7.Kapitel

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Behind his mask - 7. Kapitel


POV Stegi

"Stegi?"

Die wütende Stimme meiner Lehrerin riss mich aus meinen Gedanken.

Ich fuhr hoch und sah sie an.

"Würdest du vielleicht mal diese Aufgabe für uns an der Tafel lösen?" Fragte sie und blickte mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
Zögernd stand ich auf, während mich das Lachen der anderen Schüler begleitete.

Ich überhörte es schon fast.

Anders kannte ich es ja nicht.

Täglich wurde ich von diesem herablassenden und absolut lächerlichen Lachen begleitet.

Ich nahm die Kreide in die Hand und starrte verwirrt auf die Aufgabe.
Ich hatte absolut keine Ahnung, wie das funktionieren sollte.
Hatten wir das Thema überhaupt?

Nach einer Weile schüttelte ich nur stumm den Kopf, legte die Kreide zurück und lief wieder zu meinem Platz.

"Och... Abgelenkt von meiner Schönheit, wie?!" Hörte ich in diesem Augenblick eine tiefe Stimme neben meinem Ohr.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und wandte mich zum Fenster.
Eine Sekunde später vernahm ich Tim's leises Lachen.
"Ouh. Ist der Stegi jetzt beleidigt?"

Ich warf ihm einen wütenden Blick zu.
Doch irgendwie war auch Angst in diesem.
Denn ich wusste, dass ich alleine für den Blick strafen musste.

Aber das musste ich sowieso.
Er hasste mich eh.
Da konnte ich doch tun, was ich wollte.
Ändern würde es nicht viel.

Ich biss mir leicht auf die Lippe und wandte mich wieder ab.

'Nicht aufregen, Stegi. Alles gut. Er will dich nur provozieren.'

Ja.

Weil er mich hasst.

Weil ich nichts wert bin.

Weil ich verabscheuenswert bin.

Als ich seine warme Hand an meinem Arm spürte, zuckte ich unwillkürlich zusammen.
Ich bemerkte die Gänsehaut, welche fast augenblicklich meine Haut entlangkroch.

"Wieso immer so empfindlich?" Fragte Tim leise lachend.

Ich versuchte ihn aus meinem Kopf zu verbannen.
Einfach ignorieren.

"Antworte mir doch mal! Oder bist du dir dafür zu gut, Hmm?"

Ich schüttelte den Kopf und sah dann nach vorne zur Lehrerin, die gerade irgendwelche Formeln an die Tafel schrieb.

Den ganzen Tag lang versuchte Tim mich irgendwie zum reden zu bringen. Versuchte mich zu provozieren.
Doch das Tat er jeden Tag.

Tag für Tag seit einem halben Jahr.

...

Als der Unterricht für diesen Tag zuende war, lief ich direkt in mein Zimmer und schloss ab.
Hunger hatte ich zwar, aber ich wollte nicht den Blicken der anderen Schüler ausgeliefert sein, wollte nicht wieder ausgelacht werden, wieder das Opfer sein.

Es tat einfach so weh.

Mit jedem Lacher, jedem Schlag schrumpfte mein Selbstvertrauen, wuchs meine Wut und Angst, während die Erinnerung an Mum und Mia immer wieder neu hervorgerufen wurde.

"Stegi?" Schrieb mich in diesem Moment jemand an, "wollen wir skypen?"
Ich klickte auf WhatsApp und antwortete meinem besten und einzigen Freund, dass das toll wäre.
Sofort wurde ich per Skype angerufen.
Wir aktivierten beide die Kameras.

"Hey Palle." Meinte ich freudig und lächelte leicht.
Es war eine Mischung aus einem echten und einem gespielten Lächeln, denn zum einen war ich froh ihn endlich wieder 'sehen' zu können, zum Anderen pochte mir aber die ganze Zeit im Hinterkopf meine Verzweiflung, Wut und Angst.

Er zog die Augenbrauen zusammen und musterte mich sorgenvoll.
"Wie geht es dir?"

"Gut." Antwortete ich leise.

"Und wirklich?" Fragte Patrick und ich konnte die Besorgnis aus seiner Stimme heraushören.

Das war einer der Gründe, weswegen ich ihn so gerne mochte.
Er war immer für mich da, half mir immer, wusste immer, wie ich mich wirklich fühlte.

"Ich... Es ist immer noch wegen Tim."
Patrick seufzte.
"Wieso macht er dir das Leben denn nur so zur Hölle? Ich meine... Du hast es ja schon schwer genug."

Ich deutete ein leichtes Nicken an.

"Und du sprichst immer noch mit niemandem?"

"Nein." Ich sah unsicher zu seinem Bild.

Palle nickte bloß.

Eine Weile herrschte Stille.

Dann blickte er auf.
"Ich... Ich muss mit dir reden." Murmelte er leise.

Sofort hatte er meine Aufmerksamkeit.
"Was ist los?" Fragte ich ängstlich.

Er warf mir einen zögernden Blick zu.
"Es... Ich... Ich habe dir doch schonmal von diesem Projekt erzählt? Das, wo man für ein Bis drei Jahre nach Afrika in ein hilfsbedürftiges Dorf geht und da aushilft?"

Ich nickte.

"Nun ja.." Fuhr er unsicher fort, "es klappt. Nächsten Monat fliege ich nach Afrika."

Einen Augenblick lang könnte ich nichts sagen.
Ich starrte einfach nur mit offenen Mund auf den Bildschirm.
"Ich... WOW." Hauchte ich nach einer gefühlten Ewigkeit.
"Das hast du dir so lange gewünscht. Ich weiß, wie gerne du das immer machen wolltest. Und jetzt klappt es! Das freut mich echt für dich, Palle.
Es wird bestimmt toll."

Ein kleines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.
"Danke."

Ich nickte leicht.
"Aber wieso wolltest du deswegen mit mir reden?" Fragte ich nach kurzer Zeit verwirrt.

Palle sah unsicher zu mir und holte dann tief Luft.

"Es ist, wie gesagt, ein hilfsbedürftiges Dorf.
Das heißt es gibt noch keine Wirklichen Schulen, Keine Elektrizität, also auch kein Strom, kein Netz und Internet."
Ich blinzelte ein Paar Mal unsicher.
Kein Strom, Netz, Internet."

"Das heißt...?" Fragte ich leise.
Ich brauchte den Satz nicht zu Ende zu denken, Palle wusste, was ich meinte.

Er wusste es prinzipiell fast immer.

Er deutete ein leichtes Nicken an.
"Ja. Das heißt wir werden voraussichtlich mindestens ein Jahr lang keinen Kontakt haben können."


'~Und oft reichen wenige Worte um dir das Gefühl zu geben, dass alles zusammenbricht und dir das nimmt, was dich am Leben gehalten hat.'

___________

Und schon scheint Palle wieder zu verschwinden...
Mh...
Was meint ihr?
Geht er wirklich oder überlegt er es sich noch anders?

Was passiert dann mit Stegi, wenn auch noch sein bester (und einziger) Freund weg ist? O_o

Naja.
Danke für euer liebes FEEDBACK immer.
Sorry, wenn ich manchmal zu verplant bin um zu antworten .-.

~Dragon ❤️

Behind his mask ~ StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt