Viel Spaß beim Lesen meine Lieben 💙
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Mit pochender Schläfe öffnet Deste blinzelnd ihre Augen. Ihr Blick ist etwas verschwommen, doch allmählich vernimmt sie die schäbige Decke über ihr wahr und ihre Sicht verschärft sich. Wo ist sie? Was soll dieser Druck auf ihren Handgelenken. Ein schwaches Licht scheint von der Decke in den Raum hinein. Sie liegt auf dem Boden und als sie versucht ihre Arme zu bewegen, versteht sie erst, dass sie hinter ihrem Rücken gefesselt sind.
Dann erinnert sie sich daran, dass sie mitten in der Nacht durch ein Geräusch wachgeworden ist in der Dunkelheit und wie ihr ein Tuch auf die Nase gepresst wurde. Sie ist bewusstlos geworden und wurde entführt. Deste blickt um sich und sieht, dass ihre Füße auch gefesselt sind. Wut erfasst sie, während sie versucht, sich wie verrückt von den Stricken zu befreien. Wer hat sie entführt und sie gefesselt? Was wollen sie nur von ihr? „HALLO!!" Minutenlang geht das so weiter. Sie schreit und strampelt, doch nichts passiert. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich heftig. Wer hat sie entführt? Deste versucht sich etwas aufzusetzen, allerdings ist das so schwer, dass sie nach einer Weile aus der Puste ist und einen trockenen Hals bekommt. „LASST MICH HIER RAUS!!" Sie hat bereits bemerkt, dass sie im Dachboden ist und haut mit ihren Füßen immer wieder auf den hölzernen Boden unter sich. Es ist alles so dreckig und verstaubt, dass Deste übel wird. Ihre Handgelenke tun weh und ihre Schläfe pocht immer mehr. Anscheinend hat sie sich den Kopf angeschlagen. Panik erfasst sie. Könnte das Dimitrij sein? Aber er müsste eigentlich tot sein, so wie sie es von Rasul mitbekommen hat. Welche Option bleibt ihr allerdings noch, wenn nicht Dimitrij? Sie versucht ihren Herzschlag zu normalisieren und sich zu beruhigen. Sie darf nicht panisch werden und eine Attacke bekommen, sonst wird das ganz böse für sie enden. Also zwingt sie sich vernünftig zu sein. Es wird ihr nichts bringen herumzuschreien, außer sich selbst zu schaden. Früher oder später wird sowieso jemand kommen und dann wird sie erfahren, was hier los ist und wer sie entführt hat. Bis dahin muss sie einfach ruhig bleiben und nicht zeigen, dass sie Angst hat. Insgeheim hofft sie, dass das nicht Dimitrij ist, der sie entführt hat, denn sonst glaubt sie nicht, dass sie hier lebend rauskommt, wenn sie an seine Taten denkt. Aber Deste versucht sich innerlich reinzureden, dass er schon längst tot ist und ihr nichts mehr haben kann. Sie ist sich allerdings nicht sicher, ob das gut oder schlecht sein sollte, denn wenn Dimitrij tot ist und sie jemand anderes entführt hat, haben sie einen Feind, von dem sie nichts wissen. Und da Amir Deste sowieso sich selbst überlassen hat, weiß Deste nicht, mit was sie hier konfrontiert wird. Sie spürt immer mehr, dass diese Ungewissheit ihre Angst ins unermessliche steigen lässt.
Deste hat keine Ahnung, wie viel Zeit vergeht. Zudem friert sie und wird immer müder. Aus dem kleinen Fenster sieht sie, dass es bereits dunkel geworden ist und das warten bringt sie beinahe um. Als sie die Hoffnung aufgibt und kurz davor ist, in den Schlaf zu fallen, hört sie wie ein Schlüssel in das Schloss gesteckt wird und öffnet ihre Augen. Nach ein paar Sekunden geht auch schon die Tür auf und Deste stockt, als sie die Person vor der Tür erkennt.
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Falsches Versprechen
Action„Wirst du wieder zurück gehen?" Es ist das Erste, was sie seit einer Woche sagt. Dass sie überhaupt spricht. Amir's Mundwinkel zuckt. Aber er lächelt nicht. Tut er nie. Fast nie. Er lässt sich Zeit mit der Antwort, obwohl er sie bereits weiß. „Nein"...