Kapitel 40

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Am nächsten Morgen war ich der glücklichste Mensch auf Erden. Also, soweit ich ein Mensch war.
"Guten Morgen, meine Schönheit."
"Guten Morgen, mein Held." Er grinste mich verlegen an und ich küsse ihn liebevoll. Dann klopfte jemand an die Tür, zerstörte damit den ruhigen Moment. "Aufstehen Turteltäubchen, Frühstück." Brüllt Lucas von außen.
"Wir kommen!" Rufe ich und schon finde ich mich in Wills starken Armen wieder.
"Die denken alle noch, das ich nicht mehr laufen kann!" Sage ich empört doch er grinst noch dreist.
"Sollen sie doch!" Flüstert er mir ins Ohr und küsst mich auf den Scheitel. Und dann trägt er mich trotz meiner lauten Proteste in die Küche. Alle grinsen uns an, nur Dave schaut finster. Als er meinen Blick bemerkt lächelt er, wie auf Knopfdruck. Doch es ist nicht echt. Will scheint nichts davon zu sehen, also belasse ich es dabei.

"Ich hab eine tolle Idee...", beginnt Sarah und wartet bis wir ihr alle zuhören. ".. wir gehen zusammen schick essen. Also so richtig Nobel."
"Und wer soll das bezahlen?" Fragt Raff skeptisch, doch sie winkt ab.
"Ihr seid Vampire." Murmelt sie.
"Das ist illegal!" Werfe ich entsetzt ein und alle beginnen zu lachen. Doch dann höre ich Dave etwas flüstern. "Das was ihr seid ist illegal." Geschockt schauen alle ihn an. Sogar Lucas, der direkt neben ihm stand.
"Du hast dich verändert, Dave." Sage ich vorsichtig.
"Nein! DU hast dich verändert! Seid du dich wieder erinnerst, geht es nur noch um ihn. Du bist armselig geworden! Du bist nicht mehr das Mädchen in das ich mich verliebt habe!" Schreit er wütend, erschrocken schaue ich ihn bloß stumm an. Dann kommt er auf mich zu und schlägt mir in die Magengrube, so mit voller Wucht. Ich schreie vor Schmerzen auf und bevor jemand reagieren kann, ist er verschwunden. Entsetzt schauen wir alle zur Wohnungstür. Ich richte mich auf und will ihm hinter her rennen, doch ich werde zurück gehalten. Raff. "Ich klär das." Dann ist auch er fort. Ich will gerade etwas sagen, als sich auf einmal ein stechender Geruch in der Wohnung verbreitet. Raff kommt wieder herein gestürmt doch er kann nichts sagen, auch wenn sein Mund Wörter geformt hat. Ich atme den Geruch ein und merke dann worum es sich handelt. Ich würge, doch es ist zu spät. Eisenkraut. "Lucas.."setzte ich an, doch ich schaffe es nicht weiter zu reden. Ich sehe wie Will zu Boden kippt, Raff ebenfalls, dann falle auch ich zu Boden. Ich sehe nur noch wie man Sarah etwas spritzt, dann überfällt mich die Dunkelheit.



Ich wache in einem Kerker auf, an die Wand gekettet, so dass ich in der Luft hänge. Natürlich ein Kerker. Ich schaue mich hastig um, doch ich bin alleine. Ich kann mich an nichts erinnern seid dem Angriff in unserer Wohnung. Aber ich gehe davon aus, dass wir bei Mr. William Wane sind, wer sollte sich sonst um uns kümmern. Und als hätte er meine Gedanken gelesen, kam er in diesem Moment zur Tür rein. Seine Haare streng nach hinten gekämmt, sein Anzug perfekt gebügelt.
"Sie sind wach. Wie schön."
"Was wollen sie?" Krähe ich, weil noch immer Eisenkraut in meiner Lunge ist.
"Unser Deal ist gestorben, als er dich suchte."
"Es ist die wahre Liebe!"
"Schwachsinn. Das ist bloß ein fauler Trick. Doch ich werde mich darum kümmern."
"Wie?"
"Na wie wohl? Ich werde euch beide töten, verbrennen, vernichten und erst dann ist die Welt vor euch sicher."
"Das können sie unmöglich glauben." Sage ich ungläubig und starre ihn an.
"Mein Sohn wird ein Opfer sein, das ich bringen werde. Für die Sicherheit aller. So etwas wie euch sollte es nicht geben." Er schaut tief in meine Augen. Ihr seid illegal, das hatte Dave auch gesagt.
"Macht sie los und dann bringt ihr sie zur Folter." Dann ist er verschwunden und zwei Männer binden mich los. Doch ich merke das ich zu schwach bin mich zu wehren. Wann habe ich das letzte mal etwas gegessen?
Die beiden Männer gingen. "Ich habe Hunger!" Rief ich ihnen hinter her und sie antworten: "Wollen wir gerade holen." Ich schaue überrascht. Komisch.
Will?
Luce! Oh mein Gott du lebst.
Nicht mehr lange, wir werden geopfert.
Ja ich weiß.
Ich liebe dich, Will.
Ich liebe dich mehr, Luce.
Dann kamen die Männer wieder, öffneten die Tür und stießen etwas, nein jemanden, hinein. Ich erstarre als ich das frische Blut Rieche das an seine Wange hinab läuft. Doch dann erkenne ich ihn.
Lucas.
"Luce ich bin so froh dich zu sehen." Beginnt er und kommt auf mich zu, doch ich hebe die Hände.
"Komm nicht näher. Bitte." Der Durst brennt in meinem Hals und ich kann mir nicht vorstellen wie bedrohlich rot meine Augen sein müssen. Ich trete ins Licht damit Lucas mich sieht. Er zuckt zurück als er das Problem erkennt. "Luce.."
"Nein, halt den Mund. Ich werde einfach die Luft anhalten..." So verharrten wir schier eine Ewigkeit doch das Verlagen wurde immer größer.
"Trink."
"Nein Lucas. Ich weiß nicht ob ich aufhören kann.."
"Du musst. Sonst stirbst du und ich werde dir ganz sicher nicht dabei zusehen." Unsicher verlagert er sein Gewicht von einem Bein auf das andere.
"Du hast zu viel Angst und ich habe noch mehr." Erwidere ich. Er kommt näher auf mich zu.
"Vertraust du mir Luce?"
"Dir vertraue ich, aber nicht mir."
"Ich vertraue dir." Und damit steht er nun entgültig vor mir.
"Es könnte eine Falle sein, Lucas. Vielleicht haben Sie dich mit Eisenkraut voll gepumt."
"Haben Sie nicht. Ich war die ganze Zeit bei Bewusstsein, ich weiß wie Eisenkraut riecht oder schmeckt. Mr. William Wane denkt du würdest mich töten und dann freiwillig sterben wollen. Trink jetzt endlich." Ich zögere, doch dann kann ich mich nicht mehr zurück halten. Mit meiner letzten Selbstbeherrschung beiße ich so vorsichtig wie möglich in seinen Hals. Ich spüre wie er kurz zurück zuckt, dann steht er einfach nur da und lässt mich trinken. Und ich nehme vorsichtig kleine Schlucke, versuche ihm nicht weh zu tun.
Als ich merke das ich genug habe höre ich Augenblicklich auf. Ich schaue ihn an und beiße mir ins Handgelenk. Doch er schüttelt den Kopf.
"Ich will nicht."
"Bitte, dann weiß ich das es dir gut geht." Und er nickt schwach, trinkt zögerlich mein Blut und ich sehe wie sich seine Wunde am Hals langsam schließt. Danach lächle ich ihn dankbar an.
"Du bist mein Retter."
"Mehr wollte ich nie sein."

Süß wie die beiden zusammen stehen, oder?

~ K

LUCINDA - Wenn die Sonne im Zenit stehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt