2. November, 2015

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Nachdem die Schule endete, wartete ich noch kurz auf Tim vor dem relativ großem Schulgebäude, da er noch kurz zum Sekreteriat wegen dem Schulsport musste.
Weshalb genau, wusste ich nicht, da ich nicht nachgefragt hatte.
Da ich so in Gedanken vertieft war, bemerkte ich gar nicht, wie Tim sich auf mich zu bewegte. Erst als er mit der Hand vor meinem Gesicht rumwedelte, realisierte ich dies.

Als wir bei mir ankamen, öffnete ich die Haustür. Dies dauerte jedoch etwas länger, da ich plötzlich durch meine Nervosität angefangen hatte zu zittern und es nicht hinbekommen hatte, den richtigen Schlüssel zu finden.
Schnell huschte ich vor Tim ins Haus und stellte beruhigt fest, dass keiner meiner Familie da ist. Das hätte echt peinlich werden können.
Nun verschwand meine Nervosität zum Glück wieder und ich konnte aufhören zu zittern. Tim schaute sich derweils den Flur und alles andere was er von seinem Standpunkt aus erblicken konnte, an.

"Schön hast du's hier", sagte er und reichte mir seine Jacke, welche ich danach aufhing.

Ich nickte stumm und fragte daraufhin: "Willst du irgendwie was essen oder so? 'Ne Pizza oder sowas?" - "Gerne", antwortete er und grinste.

20 Minuten saßen wir Pizzaessen auf der Couch und hörten Musik.
"Sag' mal, Stegi. Wo ist dein Zimmer eigentlich?"

Ich schluckte mein letztes Stück Pizza runter und deutete mit dem FInger über uns. Tim nickte und stand auf. "Würd' ich gern' mal sehen, darf ich?", fragter und deutete auf die Treppe, welche nach oben ging.

Ich stand auf und nickte, ging jedoch vor ihm. Ich hoffte mein tagebuch lag nicht mitten auf meinem Bett. Er kannte die Einträge, außer den neusten, zwar eh alle, aber die Situatio würde sonst bestimmt unangenehm werden. Glücklicherweise hatte ich es weggepackt, jedenfalls lag es nirgendwo wo man es direkt sehen konnte.

Tim betrachtete mein Zimmer. Es war schlicht weiß gestrichen und die meisten Möber waren auch weiß, ziemlich einfach eigentlich. Tim ging jedoch auf die interessante Wand zu. Eine Wand, welche durch ein großes Bild vom Ikea gezirrt war. Darauf zu sehen war einfach nur ein Wald, aber mir gefiel es. An der Wand hingen an einer Schnur mit Klammern befestigte Bilder.
Auf diesen waren meistens Nina und ich, manchmal auch ein Bild von meinem damaligen besten Freund, der jedoch vor mehreren jahren schon weggezogen war und ich jeglichen Kontakt verloren hatte.

"Süß", sagte Tim und grinste mich an. Ich schaute verlegen auf den Boden.

Als wir uns auf mein Bett setzten, wurde es plötzlich ganz ruhig. Wir beide wussten, worüber wir sprechen mussten, doch keiner von uns wagte es, anzufangen. Es war klar, dass Tim es war, der schließlich die Stille brach.

"Stegi.. Hör zu. Als ich gesehen habe, dass dir was aus der Tasche fiel, wollte ich es dir erst vorbei bringen. Aber als ich bemerkte, dass es dein Tagebuch war.. na ja, du weißt schon.. Meine Neugier war einfach zu groß und ich musste es lesen. Und dann kam ich auf die Idee, dass du es sicherlich bald vermissen würdest, so regekmäßig wie du schreibst. Na ja, und ich hatte mir eben gedacht, dass du nicht mit mir reden willst, also habe ich dir den Text da ins Tagebuch geschrieben und.. ja.. Du bist mir wirklich nicht mehr sauer?"

Ich schaute ihm in die Augen und sagte dann liese: "Es ist so, als hättest du mich unter Kontrolle. Als ich den Eintrag gelesen hatte, der von dir stammte, war all' meine Wut auf dich weg, einfach so. Keine Ahnung wie du das machst, aber nein, ich bin dir nicht mehr böse"

Erneut schaute ich ihm in die braunen Augen.

"Ich glaube, dass war ich auch nie. Das einzige was ich war, war enttäuscht. Tim, ich kann dir gar nicht sauer sein. Wie schon gesagt, als hättest du mich vollkommen unter Kontrolle.."

Den letzten Satz murmelte ich eher leise an mich selbst gerichtet, doch durch Tim's kurzes auflachen wusste ich, dass es wohl oder übel zu laut gewesen war.

Diesmal war es Tim, welcher mir in meine Augen schaute.
Stille.
Keine Bewegungen.
Und dann, ganz plötzlich, lehnte er sich langsam vor und legte seine Lippen ganz leicht auf meine. Er löste sich und schaute mir vorsichtig in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick, woraufhin er seine Lippen deutlich fester auf meine drückte.

Ich grinste in den Kuss hinein. Dieser Kuss war perfekt. Tim war perfekt. Momentan war einfach alles perfekt.

Liebes Tagebuch,
Tim hat mich geküsst. Und das freiwillig. Es kam von seiner Seite.
Danach hatte er gesagt, dass er so gerne mit mir zusammen sein würde. Aber er könne nicht. Eigentlich sollte ich mit dem Gedanken, dass er wollte, zufrieden sein, aber irgendwas sagte mir, dass ich wirklich nicht zufrieden war, bis er mit mir Zusammen war.
Schon seltsam.
Genau so seltsam, wie die Tatsache, wie sehr Tim mich verändert hat.
Durch ihn treibe ich Sport, durch ihn habe ich zum ersten mal das Gefühl, richtig geliebt zu werden, beziehungsweise akzeptiert. Abgesehen von Nina.
Nina. Ich denke ich sollte ihr noch einmal schreiben. Mal sehn'.
Aber werst mal muss ich über den heutigen Tag nachdenken.
Und das kann ich am besten unter der Dusche..'
Also, liebes TAgebuch, bis morgen. 



Hello fwiends :3
Irgendwelche Vorschläge oder Kritik? gerne in die Kommentare ^^


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