Albus Severus' Sicht
Ich schleppte den Koffer durch unser Haus. Die kleinen Rädchen machten keinen besonders stabilen Eindruck, aber ich machte mir keine großen Sorgen. Meine Gedanken waren die ganze Zeit bei Hogwarts. Wie viel mein Bruder mir schon davon erzählt hatte! Ich konnte es kaum erwarten, aber gleichzeitig hatte ich auch etwas Angst. Ich trug den Namen vom größten Zauberer aller Zeiten und den von einem Slytherin. Was, wenn ich gar nicht nach Gryffindor komme? Darauf hatte mich James gebracht. Wahrscheinlich hatte er mich nur aufziehen wollen, aber trotzdem musste ich ständig daran denken, was wohl geschehen würde, wenn ich nach Slytherin kam. Ich schluckte. Oder was, wenn ich die totale Niete bin und durch jede Prüfung rassele? Oder wenn ich keine Freunde finde? Oder schon auf dem Weg zum sprechenden Hut stolpere? Oder die Klatscher mich beim Quidditch vom Besen fegen und alle über mich lachen?
Die Sorgen drückten schwer auf meine Brust. So, wie wenn man ertrinkt. Naja, nicht, dass ich schon mal ertrunken wäre, aber ich stelle mir vor, dass dies so ziemlich das gleiche Gefühl sein müsste.
Aber ich musste das durchmachen.
Wenn ich jemandem erzählen würde, dass ich Angst habe, wäre ich dann feige? Und wenn ich schon bei solchen Dingen wie einer neuen Schule Angst bekam, konnte ich dann überhaupt nach Gryffindor kommen?
Für einen Moment schloss ich die Augen. Ich versuchte alle Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen. Ich atmete tief ein und wieder aus, ein und wieder aus...
Ich zählte bis zehn und öffnete erneut die Augen. Es würde schon noch alles gut werden. Ich war ehrgeizig und konnte alles schaffen, was ich wollte.
Ich würde es schaffen, nach Gryffindor zu kommen und meine Prüfungen zu bestehen! Ich würde neue Freunde finden und im Quidditch genauso gut sein wie mein Vater! Ich würde nicht stolpern und den anderen auch sonst keinen Grund geben, über mich zu lachen!
Oh ja, so würde ich es machen. Und wenn ich mir etwas vornehme, dann ziehe ich es so lange durch, bis ich es schaffe.
Das ist alles nur eine Frage der richtigen Einstellung! Und mit diesen Gedanken in meinem Kopf warf ich das Flohpulver in den Kamin und trat meinen neuen Weg an.Kurze Zeit später standen Mom, Dad, ich, James und Lily auf dem Bahnhof.
King's Cross war echt ein lauter Ort. Aber ich glaube, das war auch besser so. Dadurch bemerkte niemand unsere großen Koffer mit den Haustierkäfigen. Bis auf einige komisch dreinblickende Leute waren wir unauffällig.
James ging zielstrebig auf die Absperrung zwischen Gleis 9 und 10 zu.Und bevor jemand es bemerkte, war er schon verschwunden.
Ich schaute zu Dad. Der lächelte mir zu, dann fragte er:"Zusammen?"
Ich nickte. Und dann rannten wir los.
Ich sah die Wand näher kommen. Einen kurzen Moment flammte Panik in mir auf. Ich schloss die Augen. Und dann war ich durch. Verwundert blickte ich mich um. Überall um uns herum waren Zauberer und Hexen. Sie trugen Umhänge und Hüte, hatten Besen in der Hand oder trugen Tiere mit sich herum. Ich entdeckte eine Vielzahl von neuen Hogwartsschülern und war stolz auf mich, auch dazu zu gehören.
Hinter uns kamen Lily und Mum an. Sie holten und ein, während James schon voraus eilte. Er hatte Tante Hermine und Onkel Ron, sowie unsere Cousins Rose und Hugo entdeckt. Im Moment hörte ich ihn über etwas lautstark reden, wo die Wörter 'Teddy Lupin' und 'Victoire', sowie 'rumknutschen' vorkamen.Mit Rose würden wir in einem Jahrgang sein. Ich war mir ziemlich sicher, sie würde entweder nach Gryffindor oder Ravenclaw kommen. Ein neuer Schauer durchzuckte mich; all die Zweifel waren wieder da. Ich blieb stehen und fiel zurück. Auf den Boden gekniet tat ich so, als würde ich mir die Schuhe binden. Als ich aufsah, hockte Dad vor mir. Ich hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen. Jetzt oder nie.
"Dad, was ist, wenn ich nach Slytherin komme?", sprach ich aus, wovor ich mich die ganze Zeit gefürchtet hatte.
"Albus Severus Potter", begann mein Dad, "Du hast die Namen von zwei großartigen Schulleitern. Einer davon war ein Slytherin - und er war der wohl mutigste Mann, den ich je gekannt habe."
"Und wenn der sprechende Hut mich..."
"Dann hat das Haus Slytherin einen großartigen, jungen Zauberer bekommen."
Er lächelte mich aufmunternd an. Und dann sagte er etwas, dass mein Gehirn wieder zum Tuckern brachte.
Er meinte, ich könne dem sprechenden Hut meinen Wunsch mitteilen. Sollte ich mir Gryffindor wünschen?
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HP Next Generation - Harry war gestern, jetzt komme ich!
FanfictionAch ja, die Zukunft. Sie ist schneller da, als man denkt. Und schon ist es für Albus Severus Potter, Rose Weasley und Scorpius Malfoy soweit, nach Hogwarts zu kommen - und dort wartet das nächste Abenteuer auf sie! Aber hier ist es um einiges schw...