48. Kapitel

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Behind his mask - 48. Kapitel


POV Stegi

Eine Gänsehaut überzog meine Arme.
Ein Schaudern ging durch meinen Körper.
Fröstelnd schlang ich die Arme um meinen Körper, seufzte leise.

Ich legte den Kopf in den Nacken, lehnte mich an den massiven Baumstamm.

Die Sterne über mir leuchteten ungewöhnlich hell. Ich wusste, dass es verboten war, um diese Uhrzeit noch draußen zu sein, aber es war mir egal.

Ich musste alleine sein.

Ohne Tim.

Ich brauchte Zeit zum Nachdenken.

Ohne Tim.

Denn ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte. Ich hatte Angst. Angst, dass er mich wieder fallen lassen würde, nachdem ich ihm helfen wollte.
Angst, dass er auf einen Schlag wieder so war, wie immer.

Es tat weh.

Es fühlte sich wirklich an, als würde mein Herz in kleine Splitter zerbrechen, wenn ich daran dachte.

Ich hasste Tim so sehr dafür, dass ich ihn liebte.

Egal, wie paradox das war, es war so.
Ich wünschte, er könnte einfach immer das Arschloch sein, welches er war. Oder eben genau das Gegenteil... aber das war Tim nicht.

Tim war gemein und mochte es anderen wehzutun. Er war hämisch und arrogant.

Das war er doch... oder?

"Alles okay bei dir?" Hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir und zuckte heftig zusammen. Ich musste dringend aufhören so paranoid zu sein. Aber immerhin hatte meine übertriebene Vorsicht mich schon vor einigen Prügeleien bewahrt.

Wie sehr in Gedanken war ich denn bitte aber gewesen, dass ich nicht gehört hatte, wie er gekommen war?

Ich schluckte kurz, nickte dann, ohne mich umzudrehen.

Auch so wusste ich, wer hinter mir stand.
Doch ich wollte nicht wissen, was er hier wollte. War er gekommen, um mich zu schlagen?

Mein Hals wurde trocken, als ich Schritte bemerkte, welche sich auf mich zubewegten.

Und dann ließ Tim sich langsam neben mir sinken. Er sah mich von der Seite an, doch ich wagte es nicht, den Blick zu erwidern.

Plötzlich spürte ich, wie Tim langsam seinen Arm um mich legte.
Ich zuckte zusammen, duckte mich weg, hatte schon Angst vor einem Schlag.

Aber das war nicht seine Absicht.

Er legte wirklich nur den Arm um mich, zog mich ganz sanft zu sich, sodass ich an seiner Schulter lehnte.
Ich unterdrückte ein winziges Lächeln, denn das hier war viel zu schön aber auch irreal.

Was wollte er? Seit wann kam er einfach so zu meinem Lieblingsplatz?

"Sehr oft", hörte ich Tim plötzlich neben mir und seine Stimme klang deutlich tiefer und rauer, als sonst.

"H...habe ich das gerade laut gefragt?" Fragte ich peinlich berührt.
Das war mir noch nie passiert. Nie im Leben hatte ich ausversehen etwas laut ausgesprochen, erst recht nicht, nach dem ich aufgehört hatte, zu sprechen. Und jetzt geschah das. Einfach so. Bei Tim.

Dieser stieß ein wundervolles, tiefes Kichern aus und ich konnte sehen, wie er langsam nickte. "Du hast das laut ausgesprochen. Und ja, ich komme sehr oft zu deinem Lieblingsplatz."

Behind his mask ~ StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt