Albus' Sicht
Als Draco die Maske abgenommen hatte, war es Scorpius, den wir festhalten mussten. Dabei segelte ein Brief aus seiner Tasche, auf dem genau sieben Worte standen.
Öffne mich, wenn es am schlimmsten ist.
"D-den brauch ich nicht mehr", stotterte Scorpius. Und so war es auch. Das Schlimmste war überstanden.
Eine unbeschreibliche Last fiel von mir ab und die Erleichterung machte sich breit. Es war, als hätte irgendetwas, was mich das ganze erste Jahr über festgehalten hatte, endlich losgelassen.
Freiheit.
Müsste ich meine Gefühle mit einem Wort beschreiben, dann wäre es Freiheit.
Wir hatten es geschafft. Wir hatten es überstanden. Und es fühlte sich gut an. Ich hatte das Gefühl, dass wenn wir das hier geschafft hatten, alles andere auch möglich war.Von Bellatrix war nicht mehr als ein Häufchen Asche übrig geblieben.
Dads Wunden heilten schnell und in Anbetracht der Umstände musste Draco nur einen Batzen Geld für die Verwendung des Todesfluches bezahlen, statt den Rest seines Lebens in Askaban zu verbringen.
Und wo wir gerade bei Askaban sind - diesmal wurden alle Todesser verhaftet, die sich erneut dem Bösen angeschlossen hatten. Die Aurorenzentrale hatte jede Menge zu tun und Dad arbeitete rund um die Uhr. Die Sicherheitsvorkehrungen in Askaban wurden erhöht und es wurden neue Regelungen zur Nutzung von Dementoren eingeführt, von Hermine selbst in Kraft gesetzt.
Mum konnte im Tagespropheten endlich wieder Quidditchartikel statt Mordlisten schreiben und Astoria Malfoy wurde aus dem Krankenhaus entlassen.
Die große Halle wurde repariert, was mit Magie um einiges schneller ging, als wenn Muggel es versucht hätten.Doch trotz allem hielt die ganze Aufregung dieses Jahr McGonagall nicht davon ab, die Prüfungen zu schreiben. Sie meinte, zu Dumbledores Zeit wären sie oft genug für ein ganzes Jahrtausend ausgefallen.
Und nun standen wir mit unseren Prüfungsergebnissen in der Hand draußen am See. Rose war natürlich die Beste des Jahrgangs, auch wenn Scorpius vorhatte, ihr weiterhin Konkurrenz zu leisten. Meine Zensuren waren nicht ganz so überragend wie die meiner Freunde, aber auch nicht sonderlich schlecht. Ich konnte gut damit leben. Und neben James' Zeugnis fiel meins ja gerade fabelhaft aus.
Dem hatten wir übrigens die ganze Sache mit der Karte des Rumtreibers und dem Tarnumhang erklärt. Er war nicht sauer, sondern viel eher verwirrt und hatte sich daraufhin einige Schokofrösche gegönnt.
Meine Eule hatte sich inzwischen von ihrem gebrochenen Flügel erholt und wartete zu Hause auf mich.Als wir jetzt in Hogsmeade darauf warteten, dass der Hogwarts-Express kam, war ich so glücklich, dass ich es sogar verschmerzen konnte, dass Hufflepuff dieses Jahr den Hauspokal gewonnen hatte. Erst recht, als ich sah, wie glücklich Alice dabei ausgesehen hatte.
"Und wir sehen uns dann in den Ferien?", fragte Scorpius mich, als der rote Zug einbog und wir einstiegen.
"Klar", antwortete ich grinsend, "Und Mum hatte sogar die Idee, dass wir in ein Ferienlager fahren."
"Ein Ferien - was?", fragte Scorpius verwirrt.
Rose lachte.
"Noch nie was davon gehört? Da gehen die Muggelkinder in den Ferien hin, ohne Eltern und so."
Scorpius grinste. "Ich glaub nicht, dass ich besonders gut mit Muggeln kann. Aber die Idee ist nicht schlecht, müsste es auch für Zauberer geben!"Wir setzten uns in ein Abteil und als die Süßigkeitenhexe vorbei kam, gaben wir unser letztes Gespartes dafür aus.
Der Hogwarts-Express fuhr los und ich sah, wie wir Hogsmeade langsam hinter uns ließen.
Es war so viel passiert, dass ich mich gar nicht mehr an alles erinnern konnte. Wenn ich daran dachte, wie totunglücklich ich am Anfang gewesen war, als der sprechende Hut mich nach Slytherin schickte...
Oder an unsere erte Begegnung mit Scorpius. Ich musste in mich hineingrinsen, wenn ich daran dachte, wie viel sich verändert hatte. Zum Guten verändert.
Natürlich ist das Leben nicht immer leicht. Natürlich passieren schreckliche Dinge, die man nicht ändern kann. Aber ich glaube, dass genau darin der Sinn des Lebens liegt. Höhen und Tiefen erleben, daraus lernen und weitergehen.
Denn jedes Mal, wenn wir etwas verlieren, dann gewinnen wir gleichzeitig auch etwas Neues dazu. Sei es auch nur die Erfahrung.
Das Leben ist nicht fair, aber wer hatte das schon behauptet?
Wir alle machen Fehler, aber genau das macht uns menschlich. Es gibt ja schließlich auch keine Anleitung für "Wie überlebe ich mein erstes Jahr in Hogwarts".Und vielleicht besteht das Leben nun mal aus Aufs und Abs.
Doch wenn ich eines gelernt habe, dann ist es, dass es immer eine Chance für das Gute gibt.
Man darf bloß nicht die Hoffnung aufgeben, sondern weiter daran glauben.
Denn vielleicht sollte ich all die schweren Zeiten als Herausforderungen sehen, die es zu meistern gilt.
Nur gut, dass ich da eine natürlich Veranlagung und viel Ehrgeiz in Sachen Herausforderungen habe...~ENDE~
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HP Next Generation - Harry war gestern, jetzt komme ich!
FanfictionAch ja, die Zukunft. Sie ist schneller da, als man denkt. Und schon ist es für Albus Severus Potter, Rose Weasley und Scorpius Malfoy soweit, nach Hogwarts zu kommen - und dort wartet das nächste Abenteuer auf sie! Aber hier ist es um einiges schw...