„Wirst du wieder zurück gehen?" Es ist das Erste, was sie seit einer Woche sagt. Dass sie überhaupt spricht. Amir's Mundwinkel zuckt. Aber er lächelt nicht. Tut er nie. Fast nie. Er lässt sich Zeit mit der Antwort, obwohl er sie bereits weiß. „Nein"...
Viel Spaß beim Lesen meine Lieben 💙 (Kleiner Spoiler: Das wird ein Kapitel nur für Amir und Deste sein uuuuuuuuund es wird euch sehr gefallen 🙊)
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Deste schließt ihre Augen, während ihre Stirne immer noch aneinander lehnen. Sie versucht sich ein Lächeln zu verkneifen, doch dass sie wirklich erfolgreich ist, kann man nicht sagen, denn ihr Gesicht verzieht sich etwas, als sie Amir antwortet.
„Vielleicht ist das ja dein eigener Herzschlag?"
Amir stößt daraufhin ein leises Lachen aus und blickt sie undefinierbar an. Deste spürt wie die Stellen, die Amir zuvor berührt hat, angenehm kribbeln und ihr ganz warm wird.
„Du wirst nicht nachgeben oder?"
Lächelnd schüttelt Deste ihren Kopf. Das hat sie nie. Sie merkt wie schön es ist, so sorglos mit Amir zu reden und sich gegenseitig zu necken. Wie schön es ist, mit anzusehen, dass er so frei und lebhaft mit ihr redet und sie aufzieht. Für eine Zeit war das undenkbar für sie. Amir war immer kalt, fern und allein. Niemanden hat er an sich rangelassen, was Deste früher sehr nah gegangen ist. Sie hat immer gespürt, dass es Amir nicht sehr gut ging, was größtenteils am Tod seiner Mutter lag damals. Und er hat sich eben nicht gerne helfen lassen.
Und jetzt zu sehen, dass er offener ist, als vor einer noch kurzen Zeit, macht sie einfach nur glücklich und bringt sie dazu, leichter zu vergessen, was alles geschehen ist. Aber selbst jetzt spürt sie, dass keine Wut in ihr länger verweilt.
In dieser einen Woche, war der einzige Gedanke an Amir der, dass sie ihn schrecklich vermisst hat. Sie wird nicht lügen. Es sind noch Zweifel in ihr, weil sie sich fragt, wie Amir sie von sich schieben konnte, obwohl er sie anscheinend bereits geliebt hat. Doch dann denkt sie an die vielen Jahre zusammen mit ihm und was er alles für sie getan hat, dass er eigentlich immer da war und dann seine Veränderung jetzt. Er hatte Angst gehabt sie zu verlieren, dass hat sie gesehen. Jetzt tut er alles dafür, damit sie ihm wieder glaubt. Und Deste glaubt ihm. Denn Amir spricht so frei von seinen Gefühlen, dass sie nicht anders kann, als ihm zu glauben und ihn weiterhin zu lieben. Noch mehr zu lieben, als ohne hin schon. In dieser einen Woche ist ihre Sehnsucht in den Vordergrund gerückt, während ihre Verletztheit in dem Hintergrund verschwunden ist. Am Ende glaubt Deste irgendwie, dass wirklich nichts stärker sein kann als die Liebe.
„Ich möchte dich irgendwohin bringen", sagt Amir nach einer Weile, woraufhin Deste ihn fragend anblickt. Was hat er vor?
„Herr Malek und Dounia warten bestimmt auf mich. Ich kann nicht", antwortet Deste, obwohl sie insgeheim neugierig ist auf das, was er vorhat. „Ich habe das bereits geklärt, mach dir keine Sorgen." Deste ist überrascht. Herr Malek ist noch sauer auf Amir, deshalb kann sie sich im Moment nicht wirklich vorstellen, dass er seinem Sohn erlaubt hat, mit Deste zu sein. Außerdem, wann soll er das überhaupt geklärt haben?
