Ich empfinde solch gemischten Gefühle. Bei beiden Brüdern fühle ich etwas äußert seltsames. Momentan kann ich mir meine Gedanken nicht einordnen. Ebenso bekomme ich meinen Kopf nicht frei.
„Bin ich hier richtig?" höre ich plötzlich eine weibliche, junge Stimme.
Die unbekannte Schönheit steht an der Schwelle.
Ich stehe nachwievor im Lager und wende mich zur Tür. Eben noch war ich beim aufräumen. Es ist heute der letzte Tag der Sportwoche.
„Kommt drauf an wohin du wolltest?!" antworte ich ihr.
Sie rollt jetzt lächelnd die Augen und wirkt trotzdem sehr niedlich. Die Fremde ist schlank, klein und zierlich. Ihr lockiges, helles Haar steht weit offen. Sie trägt ein rosarotes Kleid und weiße Ballerinas.
„Ich suche ein Mädchen. Mir wurde gesagt, ich würde sie hier finden." erklärt sie mir.
„Tut mir leid, aber ich kann dir in der Hinsicht nicht behilflich sein. Ich habe hier keine Freundinnen und kenne keine beim Namen." antworte ich ihr.
„Ihr Name lautet Sarina." sagt sie daraufhin.
„Ich habe zwar den gleichen, aber ... " beginne ich und werde unterbrochen.
„Dann bin ich hier richtig. Auf der gesamten Schule gibt es nur ein Mädchen das so heißt." sagt sie und überkreuzt die Arme hinter den Rücken. Schwankt sich selbst auf und ab.
„Kennen wir uns vielleicht?" frage ich sie neugierig und halte inne.
„Du kennst mich nicht, aber ich kenne dich." antwortet sie und schaut sich im Raum um.
„Was willst du mir damit sagen?" frage ich verunsichert.
„Ryan spricht dauernd nur von dir. Sarina hin, Sarina her. Du hast ihm ganz schön den Kopf verdreht. Nach allem siehst du jedoch nicht aus wie sein Typ. Du bist das komplette Gegenteil von den Frauen die er bis jetzt hatte." kommentiert sie und geht an mir vorbei.
„Woher kennt ihr euch?" frage ich.
Sie wendet sich wieder lächelnd zu mir.
„Keine Sorge, ich spanne ihn dir schon nicht aus. Ich bin Kira, seine kleine Adoptivschwester."
„Ausspannen? Es tut mir leid, ich weiß nicht was dir Ryan erzählt hat, aber zwischen uns läuft nichts." korrigiere ich.
„Sehr gut. Brich ihm bitte das Herz." bittet sie mich plötzlich voller Freude.
„Wie bitte?" frage ich verwirrt.
„Ich mag ihn nicht besonders. Er nervt und ist der Liebling der Familie. Nachdem seine Mutter nicht mehr fähig war ein zweites Kind zur Welt zu bringen, bin ich dazu gekommen. Eines Tages wird ihm alles gehören, während ich nur daneben stehe und nichts von all dem Vermögen besitze." erläutet sie noch sehr gelassen.
Sie hat sich womöglich mit der Tatsache schon abgefunden.
„Solltest du nicht deshalb versuchen mit ihm klar zukommen? Vielleicht gibt er dir in der Zukunft etwas ab." schlage ich ihr vor.
„Ja das könnte so kommen, aber ehrlich gesagt ist er so verdammt anstrengend. Läuft einem regelrecht hinterher. Sobald du aber böse bist, hält er vor lauter Angst nur noch mehr Abstand. Am besten, ich warte diesen Moment einfach nur ab. Sobald ich meinen Anteil haben möchte, werde ich mir schon etwas gutes einfallen lassen. Ihn zu erschrecken, zu manipulieren ist nicht besonders schwierig." antwortet sie mir sehr direkt.
Ich weiß jetzt nicht was ich daraufhin sagen sollte, deshalb setzte ich zögernd meine Arbeit fort. Kommentarlos räume ich auf und staube alles gründlichst ab, noch während sie mir dabei zusieht. Kurz zum Ende geht sie einfach schweigend davon. Mir zu helfen, hätte sie nicht umgebracht.
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Heartbeat (B1)
RomanceHierbei handelt es sich um eine junge Dame, welches noch lernen muss was Gefühle bedeuten. Auf ihrem Weg lernt sie dabei zwei wunderbare junge Männer kennen, die nicht unterschiedlicher sein können. Hier prallen somit diverse Charaktere aufeinander...