6.Kapitel

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Behind his mask - 6. Kapitel

6. Kapitel

POV Stegi

An diesem Abend lag ich lange wach.
Ich schrieb mit meinem besten und einzigen Freund Patrick, oder auch Palle.
Er war aber leider nur ein Internetfreund, sodass er weit entfernt von Köln lebte.
Ach, wie ich Entfernung nur hasste.
Aber irgendwann würden wir es schaffen und endlich diese scheinbar endlose Distanz zwischen uns brechen.

Mein Handy stieß einen leisen Ton aus, als er mir eine Nachricht schickte.
"Hey Stegilein :3"
"HallO." Antwortete ich und musste sogleich Lächeln.
"Wie gehts? Wie ist es auf dem neuen Internat?"
Leise flüsternd nahm ich eine Sprachnachricht auf und erzählte Palle alles.

Denn, dass ich GAR nicht redete, stimmte nicht so ganz.
Ich sprach mit meinem allerbesten Freund.

Er wusste zwar, dass ich mit niemand anderem sprach, doch es war ihm egal.

Er kannte meine Vergangenheit, wusste, dass mich das oft traurig machte, doch er heiterte mich immer wieder auf.

Er war der Einzige Mensch, Dem ich alles anvertraute.
Er war wie Ein Bruder für mich.
Immer war er für mich da, half mir, Skypte mit mir, heiterte mich auf.
Irgendwie war er der Lichtschein in meinem Leben.

Ich sah, dass Patrick ebenfalls eine Sprachnachricht aufnahm.
Ich hörte sie mir an.
Seine Stimme klang besorgt.

"Oh, dass hört sich ja echt alles nicht gut an. Dieser Tim ist, wenn du mich fragst ziemlich dumm. Er ist doch nur neidisch, weil er nicht so toll ist, wie du.
Denn du bist in echt ein ganz toller Junge.
Du bringst mich immer wieder zum Lachen und heiterst mich auf. Und ich kann verstehen, dass du nicht redest.
Würde ich vermutlich auch nicht machen. Kopf hoch, stegobert. Du schaffst das. Und zur Not komme ich halt zu dir und geige diesem Tim mal meine Meinung. Der wird sich wünschen dich nie geärgert zu haben!"

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
Palle war echt süß.
Also freundschaftlich süß, wie das halt so ist eben ist.
Er schaffte es immer wieder mich zum Lächeln zu bringen.
Leider war er da auch fast der einzige.

Natürlich wusste ich, dass er das nicht ernst meinte.
Also, mit dem es Tim zu zeigen.
Er war einer der friedfertigsten und nettesten Menschen, die ich kannte.
Er bekam schon ein schlechtes Gewissen, wenn wir zusammen Minecraft spielten und er ein Schwein umbrachte, weil er mal eines 'gehabt' hatte, welches er immer Edgar nannte.
Nie würde er Tim wirklich etwas antun oder so.

Einigermaßen aufgeheitert legte ich mich an diesem Abend ins Bett.
Ich schloss die Augen und fiel in die endlose Dunkelheit der Träume.

____

Ein halbes Jahr ist es jetzt schon her.
Ein halbes Jahr, dass ich auf diesem Internat bin.
Freddie ist wirklich nach einer Woche ausgezogen.
Ich wohnte so alleine in einem Zimmer.
Um ehrlich zu sein fand ich das sogar ganz gut.

Denn Tim nutzte immer noch jede Gelegenheit um mich zu schlagen, mir zu sagen wie dumm und nutzlos ich war.
Es tat weh.
Denn mit jedem Schlag und jedem Wort zerbröckelte ich noch mehr.
Immer wieder schossen mir die Bilder von Mia und Mum in den Kopf, er machte es mir unmöglich sie zu vergessen.
Jedes Mal, wenn ich ihn sah, begann erneut die Angst in meinen Adern zu pochen.
Doch irgendwie konnte ich nicht sagen, dass ich Tim HASSTE.
Klar, er verletzte mich jeden Tag und so, aber trotzdem... War er in gewisser Weise jemand besonderes für mich.

Auch, wenn das komisch klingt, aber immer, wenn er mich berührte, kribbelte mein Arm.
Und obwohl ich ihn hassen müsste, akonnte ich es nicht.
Irgendwie bewunderte ich ihn sogar ein Stück weit.
Wieso, wusste ich auch nicht so genau.

Denn immer, wenn ich ihn sah, machte sich ein unerklärliches Glücksgefühl in mir breit.
Es war kein so wirkliches und sehr starkes Gefühl, aber irgendwie war es immer da.

Trotzdem staute sich immer mehr Wut an.
Es gab Tage, an denen ich mich kaum beherrschen konnte, an denen ich ihm fast meine Meinung ins Gesicht gebrüllt hätte.
Ich dachte immer, dass es mit der Zeit leichter wird nicht zu reden, dass man sich daran gewöhnt.
Aber das Gegenteil ist der Fall.
Es staut sich immer mehr an, immer mehr Worte spuckten mir im Kopf herum.

Ich sah gedankenverloren an den Horizont.
Ich saß an meinem Lieblingsplatz.
Eigentlich durfte ich hier nicht sein.
Er lag etwas abseits vom Internatsgelände an einem kleinen See.
Er war abgelegen und ich hatte noch nie jemanden an diesem Ort angetroffen.
Um hinzukommen, musste man durch einen kleinen aber dichten Wald laufen.
Ich klettere immer auf eine Trauerweide hinauf und sah hinauf auf das funkelnde, glitzernde Wasser.
Meistens hörte ich Musik und zeichnete dabei.

Plötzlich hörte ich ein Knacken hinter mir und wirbelte herum.
Meine Augen durchsuchten das dunkle Gestrüpp.
Niemand war da.
Ich seufzte leise.
So langsam wurde ich echt paranoid.
Ich schloss kurz die Augen und sah gedankenverloren in den dunkel Himmel.

inzwischen würde es immer später dunkel.
Zwar war es auch schon 22Uhr, aber es gab immer mehr Tage, wo es da noch hell war.

Ich ließ mich langsam vom Baum herab und warf einen erneuen Blick auf die Uhr. 22:06.
Ich reckte meine Arme in den Himmel.
Dann lief ich mit schnellen Schritten zum Internat zurück.
Um 22:30 würden die Türen geschlossen.
Wer danach noch draußen war, hatte ein Problem und könnte sicher sein, dass er mächtig Ärger kassierte.

Ich rannte in den letzten Minuten zurück in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir ab.
Ich wusste, dass das eigentlich verboten war, wegen Brandschutz und so, aber ich wollte nicht, dass mIch jemand einfach so überraschte.
Ja, ich hatte Angst, dass auf einmal Veni oder Tim vor mir stehen würden, während ich schlief.

Ich legte mich ins Bett und schlief auch ziemlich schnell ein.

~'Freunde sind wir Sterne.
Du kannst sie zwar nicht immer sehen, aber sie sind immer da.'~

_________

Ereignislos und langweilig, I'm sorry 😞

Aber was denkt ihr über Palle?

Und über Timmy? Er ist voll böse iwie... Aber naja. Vielleicht ändert sich das ja noch.... *hust*

Bis dann.
~Dragon ❤️

{Bild von Melli (@/mellirow Instagram}

Behind his mask ~ StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt