Nachsitzen ist für mich absolut nichts unbekanntes. In den Schulen zuvor passierte mir das regelmäßig. Es wäre jedoch umso einfacher, wenn nur nicht Jeremy ein Teil dieser Klasse wäre.
Es fühlt sich an, als wäre er die hauptsächliche Strafe.
Die vier Tage die ich bereits hinter mir habe, waren dank ihm die reinste Folter. Die Zeit verging sehr langsam und das machte ihn wahnsinnig, daraufhin er mich.
Ich verurteile ihn nicht. Er ist etwas gewöhnungsbedürftig. Er ist ein eigen Mensch, aber leider mit einigen Fehlern. Ich weiß das Jeremy nur versucht etwas aufzubauen. Sei es eine flüchtige Bekanntschaft, oder sei es nur ein kurzzeitiges Gespräch.
Vielleicht strebt er sogar Freundschaft an. Nur leider versaut er es bereits in der ersten Sekunde. Genauer betrachtet, sobald er den Mund öffnet. Ständig lässt er irgendwelche sinnlosen Kommentare von sich und mischt sich in Angelegenheiten ein, die ihm absolut nichts angehen. Kaum wird er ignoriert, ist er wie ein kleines beleidigtes Kind das mit Beschimpfungen nur so um sich wirft.
Er schreit regelrecht nach Aufmerksamkeit.
„Diesmal bekomme ich etwas von dir." sagt Jeremy plötzlich.
Wir stehen an meiner Tür. In den letzten Tagen hat er mich von sich aus begleitet.
„Ich gebe dir nichts. Niemand hat dich darum gebeten." kommentiere ich.
„Sei mir ein wenig Dankbarer! Ohne mich, hättest du dich womöglichst verlaufen!"
Er hat ja recht. Ich hätte den Weg nicht zurück gefunden.
„Was verlangst du dafür?" frage ich und hoffe er lässt mich das nicht bereuen.
„Hm..." Er fängt an zu überlegen.
Es ist bereits dunkel und ich bin schon sehr müde. Es war ein sehr anstrengender Tag und ich möchte einfach nur noch mehr ins Bett.
„Perfekt." schreit er plötzlich auf und ich zucke zusammen.
„Was hast du vor?" frage ich verwirrt.
Nachdem er zu ende spricht, öffnet er meine Türe und hüpft einfach so in mein Bett!
„Ich schlafe heute hier." sagt er und beginnt sich gähnend zu strecken.
Entsetzt stelle ich mich an die Kante. Blicke auf ihn herab und frage:
„Aber wo soll ich jetzt schlafen?"
Er bewegt die Hand zur freien Seite und sagt: „Na hier? Es ist doch genug platz vorhanden."
Wieso ausgerechnet heute? So müde und ausgelaugt war ich schon ewig nicht mehr. Jetzt wo ich nichts als schlafen möchte, kommt er auf solch eine dumme, unerwünschte Idee.
„Schön, aber lass mich bloß in ruhe." warne ich ihn und steige über ihm auf die andere Seite.
Er befreit sich jetzt von seiner Kleidung und macht es sich äußerst bequem und fängt an mich zu triezen.
„Lass das." befehle ich ihm ausgelaugt und wende ihm stumpf den Rücken zu.
Er nimmt diese recht beleidigend auf und neckt mich umso mehr. Zwickt und zieht mir abermals die Decke weg. Ich bin kurz vor dem explodieren und höre ihn sprechen:
„Dreh dich gefälligst zu mir. Ich will dein Gesicht sehen und nicht dein Rücken."
Langsam drehe ich mich nochmals zu ihm, bevor er wieder wütend wird und mich die ganze Nacht vom Schlaf abhält.
Siegessicher lächelt er schief auf und rutscht plötzlich näher an mich.
„Gute Nacht." flüstert er noch hinzu.
Ich werde plötzlich so verlegen und nervös.
„Danke. Dir auch." antworte ich ihm schüchtern.
Ich halte die Nähe kaum noch aus. Vorsichtig versuche ich ihm auszuweichen, einen kleinen Abstand hereinzubringen, doch dann packt er mich um die Taille und zieht mich umso näher an sich ran. Unsere Körper liegen nun dicht beieinander. Ich spüre seinen Atem, seinen Brustkorb, welches sich auf und absenkt.
„Bilde dir jetzt nichts ein. Ich bin nur etwas neugierig. Das ist alles." sagt er leise.
„Neugierig?" frage ich verwirrt und versuche mich nicht zu bewegen.
Was mir auch nicht besonders leicht fällt. Er drückt mich nämlich fest an sich, umklammert mich regelrecht und lässt einfach nicht locker.
„Ich kenne das nicht. Ich will nur erfahren wie sich das so anfühlt." antwortet er mir.
„Und wie ist das jetzt für dich?" frage ich und werde selbst sehr neugierig.
„Ich habe etwas besseres erwartet. Vielleicht liegt es auch nur an deinem Körper. Der fühlt sich so schlabbrig an. Du solltest lieber etwas weniger essen." sagt er plötzlich total dreist und wendet sich mir grinsend ab.
Sofort lässt er los und dreht sich zur Seite.
Er wagt es, nach solch einer Aussage mir den Rücken zu zudrehen? Wollte er mir eben wirklich sagen, ich sei viel zu fett?
"Du wirst dich sofort entschuldigen!" schimpfe ich.
"Fetti." sagt er plötzlich belustigt und amüsiert sich prächtig.
Anschließend schließt er die Augen und schläft umgehend ein. Damit begeht er einen großen Fehler. Es wird Zeit sich eine Rache zu überlegen. Na warte! Dein Erwachen wird ein Albtraum.
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Heartbeat (B1)
RomanceHierbei handelt es sich um eine junge Dame, welches noch lernen muss was Gefühle bedeuten. Auf ihrem Weg lernt sie dabei zwei wunderbare junge Männer kennen, die nicht unterschiedlicher sein können. Hier prallen somit diverse Charaktere aufeinander...