31.Kapitel

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Behind his mask - 31.Kapitel

POV Stegi

"Schön, dass du dich mal meldest." Mein Vater lächelte mich an, er wirkte wirklich erfreut.

Ich lächelte etwas nervös zurück, unsicher, ob ich besser in die Kamera oder auf den Bildschirm schauen sollte.

Endlich war ich mal wieder dazu gekommen mich bei meinem Dad zu melden.

Ich wusste, wie weh es ihm tat, wenn ich jenes nicht tat. Natürlich könnte ich jetzt sagen es wäre mir egal, immerhin hatte er mich in diese Hölle geschickt, andererseits hatte er nur das Beste für mich gewollt, er hatte mir nur helfen wollen.

Niemals hatte ich ihm erzählt, wie es mir hier ging, was mir diese Schule antat, aber das lag nicht daran, dass ich ihm nicht vertraute, im Gegenteil.

Ich wusste, dass er mich sofort von dem Internat nehmen würde, nach einem anderen suchen würde, alles tun würde um mich glücklich zu machen. Er würde sich Sorgen machen, nicht schlafen können und das wegen mir.

Schon jetzt zeichneten sich dunkle Ringe unter seinen Augen ab, wenn er mich ansah, tiefe Falten zogen sich an seiner Stirn entlang.

"Wie geht es dir?" Fragte er leise und blickte direkt in die Kamera.

Seine sonst so strahlend blauen Augen waren matt und erloschen.

'Mir geht es sehr gut :) bin nur ein wenig müde' schrieb ich zurück und lächelte bestätigend in die Kamera.

Als er die Worte las, meinte ich einen erleichterten Schauer über Dad's Gesicht huschen zu sehen.

'Und wie geht es dir?'

Er hob den Kopf. Sein Lächeln sah gezwungen aus, als er "gut" sagte.

"Möchtest du in den Weihnachtsferien mal wieder nach Hause kommen? Ich würde mich echt freuen, wenn wir uns mal wieder sehen könnten!" Unsicher sah Dad zu mir.

'Klar gerne.' Schrieb ich schnell, lächelte leicht.

Mein Vater wirkte irgendwie erleichtert, als er fragte, wie mein Treffen mit Palle verlaufen war.

'Toll, wir hatten echt viel Spaß. Wir waren schwimmen, im Kino und so. Das tollste aber war der Freizeitpark!'

Dad nickte leicht, seine Augen blickten nicht in die Kamera, als er die nächsten Sätze sagte.

"Weißt du noch, als wir mit Mum und Mia im Freizeitpark waren?
Anfangs hattest du total Panik, obwohl du doch so viel älter warst als Mia.

Und sie hat dich an der Hand genommen.
Mia, deine kleine Schwester hat deine Hand genommen und gesagt: 'Dino komm. Was soll denn da passieren?'"

Dad hob den Blick, sah nun direkt in die Kamera. Ich konnte die glitzernden Tränen im seinen Augen sehen.

"Sie hat dich zu der Schlange gezogen und du bist mitgegangen. Bei ihr bist du mitgegangen. Auf sie hast du gehört.

Egal wie oft Mum und ich vorher versucht hatten dich zu überzeugen, dir zu sagen, dass das harmlos sei, du hast nicht auf uns gehört. Du hattest panische Angst.

Aber sobald deine kleine Schwester, die noch nie in ihrem Leben Achterbahn gefahren war, sagte du sollst mitkommen, hast du es getan.

Du hättest alles für sie getan."

Er lachte traurig auf, "alles."

Einen Moment lang herrschte Stille.
Ich blickte zu meinem Vater, welcher versuchte seine Tränen zurückzuhalten. Seine Augen waren rot und geschwollen, er sah noch viel fertiger aus, als ich ihn je erlebt hatte.

Behind his mask ~ StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt