12. Februar, 2016

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Stegi

Als ich Montag aufwachte, überkam mich augenblicklich große Angst. Ich hatte Angst, Tobi wieder zu sehen, derjenige, der alles in meinem Leben zerstörte was mir wichtig war. 
Wie es wohl Jim gestern ergangen war? Ob seine Mutter wohl etwas mitbekommen hatte? Und wenn ja, was hatte sie bloß gesagt? 
Seufzend zog ich mich um und machte mich fertig, bevor ich mich dann auf den Weg zur Schule gehen, wo ich später von Jim begrüßt wurde. 

Sein Gesicht sah schon besser aus, aber immer noch schlimmer als meins. Tobi hatte Jim im Gesicht genrell mehr Schmerzen hinzugefügt als mir, und ich trug schon mehrere Wunden! Bei mir hatte sich Tobi mehr Mühe in der Magengegend gegeben. Er hatte mir öfters in den Bauch getreten oder geboxt, mir auch mal sein Knie dort reingerammt. Ich wollte aber nicht mehr daran denken, als mein Blick plötzlich an Tobi hing: Sein Gesicht war verziert von Wunden und Flecken, gegen tat er ebenfalls ein wenig komisch. Seltsam, Jim und ich hatten ihn doch gar nicht erwischen können..

"Du Jim, sieh mal zu Tobi", meinte ich leise und deutete auf Tobi. Jim tat dies auch und sprach dann meine Gedanken aus. Ich zuckte mit den Schultern, und als ich dann Tim sah, der ebenfalls Wunden trug, jedoch nur ganz wenige und kleine, fragte ich mich, ob er sich doch mit Tobi geschlagen hatte, oder ob es nur reiner Zufall war.  Ich schaute ihn ein wenig geschockt an, aber auch mit einem fragenden Blick. Was war wohl passiert?

Tim

Ich betrachtete Tobi, als ich das Schulgelände betrat. Es war schön, sehen zu können, dass er meine Wunden trug. Ich lächelte kurz, bevor ich plötzlich merkte, dass mich jemand anschaute. Ich sah Stegi, welcher mich geschockt anstarrte. Wut durchfuhr mich. War er jetzt ernsthaft geschockt, weil ich Tobi geschlagen hatte? Er hatte mich doch darum gebeten! Wütend holte ich tief Luft und ging dann lächelnd zu Stegi. 
"Wieso guckst du so?", fragte ich ihn, und er meinte daraufhin leise: "Warst du das bei Tobi?" - "Bei Tobi? Niemals!", log ich und lachte. Dann musterte ich Stegi. Sein Blick war nun enttäuscht. 
Wollte er mich eigentlich verarschen. Ich schüttelte lachend den Kopf und murmelte, laut genug das er es hören konnte: "Bei Tobi doch nicht" Dann ging ich zu Tobi, der mich ein bisschen ängstlich anschuate. Es gefiel mir, es gefiel mir sehr. Ich ging zu ihm und umarmte ihn, er war angespannt, was ich auch verstehen konnte. "Jetzt nehm' die Umarmung an, du Bastard. Stegi soll's glauben" Tobi wurde lockerer und als wir uns voneinander lösten, lächelten wir uns beide an, wobei keines der Lächeln wahr war. Aber das musste ja Stegi nicht wissen. 

Stegi

Geschockt beobachtete ich das Geschehen, wo sich Tim und Tobi umarmten. So viele Gefühle durchfuhren meinen gesamten Körper: Wut, Trauer, Eifersucht, Verzweiflung, Schmerz und mehr. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und drehte mich wütend um. War das Tims Ernst? Entweder, er verarschte mich nur, oder er war jetzt wirklich mit diesem Arschloch befreundet! Aber Tobi würde niemals bei so einem Spielchen von Tim mitmachen, also war ich überzeugt davon, dass die zwei nun  befreundet waren. Vielleicht  hatten sich auch nur zwei Arschlöcher gefunden, die sich solange gesucht haben.. 

Den ganzen Tag über konnte ich mich nicht konzentrieren, da mir das Bild von Tim und Tobi durchgehend im Kopf schwebte. Wieso tat er das?
"Stegi", ermahnte mich meine Lehrerin, als alle anfingen etwas aufzuschreiben, und ich weiterhin gedankenverloren aus dem Fenster starrte. Ich schütelte kurz den Kopf und schrieb etwas auf, was ich dachte wäre die Aufgabe. 

Als ich zu Hause ankam, blickte ich traurig drein, was meiner Mutter sofort auffiel. Ich hatte sie gar nicht zuhause erwartet. 
"Alles klar, Schatz?" Ich hasste es, wenn sie mich so nannte, sagte jetzt aber nichts. "Passt schon", murmelte ich, obwohl es kein bisschen passte. Ich ging in mein Zimmer, wo ich sofort meine Gedanken aufschrieb.


Liebes Tagebuch,
Tim soll doch zu Tobi gehen! Er hat sich so verändert, wahrscheinlich ost er inzwischen genauso wie Tobi! Wenn es für ihn jetzt vorbei ist, ist das wohl so. Mich zerstört er damit. 
Ich bin schon eine ganze Weile dabei, von ihm zerstört zu werden. Aber ich habe nie bemerkt, wieviel es mir alles ausgemacht hat. Ich war immer so fest davon überzeugt, dass ich das alles verkrafte, und habe dabei nicht bemerkt, wie es mich herunter gezogen hat. Und dann war ich plötzlich am Boden, ohne bemerkt zu haben, dort hingelangt zu sein. 
Schrecklich ist das. 
Wieso tut er mir das an? Ich will ihm das gleiche antun. Wenigstens ein bisschen. Vielleicht könnte ich ja so tun, als hätte ich was mit Jim? Nur das ich Jim direkt davon erzähle, sonst passiert noch das selbe wie bei Tobi.. Wenn Jim da mitmachen würde.. Wäre das sehr nett von ihm. Ich muss doch nur herausfinden, ob Tim noch irgendwas für mich fühlt..! 


Ich bin sehr sehr sehr unzufrieden mit dem Teil. Hoffe ihr nicht. 

Dear Diary.. » StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt