Kapitel 26

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Meine Eltern schienen besorgt als ich wieder auftauchte. Doch ich war nicht sicher ob ich das glauben konnte, diese Elterliche Besorgnis. Vertrau ihnen. Versuch es. Okay, ich versuche es. Jeder hat doch eine 2. Chance verdient. Und wer weiß, vielleicht brauche ich ja selber bald eine. "Ich war bei Raff."
"Wer ist Raff?" Das wunderte mich nicht.
"Rafael. Er war heute morgen im Übungsraum..." Ich schaue meinen Vater an, erinnert er sich? Sein Gesicht lässt anderes Vermuten, doch meine Mutter greift ein. Sie sind ein eingespieltes Team.
"Seid ihr...ist er dein... Freund?"
"Ich weiß nicht, vielleicht? Wäre das für euch denn okay?" Ich spiele die brave Tochter. Die perfekte Tochter auf ihrem Sockel. Ich bin sicher es gefällt Ihnen wenn ich eine Freund habe der nicht Will heißt, oder noch genauer, der nicht Wane heißt.
"Oh nein. Es ist gut wenn du unter Vampire kommst. Ich glaube das die letzten Jahre so unter Menschen hart gewesen sein müssen." Eigentlich will ich erwidern. Nein Mutter, es war perfekt. Ich hätte unter Vampire gehen können, es gab in New York einen festen Clan. Doch ich wollte nicht, ich wollte Menschlich sein. Denn Menschen sorgen sich wirklich um ihre Freunde. Und Vampire können das nicht. Sie denken nur an Macht und Blut. Doch ich sage nichts dergleichen. "Ja Mum, das liegst du richtig. Ich bin vielleicht zu weich geworden. Macht mich bitte wieder zu einem richtigen Vampir." Sie lächelten stolz und zufrieden. Gut Gemacht Lucinda, gib ihnen eine Chance. Bin dabei.

5 Tage bis zu meinem 200. Geburstag.

Meine Mutter machte mir klar das ich aufhören musste so zu tun als würde ich atmen. Denn ich brauchte nicht zu atmen, warum damit die Zeit verschwenden?
Sie gab mir eine schwarze Kampmonitur und gleichzeitig einen locken Stab. "Das macht sie lebendig."
"Ich dachte wir sind tot." Sie strahlte. Das hatte sie hören wollen.
"Wir wollen trotzdem gut aussehen." Sie zwinkerte mir zu. Dann ging ich zu meinem Vater. Er zeigte mir Kapftechniken. Aber auch wie man Menschen seinen Willen aufzwingen kann, wie man Menschenblut benutzt um stärker zu werden.
Zwischen diesem wie-werde-ich-ein-Vampir Training suchte ich einmal nach Raff. Denn mein Vater sagt das Vampire auch Liebe brauchen.
Ich merkte wie mir jemand folgte als ich zu ihm ging, die Augen auf meinem Rücken wie Dolche. Ein Spion meines Vaters. Raff fand ich dann relativ schnell.
"Hallo Luce, es gibt noch nichts..." Ich lege meinen Finger auf seine Lippen. "Ich werde beschattet. Lass uns nicht jetzt über..." Dann lachte ich so ein Girlie lachen. Er verstand sofort. Mein Spion hörte alles mit. Dann legte ich meine Arme auf seine Schultern. Meine Eltern müssen mir vertrauen. Ich fühle mich schlecht bei dem was ich vorhabe.
Will.
Ich schiebe ihn beiseite. Dies ist nichts ernstes, das ist Show. Ich drücke meine Lippen auf seine. Er erwidert sie sofort. Er kann gut küssen.
Will.
Der Spion guckt noch immer zu. Privatsphäre? Ich löse mich von Raff. Ich muss mit ihm reden. "Können wir auf dein Zimmer gehen?" Ich lächle verführerisch.
Will.
Er versteht mich und nickt. Er nimmt meine Hand und zieht mich weg, in sein Zimmer. In dieser riesigen Fabrik hat jeder Vampir nur ein einziges Zimmer mit eine kleinen Bad. Doch hierher folgt uns der Spion nicht.
"Danke Raff. Mein Vater muss mir vertrauen."
"Ja das stimmt. Wir finden mehr raus wenn sie dir vollständig vertrauen. Was hast du ihnen erzählt?"
"Das ich mit dir zusammen bin."
"Okay." Dann lacht er. "Danke für die Info." Ich kann ihn verstehen das ist alles absurd. Ich grinse. Diesmal ist es echt. Raff macht mich wieder glücklich.
"Gibt es was neues von Will?" Bei dem Gedanken daran ihn zu sehen wird mir ganz warm ums Herz.
"Mein Kollege ist unterwegs, keine Angst."
"Wir haben nur noch 5 Tage Raff. Bis dahin müssen wir wissen was los ist."
"Alles wird Gut, Prinzessin." Aber ich konnte daran nicht glauben. Ich lenkte mich ab.
"Kann ich dir das Prinzessin ausreden?" Er schüttelt den Kopf.
"Nein. Das wäre unter eurer Würde. Und ich mag es wie du dir durchs Haar fährst wenn ich dich so nenne." Er lacht in sich hinein. Tue ich das wirklich? Er erhob sich vom Bett. "Komm."
"Wohin?" Sichtlich verwirrt nehme ich seine Hand die er mir hinhält.
"The Show Must go on. Ich bin ein Gentleman der dich zu deinen Eltern zurück bringt."
Und so gehen wir. Hand in Hand. Ich merkte die Blicke, die auf uns liegen. Doch es ist mir egal. Ich tue was nötig ist. Für mich. Und für meine Freunde. Für Raff, für Sarah, für Lucas. Was würde er zu dieser ganze Sache sagen. NEIN. HÖR AUF AN IHN ZU DENKEN! Meine innere Stimme hat Recht. Er ist tot, es ist gleichgültig was er sagen würde. Ich zucke zusammen. Ich konnte das nicht. Nicht realisieren das er tot ist.
Komm schon, sonst war es dir auch egal was mit den Menschen in deiner Umwelt passiert. Das war aber nie so.

*Flashback*

"Hey Luce." Markus kommt auf mich zu, er beugt sich runter um mich zu küssen. Ich streiche durch seine Haare.
"Ich muss mit dir reden Markus."
"Oh shit. Bist du schwanger?" Ich grinse, darüber, das es physisch gar nicht möglich ist.
"Nein Markus. Ich habe die Bestätigung fürs College bekommen."
"Das ist doch wunderbar, wo denn? Hier in Pennsylvania? Oder in der nähe?"
"Nein Markus, in New York." Er zieht eine Schnute.
"Du wolltest hier bleiben, du weißt doch ich kann wegen meiner kranken Ma nicht weg."
"Es tut mir soo leid. Aber das ist meine Chance." Er nimmt mich in den Arm.
"Dann halte ich dich nicht auf. Aber Fernbeziehung kann ich nicht."
Ich nicke. Schließlich wollte ich das. Diese Trennung viel mir nicht so schwer wie sie sollte. Ja ich mochte ihn, vielleicht war ich sogar ein bisschen verliebt aber trotzdem.

*Flashback Ende*

Ich wollte ihn immer mal besuchen, gucken wie es ihm geht. Falls ich das hier alles überlebe werde ich das tun.

Na was denkt ihr von Raff? Verliebt sich Luce vielleicht doch noch in ihn?

Und vielen Dank LeaCeline1 für all die Lieben Kommentare. Dieses Kapitel ist für dich

~ K

LUCINDA - Wenn die Sonne im Zenit stehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt