Behind his mask - 39.KapitelPOV Stegi
Jay küsste gut.
Er küsste sehr gut.
Aber dennoch küsste er nicht so gut, wie Tim.
Jays Lippen fühlten sich gut auf meinen an.
Sie fühlten sich richtig an.
Und dennoch fühlte es sich nicht so richtig an, wie wenn Tim mich küsste.
Innerlich verdrehte ich entnervt die Augen, selbst in solchen Momenten musste ich anscheinend an Tim denken.
Ich versuchte meinen Kopf von diesen seltsamen Gedanken loszubekommen, versuchte nicht mehr an Tim zu denken, gerade nicht, in solchen Augenblicken, versuchte mich auf Jay zu konzentrieren, als dieser in just diesem Moment den Kuss abbrach.
Der Atem des Schwarzhaarigen ging schwer und keuchend, ein Lächeln war auf seinen Lippen zu sehen. Ich lächelte ebenfalls.
Meine Gedanken kreisten um mich herum.
Jay liebte mich.
Er liebte mich, einen blonden, kleinen Jungen, dessen Haare nie so waren, wie er sie gerne hätte. Mich, dessen Vergangenheit er nicht kannte, mich, mit dem er noch nie auch nur ein Wort gewechselt hatte.
Wie konnte er mich lieben?
Wie konnte er jemanden lieben, den er nie hatte reden hören? Mit dem er nur Gesten benutzt und Zettel geschrieben hatte?
Wie konnte er jemanden lieben, über dessen Gegenwart er nichtmal die Hälfte wusste und von dessen Vergangenheit er keine Ahnung hatte?
Ohne Zweifel, es war wundervoll zu wissen, dass man geliebt wurde, aber schrecklich war die Ungewissheit, ob ich die Person auch liebte.
Denn ja, immer, wenn Jay da war, war ich glücklich.
Da war gewiss auch ein kleines Kribbeln.
Aber es war eben minimal, quasi kaum vorhanden.
"Stegi?" Flüsterte der Schwarzhaarige in diesem Moment und sah mich unsicher lächelnd an. "Alles okay?" Schnell nickte ich und versuchte zu lächeln. Jay seufzte leise auf und ließ sich dann neben mir ins Gras sinken.
Seine Augen hielt er starr nach oben gerichtet.
"Du... falls dir das zu schnell geht... dann sag das einfach. Ich bin normalerweise niemand, der andere so überrascht, aber du hast meine Hand genommen und da dachte ich-", ich legte sanft einen Finger auf die Lippen des jungen Mannes, wodurch er aufhörte zu reden und mich mit großen Augen ansah.Ich zog schnell einen Zettel und Papier hervor und schrieb 'alles gut. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Der Kuss war wundervoll.'
Erleichterung trat in Jays Blick, er lächelte leicht. "Danke."
Ich nickte kurz, lehnte mich leicht an ihn.
Kurz herrschte Stille, ehe Jay sich aufrichtete und mich mit musterte.
"Du... Stegi. Ich... ich wollte fragen, ob wir...", er räusperte sich, zögerte.
Ich spürte, wie sich meine Lippen zu einem Lächeln verzogen.
Natürlich wusste ich, worauf der Ältere hinauswollte.
Trotzdem ließ ich ihn den Satz aussprechen. Auch, wenn das egoistisch war, so war es doch vermutlich das erste und letzte mal, dass ich die Chance hatte das jemanden zu mir sagen zu hören.
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Behind his mask ~ Stexpert
FanfictionStexpert-SchulFanfiction. In einem Internat. Beliebt und Unbeliebt. 'Anführer' und Mobbingopfer. Alles und Nichts. Zukunft und Vergangenheit. Was machst du, wenn du alles verloren hast? Wenn du die Person verloren hast, die dir am meisten bede...