32.Kapitel

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Behind his mask - 32.Kapitel


POV  Stegi

Fassungslos starrte dieser jetzt auf das Portrait seiner selbst.
"Was.... Was ist das?" Fragte er stockend, dreht sich zu mir, erwartete aber anscheinend keine Antwort. Immerhin war klar, was das vor ihm war.

Langsam hob er das Bild aus der Schublade heraus, nur um darunter ein weiteres Bild von ihm zu entdecken.

Überrascht sah er mich an, zog das nächste raus, entdeckte erneut ein neues.
So ging das ganze weiter, bis er sicherlich ein dutzend Papiere in den Händen hielt.

Erneut drehte er sich zu mir, öffnete den Mund.

Nur schien er nicht zu wissen, was er sagen wollte, so schloss er ihn wieder und ließ sich, ohne zu fragen, auf mein Bett fallen .

Langsam begann er die Zeichnungen durchzublättern.

Ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte.

Würde er wütend sein?
Sicherlich.

Würde er mich schlagen?
Vielleicht.

Doch ich hatte keine Angst vor seinen Schlägen, die vielleicht eintreffen würden, ich hatte viel mehr Angst davor, was er dazu sagen würde, weswegen ich ihn zeichnete.

Ihn, meinen Mobber, Peiniger, den Jungen, den ich hassen müsste.

"Wie geht das?" Fragte Tim plötzlich ud riss mich aus meinen Gedanken hoch. Er hielt ein Bild in die Höhe.
"Du hast mich noch nie in deinem Leben vor Freude fast weinen sehen. Und trotzdem kannst du das so genau malen. Wie geht das?"

Überrascht von seiner harmlosen Frage konnte ich ihn kurz nur anstarren, ehe ich langsam den Kopf schüttelte und dann mit den Schultern zuckte.

Entgegen meiner Erwartungen ging der Braunhaarige nicht weiter darauf ein, sondern wandte sich den nächsten Zeichnungen zu.

Als er alle erneut durchgeguckt hatte, seufzte er leise. Langsam begann er alle Zeichnungen auf einen ordentlichen Stapel zu sortieren.

Dann sah er auf.

"Wieso?" Fragte er im Flüsterton, "wieso zeichnest du mich?"

Und damit stellte er die Frage, vor der ich Angst hatte, die Frage die ich nicht beantworten konnte.

Verdammt, ich wusste doch selber nicht wieso ich ihn zeichnete.

Ich hasste ihn doch.

Oder etwa nicht?

Ich versuchte es mit einem vorsichtigen Schulterzucken zu signalisieren, dass ich selber nicht wusste, wieso ich das zeichnete.

Doch von einem Moment auf den anderen schien Tim's Laune umzuschlagen und er blickte mich böse an.

"Du. Kannst. Reden." Gefährlich ruhig war seine Stimme und doch bekräftigte sie seine Worte.

Denn ja, er hatte recht.
Natürlich konnte ich reden.

Nur - Ich schaffte es nur mich selbst zum Reden zu überwinden, wenn ich mit Menschen reden konnte, denen ich vertraute.
Menschen, die für mich da waren, Menschen, bei denen es sich einfach richtig anfühlte.

Doch bei Tim? Das Vertrauen sank, von Tag zu Tag. Er hatte es sich in einer Woche erarbeiten können, er hatte so überzeugend gespielt, dass ich auf seine Masche reingefallen war, doch nun war es, als wäre all das niemals passiert.

Bei einem erneuten wütenden Blick seinerseits senkte ich meine Augen. "I...ch...." Erneut war es, als würde mir ein Kloß im Hals stecken, jedes Wort tat weh.
Einerseits hatte ich zu lange nicht mehr gesprohen, andererseits wollte ich nicht mit ihm reden.

Behind his mask ~ StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt