so viele Gedanken, er wird schon einen triftigen Grund haben." antworte ich ihr und versuche sie ein wenig zu besänftigen.

Sie hingegen stellt sich auf, wünscht mir flüchtig gute Nacht und geht somit ins Haus. Seufzend sehe ich ihr nach.



Heartbeat (B1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt