Kapitel 63
Jessica's POV
"Wenn es aus ist, musst du gar nicht erst heulend bei mir ankommen", sagt Simon schulterzuckend und verschwindet.
Fassungslos sehe ich ihm hinterher, doch dann merke ich, wie meine Wut zurück kommt. Schnell schnappe ich mir meine Krücken und laufe ihm hinterher.
"Sag mal, ist das dein Ernst?!", frage ich fassungslos, sobald ich ihn eingeholt habe.
"Ja", sagt er trocken, ohne sich auch nur umzudrehen.
"Was ist nur aus dir geworden?", frage ich immer noch fassungslos.
"Das fragst du MICH?!", fragt er sarkastisch lachend und dreht sich wieder zu mir.
"Ja!", rufe ich wütend aus.
Simon schüttelt lachend den Kopf. Dann sieht er mich wieder ernst an. "Weiß du, Jessica, ich dachte, du seist nicht so leicht zu beeinflussen. Ich dachte, du wärst anders. Aber inzwischen denke ich mir, wäre ich doch nur an diesem Tag in Deutschland nicht bei dem Wald spazieren gegangen, sondern irgendwo anders." Mit diesen Worten dreht er sich um und geht weiter.
Autsch. Das war ein Messerstich mitten ins Herz. Er wünscht sich, dass er mich nicht gerettet hätte.
"Dir wäre es also lieber, dass mich der Typ vergewaltigt hätte?!", frage ich enttäuscht.
Simon bleibt stehen und dreht sich zu mir um. Mit Tränen in den Augen sehe ich ihn an.
"Jessica, so meinte ich das nicht", murmelt er leise und kommt auf mich zu. Er hebt seinen Arm, um mich in den Arm zu nehmen, doch ich weiche zurück.
"Fass mich nicht an!", rufe ich bissig aus.
"Jessica...", fängt er erneut an, doch ich unterbreche ihn.
"Schön! Das nächste Mal solltest du dann wohl einfach weg hören, wenn jemand nach Hilfe ruft!", rufe ich wütend, drehe mich um und gehe wieder in meine Suite. Dann schlage ich schnell die Türe hinter mir zu, bevor Simon auch nur einen Schritt hinein setzen kann.
Heulend rutsche ich an der Wand neben der Türe nach unten und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Wieso ist er nur so?
Niall's POV
Paul und ich haben uns zurück zu Louis verzogen. Wir wollen den beiden einfach ein bisschen Zeit geben, um sich auszusprechen. Das wird auch dringend nötig sein, nachdem Simon vorhin Telefon anscheinend so ausgeflippt ist.
"Was meint ihr, wie lange es noch dauert?", fragt Liam gespannt.
Wir sitzen alle in Louis' Suite. Jeder lauscht gespannt, ob er irgendetwas hören kann, doch es herrscht Stille.
"Keine Ahnung. Meint ihr, sie vertragen sich wieder?", fragt jetzt Harry.
Ich zucke mit den Schultern. "Kommt drauf an, wie sich Simon verhält."
Danach herrscht wieder Stille. Jeder scheint nachzudenken.
Plötzlich höre ich, wie eine Türe geöffnet wird. Doch von dem Gespräch bekomme ich nichts mit.
"Sollen wir nach draußen schauen?", fragt jetzt Zayn.
Ich schüttle den Kopf. "Sie werden sich schon melden, wenn sie fertig sind."
Die anderen nicken. Dann blickt jeder wieder irgendwo anders hin. Bis ich plötzlich die wütende Stimme von Jessi höre.
"Fass mich nicht an!", höre ich sie rufen.
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Could there be a happy ending? #Wattys2016
FanfictionJessica Clambert. Ein 17-jähriges Mädchen wie alle anderen. Doch es gibt einen gravierenden Unterschied. Ihre komplette Familie wurde ermordet, als sie 10 war. Wieso? Das weiß keiner so genau. Sie wurde ins Waisenhaus gebracht und verbrachte dort 7...