Prolog

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Man sieht die Sonne untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist - Franz Kafka

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Ein letzter Blick in den großen Spiegel. Ihre schwarzen Haare glänzen im Schein des Lichts, die eisblauen Augen schauen leblos und ein falsches Lächeln ziert ihre Lippen. Sie trägt ein schwarzes Kleid, schwarze Schuhe und ein schwarzes, lockeres Tuch um ihre Haare gebunden. Passend für eine Beerdigung gekleidet. Keine Träne fließt. Komisch, oder auch nicht. Warum soll es? Trotzdem fühlt sich ihr Herz schwer an in ihrer Brust. Normal, denkt sie sich. Es wird an der Tür geklopft und sie bleibt still. Dounia tretet herein und lächelt sie erzwungen an. Selbst der älteren Haushälterin, legt diese Beerdigung mehr zu als ihr. Vielleicht ist sie ja einfach herzlos, oder vielleicht liegt sie im Recht? „Sie warten auf dich", spricht Dounia sanft. Sie nickt. Zu mehr, ist sie seit Wochen nicht fähig. Dounia kommt und streckt sich hoch, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Sie bückt sich leicht, da die Frau zu klein ist. Wieder lächelt sie. „Es wird alles gut, mein Kind", flüstert sie liebevoll. Daran würde sie gerne glauben. Sie atmet tief durch und gemeinsam treten sie aus dem Zimmer. Als sie die Treppen runter läuft, steht schon Herr Malek bereit. Der alte Mann lächelt sie an. Er war ein guter Freund ihres Vaters und auch er scheint trauriger zu sein, als sie. Die bereits grauen Haare stechen stark hervor und die sonst gefährlichen Gesichtszüge, sind heute nicht zu erkennen. Sonst wirkt er auch so emotionslos. Heute mal nicht. Heute ist ja ein trauriger Tag! Er streckt ihr seinen Arm entgegen und sie hackt sich bei ihm unter. Seine große Hand streicht über ihre kalte Hand. Sie hat nicht bemerkt, dass sie zittert. „Wir sind bei dir", sagt er. Sie spürt die Aufrichtigkeit seiner Worte, aber interessieren tut es sie wenig. Sie braucht keinen, jedoch falls er dieser Meinung war - na fein - so soll es sein. Jahrelang, hat sie nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie gebraucht hat und mit ihren 18 Jahren, braucht sie das sicherlich nicht mehr. Sie treten aus dem Eingang hinaus. Die vielen Leute um sie herum sieht sie kaum, denn ihr Blick ist starr auf ihn gerichtet. Amir. Er ist zurück und das schon seit einer Woche, aufgrund der Beerdigung. Aber sie sieht ihn erst heute richtig. Er hat noch mit ihrem Vater geredet, als er im Sterbebett gelegen hat. Vermutlich wird er wieder gehen. Ein Stich durchfährt ihr Herz. Er steht neben dem silbernen Mercedes und auch sein Blick ist auf sie gerichtet. Sie kann nichts aus seinem Gesicht ablesen. Wie immer, verraten seine Gesichtszüge, nicht einen Hauch von Emotionen. Wie der Vater, so der Sohn! Er hat einen schwarzen Anzug an, wie alle Beteiligten Männer. Aber an ihm sieht es anders aus. Alles an ihm sieht anders aus. Er ist größer geworden, breiter, aber vor allem schöner. Herr Malek stellt sich direkt vor seinen Sohn und überreicht sie Amir. Er sagt einige Worte zu ihm, aber sie hört es kaum. Sie blickt in die Ferne. Dieser Tag ist unerträglich für sie. „Gehen wir", hört sie die tiefe Stimme, die sie schon lange nicht mehr gehört hat. Ihre Augen schließen sich schmerzlich. Sie lässt es sich nicht anmerken und nickt lediglich. Er hält die hintere Tür auf und sie steigt ein. Kurze Zeit später, sitzt er schon neben ihr und das Auto fährt sofort los. Sie lehnt ihren Kopf nach hinten und blickt aus dem Fenster. Ihr Haus zieht an ihr vorbei und sie weiß nicht, ob sie je wieder zurück will. Allein hält sie es in diesem großen Haus nicht aus. „Mein Beileid." Seine Stimme holt sie zurück und sie blickt ihn aus müden Augen an. Sie hat seit Tagen nicht richtig geschlafen. Was soll sie ihm denn sagen? Sie nickt wieder unbeteiligt. Seine Augen blicken in ihr Gesicht. Ein prickeln durchfährt ihren Körper und sie versucht es zu ignorieren. Ihr Blick hängt an ihm, während ihr die Frage auf der Zunge brennt. Sie weiß nicht ob sie es tun soll, doch dann tut sie es schließlich. „Wirst du wieder zurück gehen?" Es ist das Erste, was sie seit einer Woche sagt, dass sie überhaupt spricht. Amirs Mundwinkel zuckt, aber er lächelt nicht. Er lässt sich Zeit mit der Antwort, obwohl er sie bereits weiß. „Nein", sagt er schließlich, während er in ihre Augen schaut. Ihr Herz schlägt wieder und sie lächelt leicht. „Warum?", fragt sie leise. Ihre Augen treffen auf seine. Sie spürt die tiefen Gefühle in sich. Noch immer. Aber seinerseits nichts. Glaubt sie zumindest, denn wissen tut sie es nicht.
„Ich habe es versprochen Deste!"

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Hallo meine Lieben, der Prolog ist nun gepostet, allerdings wird es noch etwas dauern bis die Kapitel folgen, wie bereits in der Info auch geschrieben. Deshalb müsst ihr euch noch etwas gedulden, bis die Kapitel kommen. Bis dahin, seit gespannt, denn diese Geschichte wird definitiv anders. Ich bin mir sicher es wird euch gefallen. Trotzdem würde ich gerne einige Meinungen von euch hören meine Lieben.
Liebe Grüße
Eure Autorin
V. ❤️

Ps: Bei Fragen könnt ihr mich gerne auf https://ask.fm/amoroso06 anschreiben.

Falsches VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt