Heartbeat (B1)

MALWIN

Musikraum? Musikraum? Ah hier ist es ja!

„Hey." sage ich und stehe bereits drinnen. Geri sitzt in der mittleren Reihe.

Die Klasse ist heute ausnahmsweise sehr laut und alle reden vollkommen durcheinander.

„Was ist denn hier los?" frage ich verwirrt und reiche ihm gleichzeitig sein Wirtschaftsbuch, welches ich mir vor einigen Tagen geborgt habe. Heute bekommt er es pünktlich zurück.

„Du wirst das nicht glauben, aber vor der Klasse gab es angeblich einen heftigen Kampf." erwähnt er.

„Zwischen wem?" frage ich neugierig.

„Nach den Gesprächen zufolge, anscheint zwischen Jim und noch einer weiteren Schülerin. Leider bin ich viel später dazugekommen und habe einiges verpasst." antwortet er mir total interessiert.

„War das wirklich ein Mädchen?" frage ich und wundere mich keineswegs.

Jim ist ein Idiot. Ihm ist das Geschlecht bedeutungslos.

Wenn es sein muss, schlägt er ebenso gern bei einer Frau zu.

„Ja, ich glaube schon." antwortet er mir.

„Wer hat denn gewonnen?" frage ich, obwohl ich die Antwort bereits kenne.

Jim ist schließlich ein Mann.

„Beide haben sich gegenseitig sehr zugerichtet, aber sie ist die eindeutige Siegerin." sagt er und ich lache unkontrolliert auf. Niemals hätte ich das im geringsten geahnt.

„Also ist sie ein kräftig, gebautes Mannsweib? Schaut sie auch aus wie ein Mann?" frage ich belustigt und stelle mir den Kampf bildlich vor. Totales Kopfkino.

„Nein. Eigentlich ist sie ganz hübsch, schlank und total niedlich. Sie ist sogar aus meiner Klasse." sagt Geri lächelnd. Er findet tatsächlich gefallen an ihr.

„Hat sich da etwa jemand verliebt?" frage ich grinsend und schubse ihn scherzhaft.

„So schnell geht das nicht." antwortet er verlegen.

Verstehe. Interesse ist schon mal vorhanden.

„Wie heißt sie?" frage ich und bin wirklich schon sehr neugierig.

„Wenn ich mich nicht täusche, dann heißt sie Sarina."

Wie ein schlag ins Gesicht.

„Was hast du gesagt?" schreie ich unüberlegt auf.

Er zuckt zusammen, wiederholt nochmals ihren vollen Namen.

Unkontrolliert schnappe ich plötzlich ihn an seinem Kragen und schreie drohend:

„Halte dich bloß fern von ihr! Wenn du sie nur ansiehst, sie nur ansprichst, dann mache ich dir das Leben zur Hölle!"

Er will was von ihr? Pech! Dann muss er zuerst an mir vorbei!

Sie soll mir gehören und niemandem sonst!

„Schon gut. Schon gut. Ich mache ja nichts. Lass mich jetzt los." fordert er eingeschüchtert und ich lasse ihn daraufhin zögernd frei.

„Richte Jim von mir aus, wenn er ihr nur einen einzigen Kratzer zugefügt hat, werde ich ihm einen unvergesslichen Besuch abstatten!" gebe ich wütend von mir und stampfe hinaus.

Die Pause ist bereits zu ende und ich muss wieder zurück in meine Klasse. Ich bekomme jedoch den Kopf nicht frei. Ständig denke ich nur an Sarina. Ob es ihr wohl gut geht ?