21. Juni, 2016

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Stegi

Zwei Tage, dann würde sich alles verändern. Und das nicht gerade ins Positive. 
Seit dem 17ten waren Ferien, und ich hatte somit noch keine richtige Chance gehabt, Tim vom Umzug zu erzählen. Naja, ich hatte mich davor gedrückt. Doch gleich würde er vorbei kommen, und von der grausamen Wahrheit erfahren. 

Ich saß in der Küche und wartete nervös auf meinen Freund, der jeden Moment seine Finger auf die Klingel legen müsste. Kurz darauf schallte auch das bekannte Klingeln durch das Haus. Sogar dieses würde ich vermissen, einfach weil es für mich immer das Zeichen dafür war, dass da draußen der braunhaarige stand. 

Ich öffnete ihm die Tür und er gab mir zur Begrüßung einen Kuss, welchen ich mehr oder weniger erwiderte. Tim merkte sofort, dass was nicht stimmte, denn nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, schaute er mir besorgt in die Augen. Bevor ich mich in seinen verlieren konnte, seufzte ich und zeigte ihm, dass er sich auf die Couch setzen solle. Er tat dies auch und ich ließ mich gegenüber von ihm auf den Sessel fallen. 

"Was ist los, Stegi?", fragte er, immer noch besorgt. Ich merkte wie mein Mund trocken wurde und es fiel mir plötzlich schwerer als gedacht, die richtigen Worte zu finden. 

"Ich.. eh.. also, meine Mutter.. ihr Freund, ich..", stotterte ich und Tim meinte sofort: "Hey, Stegi. Beruhig dich, es ist alles okay, okay?" Meinte er und schaute mir über den Tisch in die Augen. Ich nickte und versuchte es dann erneut: "Also.. Meine Mutter hat ja einen neuen Freund und der wohnt eigentlich in Oberhausen, wo er auch einen guten Job hat und alles. Bei dem Job is' ne Stelle freigeworden und da meine Mutter mit ihrem Job nicht zufrieden ist, meinte sie wir..", meine Stimme wurde immer leiser, mein Blick wanderte zu Tim, welcher wohl das Problem schon verstanden hatte. 

"Wir.. wir ziehen nach Oberhausen. Übermorgen", meinte ich dann leise, diesmal traute ich mich nicht, mein Gegenüber anzuschauen. 

Eine Stille brach ein, eine unheimlich unangenehme. 

"T-Tim.. Es tut mir leid", stotterte ich, als er nach gefühlten Stunden noch immer nichts dazu gesagt hatte. 

Tim seufzte und meinte dann endlich: "Stegi.. Ich werde dich vermissen, aber bitte lass uns jetzt keine Trauer schieben. Wir müssen morgen, deinem letzten Tag hier, was unternehmen, etwas, worauf wir beide schon lange Lust drauf haben.. Wie wär's mit.. äh.. Schwimmen?" Das 'Schwimmen' betonte er eher sarkastisch, aber ich verstand schon, was er mir sagen wollte. Und er hatte Recht, wir sollten keine Trauer schieben. 

"Wir könnten in den Freizeitpark, ganz in der Nähe von hier", schlug ich vor und Tim nickte zustimmend. Ich war nicht der größte Fan von Achterbahnen und alles, ich bekam dann immer Angst und so ein komisches Bauchgefühl. Aber mit Tim würde es bestimmt toll werden, da war ich mir sicher! 

Tim kam auf mich zu, legte, nachdem er sich neben mich gesetzt hatte, seinen Arm um mich und nuschelte in mein Ohr: "Und ich bezahle, keine Wiederrede" 

Ich seufzte lächelnd und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Wir kuschelten noch den ganzen Mittag, bis plötzlich meine Mutter die Tür aufriss und mit ihrem Freund herein kam. Sofort trennte ich mich von Tim und ging zu ihr. 

"Ich bin morgen nicht zu Hause", meinte ich, und wollte schon wieder gehen, doch durch ihren komischen Blick wartete ich dann doch auf eine Antwort. 

"Stegi, dass geht nicht, wir ziehen morgen um, schon vergessen?" Ich lachte und meinte dann: "Morgen ist aber der 22te" Meine Mutter schüttwlte den Kopf und meinte: "Ja, und und wann ziehen wir deiner Meinung nach um?" Die Frage beunruhigte mich, weshalb ich genauso beunruhigt antwortete: "Am 23ten.." Meine Mutter schüttelte erneut den Kopf und sagte dann: "Nein Stegi, da hast du was vertauscht. Wir ziehen morgen um. Ich vermute, dass du noch nichts gepackt hast?" Ich schüttelte den Kopf und meinte: "Mama, mein ganzer Schrank wurde schon nach Oberhausen gebracht, worin halt meine Klamotten waren, logisch, oder? Was soll ich da denn noch packen? Das einzige, was noch in meinem Zimmer ist, ist mein Bett und eine frische Hose und n' frisches Oberteil, welche über der Heizung liegen!" 

Nachdem meine Mutter und ich noch weiter diskutiert hatten, rannte ich in mein Zimmer. Die Tränen rannen über mein Gesicht und ich schmiss mich einfach nur noch in mein Bett und verkroch mich unter meiner Decke. 

Als ob mich das vor der grausamen Wahrheit schützen könnte.. 

Durch ein Klopfen und ein folgendes Knarren meiner Tür, realisierte ich, dass ich Tim unten vergessen hatte! 

"Stegi.. Was ist..?", fragte er leise. Man hörte in seiner Stimme Trauer und Unsicherheit. 

Ich wischte mir die Tränen weg und nuschelte leise: "Wir ziehen schon morgen um.. Ich hab es anscheinend vertauscht.." 

Wortlos nahm Tim mich in den Arm. Wir sehr ich diese Geste vermissen würde. Wie sehr ich mich nach seinen Lippen sehnen würde.. Seine Stimme würde nicht mehr die selbe sein, der Unterschied zwischen Realität und Skype war einfach zu verschieden. 

Ich legte meinen Kopf an seine Brust und ließ meinen Tränen freien Lauf. Er strich mir über den Rücken und vergrub seine Lippen auf meinem Kopf. 

Liebes Tagebuch,
Du bist mit meinem Bett das Einzige, was noch hier ist. Ihr seit die, die ich am meisten liebe.. (Wenn man Tim nicht mitzählt..) Ich weiß nicht, wie ich das Überstehen soll. Und ich versteh nicht, wieso ich nicht hier bleiben darf.. Ich könnte mir doch eine eigene Wohnung suchen.. Meine Mutter ist so unfair, wie soll ich es ohne Tim schaffen? Ich habe Angst, dass es so läuft wie mit Nina. Den Kontaktabbruch mit Tim würde ich nicht verkraften.. Mickey und Jim haben mich zum Abschied in den Arm genommen und wir gesagt, sie würden meinen Platz im Team frei halten, falls ich doch schneller als gedacht wiederkomme.. Veni hat mich umarmt und gesagt, wir würden uns alle wiedersehen. Un auch Tobi habe ich bescheid gesagt, ich habe mich nochmal bedankt (Dafür, dass er mich letztens beschützt hat), und entschuldigt (wegen dem ganzen, was passiert ist..). Er meinte nur, dass auch ihm was leis täte, aber das war's dann auch schon. 
Ich habe keine Ahnung, wirklich keine. Wie soll das gehen.. In Oberhausen.. Ich will nicht von meinen Freunden weg, nicht von Tim.. Es war doch gerade so perfekt..


Wenn ihr wüsstet was noch kommt ^-^ Btw.. Dieses Konzert war SO geil, ach du heilige Scheiße. Chrissy ist so toll, Will und Dan auch, aahh. Und Matt auch, aber den müssen jetzt nur nichtStegi und ich kennen 😏

 

Dear Diary.. » StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt