13.Kapitel

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Behind his mask - 13.Kapitel


POV Stegi

Als ich an diesem Abend im Bett lag, konnte ich nicht schlafen.

Mal wieder.

Es war bereits tiefe Nacht.
Die Sterne glitzerten am Himmel.
Ich liebte es stundenlang dazuliegen, Musik zu hören und einfach nur nach draußen zu sehen.
Doch heute fand ich einfach keine Ruhe.
Alles schmerzte.

Immer wieder musste ich leise husten.
Die Nacht im Regen hatte mir definitiv nicht gut getan.
Ich warf einen kurzen Blick zu Tim, welcher im Bett lag und, wie es schien, versuchte einzuschlafen.
Er sah mich genervt an, als ein erneuerter Hustanfall mich schüttelte.

Ich biss mir wütend auf die Lippe.
'Das hast du dir selber zu verdanken.'
Ein resignierter Seufzer war zu hören.
Ich schloss die Augen und versuchte zumindest ein wenig müder zu werden, doch ich konnte einfach nicht schlafen.

Bei einem erneuten Husten saß ich mit einem Schlag kerzengerade im Bett und Rang verzweifelt nach Luft.

Einatmen.

Ausatmen.

Einatmen.

Ausatmen.

Es war, als wären meine Lungen verstopft, als würde irgendetwas meine Atemwege blockieren, als würde mir etwas oder jemand die Kehle abschnüren.

"Alles okay?"

Im ersten Moment konnte ich nicht glauben, dass er das wirklich gesagt hatte.
Ich versuchte wieder meinen Atem zu normalisieren.
Versucht irgendwie an Luft zu kommen, zu atmen.
Als es einigermaßen ging, warf ich ihm einen unsicheren Blick zu.

Tim hatte sich aufgerichtet und musterte mich.... Sorgenvoll?
Ich brachte bloß ein kleines Nicken zustande.
Obwohl nichts okay war.
Jeder Zentimeter meines Körpers schmerzte, alles brannte.
Tausende Fragen und Ängste schwirrten um mich herum.
So gut wie es ging, versuchte ich sie aus meinem Kopf zu verbannen.

Tim nickte ebenfalls und ließ sich zurück ins Kopfkissen sinken.
Verwirrt ließ ich mich wieder ins Kissen sinken.
Meine Gedanken kreisten in einem ewig andauernden Gedankenkarussel, in welches man zu viele Münzen geworden hatte.
Er, Tim, hatte sich für mich interessiert.
Mich gefragt, ob alles okay sei.
Wieso?
Seid wann interessierte ihn das?

Tim wandte sich ab und schien erneut versuchen einzuschlafen.

Ich ließ meinem Blick durchs Zimmer gleiten und blieb schließlich an Mia's Portrait hängen.

Wie lebendig, fröhlich die aussah.
Doch sie war tot.
Von dieser Erde verschwunden.
Weg.
Für immer.

Stumm begonnen die salzigen Tränen über meine Wangen zu rinnen.
Wie lautlose Trauerboten liefen sie über mein Gesicht und fielen uns Kopfkissen.

Wieder sah ich zu Tim.
Er lag mit geöffneten Augen da und starrte vor sich hin an die Decke.
Worüber er wohl nachdachte...?

Irgendwann stand ich auf.
Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war.
Aber ich könnte partout nicht schlafen.
Ich öffnete das Fenster und setzte mich mit einem Blatt Papier auf dem Schoß aufs Fensterbrett.
Die kühle Nachtlift schlug mir entgegen.

Ich seufzte leise.

'And I find it kinda funny
I find it kinda sad
The dreams in which I'm dying
Are the best I've ever had'~

Behind his mask ~ StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt