Kapitel 46

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Die Dunkelheit ist angenehm.
Hier ist es still.
Freundlich.
Niemand das ist hier der mich töten möchte.
Doch die Dunkelheit ist auch kalt.
Und einsam.
Denn niemand ist hier der auf mich wartet.
Ich hatte immer gehofft Will zu treffen wenn ich sterben würde. Denn das war es gewesen was mich am Ende hat aufgeben lassen. Warum leben wenn dort niemand ist, für den es sich zu leben lohnt.
Lucas hat mir immer gesagt das er auf mich wartet. Deshalb war ich stark nach Wills Tod, weil ich Lucas nicht verletzten, nicht verlassen wollte. Doch nachdem mein eigener Vater versucht hat mich zu töten..

Ich werde geschüttelt. Mein Name wird gerufen. Mein Rudel.
Auch sie haben immer gesagt das sie hinter mir stehen. Lucas, Sarah, Raff und auch Dave.
Und jetzt rufen Sie meinen Namen. Sie sagen ich soll aufwachen, die Augen öffnen. Ich höre wie sie einen Plan schmieden, nur einer würde bei mir bleiben, die anderem würden gehen. Und sofort fragte ich mich: Wohin wollen sie gehen?

Auf einmal wird alles hell..strahlend hell. Ich kneife meine Augen zusammen. Als ich sie wieder öffne stehe ich in Lucas Wohnung. Ich sehe mich selbst, ich sitze mit Lucas auf dem Sofa. Erst isst er alleine Pizza. Dann gucken wir wieder irgendeinen Film, mein Kopf liegt auf seiner Schulter. Und während er dem Film aufmerksam folgt, schlafe ich. Lucas war mir danach nie böse, er trug mich ins Bett und am nächsten Samstag würden wir all dies wiederholen.

Dann wechselte die Kulisse. Ich staunte nicht schlecht als ich erkannte um welche Szene es sich handelte. Ich stand in der Schule, neben mir Sarah. Das war mein erster Schultag gewesen und Sarah hatte mir alles gezeigt, da habe ich noch gedacht wir könnten Freundinnen werden. Doch am Ende des Tages wurde sie auf einmal gemein. Heute weiß ich das sie gemerkt das ich ein Vampir bin. Ich schäme mich dafür das ich sie nicht entlarvt habe.

Es wird wieder hell und ich stehe in der alten Fabrik meiner Eltern, in Raffs Zimmer. Unsere Scheinbeziehung nimmt ihren Lauf, gleich zeigt mir Raff den kleinen Außenbereich.

Dann Dave. In der Wohnung von Lucas, wir alle schauen Star Wars Episode III und dann der Angriff von Mr. William Wanes Leuten. Mein Herz wird schwer wenn ich daran denke, das er all dies wusste. Das er sich gegen uns gestellt hatte. Und dann die Liebeserklärung die mich geflasht hatte. Und jetzt wo ich all dies sehe wird mir klar warum er uns verraten hatte. Er liebte mich und Will war seine Konkurrenz, deswegen hatte er nichts gemacht als Will verbrannte. Doch er hätte es besser wissen müssen.

Dann: Ein Baalsaal.
Meine Verlobung.
Ich sehe mich selbst, ich tanze mit Will. Ich lächle, viele hätten das Begründet durch meine Verlobung. Doch ich wusste es besser. Ich strahlte weil ich Will so liebte. Denn er hatte mein Herz gestohlen. Der Fremde der mich einst töten wollte, töten musste. Der Fremde, der mein Fremder wurde. Mein Will.

Er hat gesagt das ich mein Leben leben soll. Doch würde es ihn nicht glücklich machen wenn ich bei ihm wäre? Nein. Er würde sich die Schuld geben.

Ich will nicht sterben. Für mein Rudel. Für Will.

Ich schlage meine Augen auf und schaue in das Gesicht meines Retters, er strahlt erleichtert als er sieht wie ihn anstarre. Doch dann holt mich die Dunkelheit wieder.
Ich will nicht sterben!
Doch es ist nicht der Tod.

"Tochter!" Ich fahre zusammen. Natürlich sein Traumbesuch, schon mein dritter dieses Jahr. Und ich hoffe inständig das es dabei bleibt.
"Vater? Hier kannst du mich nicht töten."
"Ich hätte dich beinah getötet, sonst wärst du schon viel früher hier gewesen."
"Was meinst du damit?"
"Du hast zwei Wochen geschlafen. Und ich hatte schon gedacht ich hätte es geschafft."
"Ich wurde gerettet."
"Ja, er hat mich getötet. Du solltest ihn hassen."
"Ich habe ihn schon mal gehasst, doch er hat richtig entschieden. Du warst nicht du selbst."
"Du bist nicht du selbst."

Erschrocken schlage ich die Augen auf und atme tief ein. Noch immer ist mir schwindelig. Ich merke wie mir jemand sein Blut gibt, ich trinke gierig.
"Nicht so hastig!" Ich höre eine männliche Stimme lachen. Ich höre auf zu trinken und starre ihn an.
"Du hast damals die falsche Entscheidung getroffen und die falschen Dinge gesagt.", sage ich während ich keine Miene verziehe.
"Ich weiß, ich habe dich damit ziemlich verletzt, oder?"
"Das ist sehr milde ausgedrückt." Er verzieht das Gesicht. Doch ich lächle ihn an.
"Du bist ja wieder hier. Und du weißt gar nicht wie glücklich ich bin. Was sagt denn das Rudel?"
"Zuerst waren sie ziemlich überrascht mich zu sehen. Doch sie haben sich gefreut, besonders Lucas."
"Wir haben dich alle vermisst. Du bist und bleibst ein Teil des Rudels."
"Deines Rudels." Ich nicke und frage dann zögerlich: "Wo ist Lucas?"
"Sie haben die Dachterrasse fertig gemacht. Dein Vater soll würdig verbrannt werden. Denn auch wenn er zuletzt gegen uns war, habe ich ihm vertraut und ich wäre ihm weiterhin gefolgt." Wieder nicke ich stumm.
"Kannst du gehen?" Er hält mir seine Hand hin.
"Ja kann ich."
Dann kneife ich mich selbst.

Sorry das es so kurz ist. Das nächste wird länger :)

~ K

LUCINDA - Wenn die Sonne im Zenit stehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt