Heartbeat (B1)

MALWIN

„Du musst auf die andere Seite." erkläre ich ihr.

Wir sind im Saal. Alle Schüler sind bereits anwesend.

Ich gehe somit zu meiner Klasse, bleibe aber ruckartig stehen. Sarina folgt mir.

„Nein. Du musst auf die andere Seite." wiederhole ich mich.

Sie schaut mich erschöpft an. Verunsichert gehe ich weiter. Sie folgt mir immer noch.

„Stopp. Du musst auf die andere Seite." erkläre ich ihr nochmals geduldig.

Was geht hier gerade vor? Sie schaut mich weiterhin an und nochmals starte ich einen neuen Versuch. Zum dritten mal bleibe ich erneut stehen. Sie klebt immer noch an mir. Nun lege ich meine Hände behutsam auf ihre Schulter nieder, schaue ihr tief in die Augen und sage:

„Sieh mich an. Hör mir zu. Konzentriere dich. Hier werden die Klassen beieinander gehalten. Jede Reihe, eine andere Klasse und deine Reihe ist dort hinten. Also, musst du wohin?"

Ich spreche mit ihr wie mit einem kleinen Kind. Sehr amüsant. Ob es ihr gefällt?

„Nach hinten." antwortet sie mir gelangweilt.

„Genau, also bis gleich." sage ich, aber sie rührt sich nicht.

Ich seufze lang auf.

„Sag mal, geht es dir gut?" spreche ich sie gleich nochmals an.

„Nein. Ich mag meine Klasse nicht und sie mögen mich nicht. Darf ich also bei dir bleiben?" fragt sie mich total lieb und süß. Wie ein kleines Klind.

OH MEIN GOTT!!! Hundeblick!!!! Die Lippen leicht schmollend!!!

Ich stürze mich gleich auf sie. Wer ist sie nur? Wann hat sie sich so verändern?

Nicht das es negativ wäre. Nein, absolut nicht.

„Das geht nicht. Sie nehmen das leider sehr ernst. Geh zu deinem Platz und nimm dir das nicht zu Herzen. Wenn sie dich nicht mögen, dann sind sie alle nur doof. Sie verpassen einen wundervollen Menschen." sage ich lächelnd und gehe nervös in meine Reihe.

Blicke über die Schulter und sie bewegt sich nach hinten. Das tut mir wirklich sehr leid, aber auch ich muss mich manchmal an die Regeln halten, so sehr ich das auch verabscheue. Jetzt muss ich mich auch noch Konzentrieren.

Der Direktor stellt sich auf das Podest und beginnt zu sprechen:

„Meine Damen und Herren, wir hoffen ihr hattet schöne Ferien. Gestern gab es eine Intensive Besprechung. Durch die verkürzten Ferien und den ausfallenden Feiertagen hat die Schule beschlossen, den Unterricht für drei Tage zu streichen. Während der Zeit, haben wir einen Tag der offenen Türe, eine Halloween Party, eine Ärztliche Untersuchung und nebenbei noch die Vorbereitung unseren Jährlichen Balles, das in etwa zwei Wochen statt findet. Für weiteres besprecht ihr eure offene Fragen jeweils mit euren Klassenlehrern. Wir wünschen euch allen noch eine schönen Tag."

Ja Sir! Wir machen, was immer ihr auch wünscht. Gegen die Halloween Party und den kommenden Ball habe ich nichts dagegen einzuwenden, aber Ärztliche Untersuchung? Tag der offenen Türe?

Muss das wirklich sein?