Kapitel 65

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Kapitel 65

Niall's POV

Nachdem die Polizei unsere Suiten durchsucht hat, durften wir wieder rein. Bevor ich auch nur irgendetwas sagen konnte, war Jessi auch schon im Schlafzimmer.

"Hast du es ihr schon erzählt?", fragt Liam vorsichtig.

Wir Jungs haben uns zusammen im Wohnbereich auf die Couch gesetzt.

Ich schüttle den Kopf. "Ich war gerade dabei, als das eben passiert ist", erkläre ich.

"Das ist doch kacke", seufzt Louis.

Ich nicke. "Das kannst du laut sagen."

Seufzend lasse ich mich zurück fallen. Dann schließe ich meine Augen. "Ist euer Leben vorhin auch an euch vorbei gezogen?", flüstere ich leise.

Eine Weile lang ist es still und ich öffne langsam meine Augen, um die anderen anzusehen. Dabei fällt mir auf, dass mich jeder geschockt ansieht.

"Was?", frage ich verwirrt.

"Wie, dein Leben ist an dir vorbei gezogen?", fragt mich Harry mit großen Augen.

"Naja. Wie in den Filmen immer. Ich habe meine Familie gesehen. Euch. Und Jessi", murmle ich.

"Das ist... wow. Also bei mir war das nicht so", sagt jetzt Liam.

"Bei mir auch nicht", stimmt ihm einer nach dem anderen zu.

"Wie war das so?", fragt mich Louis neugierig.

Ich schüttle den Kopf. "Es war beschissen. Das ist so ein kack Gefühl, das könnt ihr mir glauben! Ich meine, so wäre das alles schön und gut, aber unter den Umständen, dass du das Gefühl hast, dass du gleich sterben wirst, ist das alles andere als schön!", sage ich aufgebracht, bevor ich noch einmal kurz durchatme und die Tränen zurückhalte, die sich bereits ihren Weg in meine Augen gebahnt haben.

Die Jungs sehen mich geschockt an. Dann steht einer nach dem anderen auf, kommt zu mir und das ganze entwickelt sich erneut zu einer Gruppenumarmung.

"Ich komm mir vor, wie ein Weichei", lache ich leise, nachdem ein paar vereinzelte Tränen über meine Wange rollen.

"Nicht schlimm", murmelt Harry, von dem ich diese Worte am wenigsten erwartet hätte. "Wir sind alle ziemlich angespannt. Und nach so einer Aktion ist es verständlich, dass die Gefühle die Oberhand gewinnen."

Gerührt drücke ich ihn etwas fester an mich, da er direkt neben mir steht, und löse mich dann schließlich wieder von den anderen.

"Na los, geh zu deiner Freundin", sagt Louis und sieht mich lächelnd an. Ich bin froh, dass es ihm wieder etwas besser geht nach der Sache mit El. "Sie wird dich jetzt dringend brauchen."

Ich sehe die anderen Jungs fragend an, die jetzt ebenfalls nicken und dann meine Suite verlassen.

Sobald keiner mehr hier ist, laufe ich zum Schlafzimmer, dessen Türe ich jetzt öffne. In der Erwartung, Jessi auf dem Bett liegen zu sehen, laufe ich direkt darauf zu. Doch ich habe mich getäuscht. Sie ist nicht hier.

Verwirrt laufe ich zurück in den Wohnbereich, wo sie ebenfalls nicht zu finden ist. Weder in der Küche, noch in den anderen Räumen ist sie. Bleibt nur noch ein Raum übrig. Das Badezimmer, das bei unserem Schlafzimmer ist.

Schnell laufe ich mit den schlimmsten Vermutungen darauf zu und versuche, die Türe zu öffnen. Doch wie ich es mir schon dachte, die Türe ist verschlossen.

Ich klopfe nervös mit meinen Fäusten dagegen. "Jessi?"

Eine Weile lang ist nichts zu hören. Doch dann höre ich ihr Schluchzen.

Could there be a happy ending? #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt