Kapitel 81

204 14 10
                                    

Kapitel 81

Simon's POV

Schnell steige ich in meinen Wagen. Ich muss sofort zu meinem Privatjet!

Zum Glück hatte ich noch einen kurzen Zwischenstopp in Edinburgh gemacht, was heißt, dass ich gar nicht so weit weg von Glasgow bin. Heute müsste ich auf jeden Fall noch ankommen.

"Glasgow", sage ich atemlos, sobald ich am Flughafen bei meinem Jet angekommen bin.

Der Pilot sieht mich etwas überrascht an, nickt jedoch nur und steigt ebenfalls ein.

Im Jet lasse ich mich auf einen bequemen Sitz fallen und schnalle mich an.

"Mister Cowell, darf ich fragen, was Sie heute noch in Glasgow machen?", fragt mich der Pilot, als ich zu ihm nach vorne gehe und frage, wann wir ankommen.

"Ich muss zu meiner Tochter!", sage ich aufgeregt.

Ihr fragt euch bestimmt, wieso ich ihm so etwas sage. Wir kennen uns inzwischen viele Jahre und wissen ziemlich viel voneinander.

"Ich dachte, sie ist..."

"Sie war weg. Ich hab' eben den Anruf bekommen. Sie ist wieder hier!", rufe ich glücklich aus.

"Dann muss ich ja besonders schnell fliegen!", lacht der Pilot.

---

Endlich bin ich angekommen! Schnell springe ich aus dem Flieger, bedanke mich nochmal beim Pilot und blicke mich um, bis ich Paul entdecke, der mich zum Krankenhaus fährt.

"Simon ", begrüßt mich Paul kurz und bündig, bevor er mir zum Wagen hilft, da wie immer tausende von Fans hier sind.

Sobald wir beide im Auto sitzen, fährt er los. Ich blicke mich freudig um. Dann sehe ich zu Paul.

"Was ist los?", frage ich verwirrt, als ich seinen eher unglücklichen Blick sehe.

"Ich... Es geht... Es...", stottert Paul herum.

"Was?", frage ich misstrauisch. Was haben sie mir jetzt schon wieder verschwiegen?!

"Es geht um Jessi", seufzt Paul, als er kurz auf einem Parkplatz anhält und sich zu mir umdreht.

"Was ist passiert?", frage ich sofort besorgt nach. Ich dachte, es geht ihr gut! Ich dachte, ich kann sie endlich wieder in meine Arme nehmen! Ich dachte, dass das alles endlich vorbei ist!

"Sie... liegt im Koma", murmelt Paul leise, bevor er sich wieder nach vorne dreht und weiter zum Krankenhaus fährt.

Geschockt starre ich nach vorne. Wieso zum Teufel sagt mir das keiner?! Ich bin ihr Vater!

Tränen sammeln sich in meinen Augen. Schnell richte ich meinen Blick zum Seitenfenster hinaus, das glücklicherweise abgedunkelt ist. Beobachte die vorbeiziehenden Häuser. Und dann die gähnende Leere, als wir durch einen Wald in die nächste Ortschaft fahren.

Genauso sieht es in mir aus. Gähnende Leere. Die Freude, die sich in mir breit gemacht hat, als ich erfahren habe, dass sie Jessi gefunden haben, ist mit dieser Auskunft von Paul gänzlich verschwunden. Das einzige Positive ist, dass sie diese Mistkerle gefunden haben. Doch ich will gar nicht wissen, was sie alles mit meiner Tochter angestellt haben.

Schon fahren wir in die nächste Ortschaft. Überall stehen bunte Häuser. Es scheint einen Markt zu geben, ich kann ihn teilweise sehen. Und es laufen viele Menschen mit Körben und ähnlichem umher.

So viele glückliche Familien dort draußen. Überall sind Eltern mit ihren Kindern unterwegs. Egal, wie alt diese sind. Dort hinten läuft sogar ein älteres Ehepaar, das mit seinen Kindern und Enkelkindern unterwegs ist. Alle sehen so glücklich aus. Keiner scheint Sorgen zu haben.

Could there be a happy ending? #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt