1.Kapitel

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Behind his mask - 1. Kapitel

1.Kapitel

POV Stegi

Das Gebäude ragte vor mir auf.
Die hohen Mauern hatten ihm irgendwie einen bedrohlichen Eindruck verliehen.
Ein unwohler Schauer überkam mich.
Das Internat glich mehr einem Gefängnis, als einem Internat.

Wobei es so ein gutes Internat sein soll.
Habe ich zumindest im Internet gelesen.
Ziemlich teuer.
Extra-Bequeme Betten, große Zimmer und tolles Essen wird versprochen.

Ich schnaubte leise.
"Stegi?" Ich drehte mich um.
Mein Vater sah mich lange an.
Seine blauen Augen fixierten mich.
Dann, ohne Vorwarnung zog er mich in eine väterliche Umarmung.

Ich wehrte mich nicht, erwiderte die Umarmung aber auch nicht.
Nie wollte ich auf ein Internat.
Getrennt von zuhause.
Keine Privatsphäre.

Das war definitiv nicht das, was ich mir unter einem schönen Leben vorstellte.
"Es tut mir leid." Flüsterte Dad leise und sah mich wieder an.
Seine Augen funkelten mich bittend an.
"Aber es wird bestimmt eine ganz tolle Zeit hier werden! Du wirst tolle Freunde finden! Das ist doch viel  besser, als den ganzen Tag im Zimmer zu sitzen, nicht?"

Ich sah ihn ebenfalls kurz an.
Zuckte mit den  Schultern.
Keine Ahnung.
Vielleicht war es das.

"Ich weiß, dass du nicht sprichst... Aber willst du es nicht nochmal versuchen?" Flehentlich musterte mich mein Vater.
Seine Haare standen ihm wirr vom Kopf ab.
Er hatte Augenringe.
Und ich war schuld.
Schuld, weil ich so geworden war, wie ich jetzt war.

Ich wusste, dass er sich riesige Sorgen machte, doch ich wollte, konnte nicht anders.
Trotzdem schüttelte ich den Kopf.
Nein, ich wollte nicht reden.
Wozu?
Damit ich jeden Moment das Gefühl hatte, dass mich die Vergangenheit einholte?

Seit damals hatte sich so vieles verändert.
Ich erinnerte mich noch an den Tag, als sei es gestern gewesen.
Der  Anruf.
Die Stummen Tränen meines Vaters.
Seine tonlose Stimme.
Noch jetzt spürte ich, wie mir die Tränen hochkamen, wenn ich DARAN dachte...

Auch Dad musste es wehgetan haben.
Er versuchte stark zu bleiben.
Es nicht zu zeigen.

Aber ich merkte, wie schlecht es ihm ging.
Er machte sich Sorgen.
Sorgen um mich.

Denn vor dem Überfall war ich ein aufgeweckter, fröhlicher Junge gewesen.
Ich hatte viele Freunde gehabt.
Es war schön gewesen.
Aber der Schmerz hatte mich aufgefressen.
Diese Wut.

Äußerlich spielte ich den glücklichen Jungen.
Doch innerlich bröckelte ich.
Ich zerbrach.

Und als der Schmerz schließlich zu groß würde, zu unerträglich, als ich dem nicht mehr hinhalten konnte, hörte ich auf zu reden.
Von einem Tag auf den anderen.

Ich distanzierte mich von der Welt.
Zog mich von allen zurück.
Verbrachte die Nachmittage in meinem Zimmer.
In der Schule saß ich nur noch da und starrte aus dem Fenster.
Die Lehrer ließen mich.
Sie schoben  es auf meine Erlebnisse.
Auf meine Trauer.

Und alle kamen und sagten, wie es ihnen leid tat.
Aber niemand fühlte, was ich fühlte.

Mit der Zeit verlor ich meine Freunde.
Ich traf mich mit niemandem mehr und auch ein Lächeln kam nur noch selten über meine Lippen.
Der einzige, der mir geblieben war, war mein bester Freund Patrick.
Ich kannte ihn nur aus dem Internet.
Er wusste mehr als jeder andere über mich, war mich so wichtig wie kaum ein anderer.

Aber er wohnte nicht in Köln.
Wir hatten Uns noch nie gesehen.

"Dino?" Fragte Mein Vater.
Ich zuckte zusammen und warf ihm einen böse-verzweifelten Blick zu.
Er wusste genau, dass er mich nicht so nennen sollte.
So hatte mich Mia immer genannt.

Ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Schnell schluckte ich sie runter.
Sah zu meinem Vater auf.
Er lächelte mich traurig an.

"Ich geh  dann mal. Muss los. Zur Firma, du weißt ja..."
Ich nickte bloß.
Dad hob die Hand zum Abschied.
Ich biss mir leicht auf die Lippe.
Ohne mich noch einmal zu meinem Vater umzudrehen, nahm ich den  Koffer vom Boden auf und zog ihn hinter mir her zum Internat.

Eine Gänsehaut breitere sich auf meinen Armen aus, als ich in die Eingangshalle trat.
Überall standen Kinder mit ihren  Eltern und Koffern.
Anscheinend warteten alle auf die Ankündigung.

Dad meinte, dass ich der einzige neue war.
Er hatte sich anscheinend informiert.
War ja auch irgendwie klar gewesen, wer kam denn sonst einfach so über die Osterferien neu dazu?
Genau.
Niemand.

Ich seufzte leise.
Kurz fuhr ich mir durch die Blonden Haare.

Na dann mal los. 

~'Du weißt nicht, was Verlust bedeutet. Das begreifst du erst, wenn du jemanden verloren hast, den du mehr als alles andere liebst.'~

___________

Ich bin schlau.
Vergesse einfach das Kapitel hochzuladen.
Jaja.
Dafür kommen jetzt zwei hintereinander ❤️ xD

Hoffe, dass das nicht allzu blöd ist?! :c

Naja.
Meinungen sind erwünscht.

Was denkt ihr über Stegi und seine Vergangenheit?

Bis dann.
~Drache ❤️

Behind his mask ~ StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt