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Viel Spaß beim Lesen 😘

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Als sie die Tür hinter sich schließt, dreht Amir seinen Kopf nach ihr und blickt sie unverwandt an. Er wirkt sauer aus welchem Grund auch immer. Sein Blick richtet sich wieder aus dem Fenster. „Wo warst du?", fragt er mit einem gleichgültigen Ton, obwohl er nicht mal im Geringsten so empfindet. Deste verschränkt die Arme und würde am liebsten etwas Bissiges antworten, aber ist leider viel zu müde, um sich mit Amir zu streiten. „Im Heim." Amir schaut sie ungläubig an. „Den ganzen Tag?", fragt er anschließend belustigt. „Den ganzen Tag!", antwortet sie wahrheitsgemäß. Amir schaut sie eine Weile skeptisch an, was Deste zur Weißglut bringt. Was will er ihr unterstellen?
„Was geht wieder in deinem paranoiden Kopf vor? Bist du jetzt auch misstrauisch gegenüber mir geworden?" Amirs Blick verhärtet sich. „Wo ist dein Handy?"
„Was?"
„Wo ist dein Handy?", fragt er ungeduldig und spricht jedes einzelne Wort bedrohlich aus. Deste versteht nicht was das soll. Sie nimmt ihr Handy aus ihrer Tasche und hält es in die Höhe, wobei sie abwartend die Augenbraue hochzieht. Amir kommt mit langsamen Schritten vor Deste zum Stehen. Es befinden sich nur einige kleine Zentimeter zwischen ihnen. Deste riecht Amirs Aftershave und kann sich einen Moment nicht fassen, wodurch Amir genug Zeit hat, ihr das Handy aus der Hand entreißen zu können. Sie blickt ihn fragwürdig an. Amir hingegen hält das Handy in der Hand und blickt ruhig in ihre Augen. Sie sieht das Blitzen in ihnen und wie sich sein Blick augenblicklich verschärft. Bevor sie reagieren kann, schmeißt er ihr Handy plötzlich mit solch einer Wut an die Wand hinter sich, so dass es in einzelne Teile zerfällt. Deste zuckt erschrocken zusammen und schaut den vor Zorn geladenen Mann vor sich entgeistert an. „Was ist bloß in dich gefahren?", schreit sie ihn wutentbrannt an. Seine Wut hat sich definitiv auf sie übertragen. Wenn man die Beiden allerdings betrachtet, ist Amirs Anblick jedoch um einiges furchteinflößender. Sein ganzer Körper zittert, als befinde er sich unter Strom. Seine großen Hände sind zu zwei Fäusten geballt und er beißt die Zähne so stark zusammen, wodurch Deste die Befürchtung hat, dass sie zerbrechen könnten. „Warum zur Hölle trägst du ein scheiß Handy bei dir, wenn du nicht meine Anrufe entgegen nimmst?", brüllt er sie rasend an.

Deste ist sprachlos von seiner heftigen Reaktion. Sie ist so verwirrt und erschrocken, dass sie nicht einmal antworten kann. Er hat bis jetzt noch nie so heftig reagiert, sie noch nie so derart angeschrien. Dabei hat sie nicht einmal etwas getan. Sie hat vergessen ihr Handy aufzuladen und im Heim hat sie gar nicht mehr daran gedacht, da sie so abgelenkt gewesen ist mit den Kindern. „Antworte mir!", donnert er ihr entgegen. Sie blinzelt und versucht sich zu beruhigen. Aber es klappt nicht. Eine Welle von Wut durchläuft ihren Körper und sie ballt ihre Hände zu Fäusten. „Was zur Hölle ist nur in dich gefahren? Mein Akku ist leer gewesen. Komm wieder zu dir! Ich muss dir keine Rechenschaft abgeben! Verwechsle mich nicht mit deinen Hunden!" Sie sagt das letzte Wort und dreht sich um, um endlich aus diesem Zimmer herauszukommen. Sie kriegt gar keine Luft mehr und spürt allmählich, wie sich ihre Lunge zusammen zieht und kleine messerscharfe Stiche in ihre Brust eindringen. Als sie die Tür erreicht, kann sie gar nicht so schnell reagieren, da hat Amir sie schon am Arm gepackt und herumgewirbelt. Sein Gesicht schwebt über ihrem und er blickt tief in ihre vor Schreck geweiteten Augen. Dabei spürt er die Kraft, die er auf ihren Arm ausübt nicht einmal. „Das Gespräch ist noch nicht beendet." Deste erwidert nichts und versucht nur lediglich frei zu atmen und ihren Arm zu befreien, der höllisch zu schmerzen beginnt. „Ich rede mit dir."
„Lass mich los!" Destes Stimme klingt auf einmal leise und schwach. Sie ist müde, erschöpft und ihr Arm schmerzt. Winzige Schweißperlen bilden sich langsam auf ihrer Stirn und ihre Knie fühlen sich mit einem mal wacklig an. Oh nein, bitte nicht. Sie hofft innerlich, dass nicht das passiert, was sie denkt. Es ist doch schon so lange her gewesen.

Falsches VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt