Back to Hogwarts

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Albus' Sicht

Dad war gleich nachdem er einen Notruf bekommen hatte, losappariert. Mum und Teddy waren  auch mitgekommen und hatten James die Verantwortung überlassen (nicht gerade eine ihrer besten Ideen).
Nun saßen wir zu dritt in der Küche während James die Kissenbezüge abzog, mit Popcornmais füllte und in die Mikrowelle stopfte.
Es ploppte laut und wir warteten gespannt.
"James, wenn die Mikrowelle explodiert, ist das deine Schuld", meinte ich, um mich vorher schon rauszureden. Nur für den Fall...
"Ach, Albus, als ob!", grinste er. Aber in diesem Moment machte die Mikrowelle einen Ruck. James riss die Augen auf und zückte den Zauberstab. Lily kicherte und auch ich musste grinsen. Aber, sehr zu meinem Bedauern, passierte nichts.
Auf einmal hörten wir einen Knall. Im ersten Moment dachten wir, nun sei es um die Mikrowelle geschehen, aber es waren nur Mum und Dad.
Sie kamen mit einigen Kratzern und voller Staub auf den Umhängen ins Zimmer geplatzt.
"Was ist passiert?", fragte Lily.
"Keine Fragen, ihr kommt sofort mit", sagte Dad hastig und packte uns am Arm.
"Habt ihr eure Zauberstäbe dabei?", fragte Mum. James und ich hielten sie zum Beweis hoch.
Dann apparierten wir.

Als wir landeten war mir schlecht. James lachte über meinen Gesichtsausdruck.
"Siehst doch selber nicht besser aus!", fauchte ich zurück.
"Wo sind wir?", fragte Lily. Nun sahen wir uns auch um. Hogsmeade. Ich erkannte es auf den ersten Blick.
"Aber was bei Merlins schottenkarierter Plusterunterhose-?", fragte James, "Sagt bloß, es gab eine spontane Ferienverkürzung! Ich geh mich beschweren, ich habe das Recht auf einen Anwalt!"
"Sei nicht albern, James", sagte Dad und an seinem Tonfall wurde mir klar, dass er todernst war.
Da kam uns eine Frau entgegen. Hannah Abbott.
"Neville ist schon in Hogwarts", teilte sie uns mit. Dad nickte.
"Danke", sagte er, dann schloss sie sich uns an und wir marschierten auf Hogwarts zu.

Lily war vollkommen aufgeregt. Sie sah Hogwarts zum ersten Mal! Ich schwelgte in Erinnerungen daran, wie es bei mir vor wenigen Monaten war.
Drin angekommen schlugen wir sofort den Weg zu McGonagalls Büro ein.
Von innen kamen schon aufgeregte Stimmen.
"Herein!", rief McGonagall, "Ah, Mr Potter. Gut, auf Sie hatten wir noch gewartet. Setzten Sie sich!"
Wir gingen rein. Es war ein überaus voller Raum. Ich entdeckte Scorpius.
"Hey!", rief ich und setzte mich neben ihn, "Ich wusste gar nicht, dass du auch hier bist!"
Dann erst bemerkte ich die vielen Schrammen in seinem Gesicht. Er sah ziemlich müde und geschafft aus.
"Was ist passiert?", fragte ich besorgt.
"Wirst du gleich hören", flüsterte er.
Und tatsächlich stand McGonagall auf. Alle Blicke waren auf sie gerichtet.

"Nun", hob sie die Hände, "Heute sind schlimme Dinge passiert. So weit hätte es nie kommen dürfen. Und so leid es mir auch tut, heute sind mehrere Todesser aus Askaban ausgebrochen!"
Ich schnappte nach Luft. Aber außer mir, James und Lily schienen es alle schon zu wissen. Ich sah zu Scorpius. War er da gewesen? Hatte er es miterlebt?
Aber McGonagall sprach weiter: "Nun, es müssten an die 20 gewesen sein. (Getuschel brach aus) Und es waren sicher nicht die letzten. Wir müssen handeln. Schon seit einiger Zeit gibt es viele Angriffe und wir können die Augen nicht weiter davor verschließen. Die Welt ist kein sicherer Ort mehr!"
Totenstille. Alle sahen sich an.
"Ist-ist er zurück?", fragte Hannah Abbott.
Niemand sagte ein Wort.
"Ich weiß es nicht", gab McGonagall nach einer Weile des Schweiges zu.
"Aber...das ist doch unmöglich!", schaltete sich Professor Longbottom ein.
McGonagall sah zu ihm.
"Ich wünschte, ich könnte ihnen zustimmen. Aber ich habe große Bedenken."
Nun wandte sie sich an Dad.
"Harry, Sie haben den Stein der Auferstehung als letzter gehabt. Wo ist er nun?"
Jetzt war es entgültig um die Ruhe geschehen. Alle riefen panisch umher, stellten Theorien auf und sagten, das wäre das Ende.
Dad war bleich wie ein Toter.
"Ich...hab ihn seit damals nicht gesehen. Er muss immer noch im Wald liegen", meinte er. Noch lautere Rufe.
Ich sah zu Scorpius. Er sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Wir dachten an das Gleiche. Der Geist! War jetzt nicht der Moment, es zu erzählen?
Scorpius hob die Hand wie im Unterricht. Langsam kehrte die Ruhe zurück und alle sahen ihn an.
"Haben Sie was zu sagen, Mr Malfoy?", fragte McGonagall.
Scorpius nickte.
"Ja, ähm...nun, ich glaube...also es wäre doch möglich, wenn die Gefahr gar nicht von Voldemort aus kommt. Was, wenn es gar nicht er ist? Das müssen wir bedenken."
"Was wollen Sie damit sagen?", fragte McGonagall.
Scorpius zögerte.
"Äh...nichts, war nur so eine Idee", log er schnell. Ich trat ihn unter dem Tisch. Wieso tat er sowas?
Als die Erwachsenen aufgeregt weiter redeten, beugte er sich zu mir und flüsterte: "Wir dürfen es ihnen nicht sagen! Hogwarts gilt als der sicherste Ort überhaupt! Was glaubst du, was passieren würde, wenn herauskommt, dass da plötzlich ein beachtliches Problem ist, hm? Alle würden ausflippen!"
Einen Moment lang verdaute ich das Gesagte. Ja, er hatte Recht. Wir durften ihnen nicht die Hoffnung nehmen. Alle waren auch so schon genug damit beschäftigt, andere Fälle zu verfolgen. Es durfte nicht auch noch ein Geist alles aufmischen.
"Aber wie müssen es ihnen bald sagen", flüsterte ich.
"Ja, aber noch nicht jetzt!", nickte Scorpius. Ich war einverstanden.

Da erhob sich McGonagall wieder.
"Ich bitte um Aufmerksamkeit!", rief sie und alles verstummte, "Wir müssen einige Sicherheitsvorkehrungen treffen. Nummer eins: Hogwarts wird ab sofort wieder geöffnet sein für alle Schüler. Hier sind sie sicher. Und zweitens: Ich würde einige von Ihnen bitten, hier zu bleiben."

Sie sah unsere Eltern an.
"Harry? Ginny? Sie sind unentbehrlich für diese Mission. Nur Sie wissen, wie man den dunklen Lord besiegen kann, Mr Potter. Also, bleiben Sie beide hier?"
Sie nickten ernst.

Dann sah sie weiter zu Ron und Hermine.
"Nun, als Mitglieder des goldenen Trios brauchen wir selbstverständlich auch Sie!"
Auch die erklärten sich einverstanden.
"Danke, Professor. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um Hogwarts zur Seite zu stehen", meinte Hermine. McGonagall nickte glücklich und ernst zugleich. Das konnte nur sie.

"Nun, Mr Lupin, Sie dürfen auch bleiben, wenn Sie wollen. Und ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten können sehr von Nutzen sein", forderte sie den nächsten auf, zu bleiben.
"Ja, vielen Dank", antwortete Teddy. Es war klar, dass McGonagall es als strategisch wertvoll hielt, einen Metamorphmagus auf ihrer Seite zu wissen.

Dann wandte sie sich an Luna Scamander.
"Ich bitte Sie, soweit Sie keine anderen Verpflichtungen haben, auch zu bleiben. Ihre Kenntnisse werden sicher nützlich sein."
"Natürlich", meinte Luna, "Es ist mir eine Ehre."
Sie lächelte und schwenkte fröhlich den Zauberstab.

Dass Professor Longbottom auch mithelfen würde, war selbstverständlich. Hannah Abbott versicherte, dass, falls immer etwas geschehen mochte, einige Zimmer bei ihr frei wären.
McGonagall nickte und bedankte sich. Mein Dad beteuerte, dass die Aurorenzentrale immer bereit wäre, zu helfen und dass er nicht zögern würde, wieder zu kämpfen.

Dann blieben nur noch Scorpius' Eltern unerwähnt. Doch das sollte sich ändern. McGonagall drehte sich zu ihnen und sah Draco fest in die Augen.
"Nun, Draco. Ich vertraue Ihnen und in ihr Herz, darum würde ich auch Sie bitten, in Hogwarts zu verweilen. Es wird durchaus von Vorteil sein, und sein Sie mir nicht böse, wenn jemand mit einem guten Wissen über schwarze Magie und Todesserverbindungen hier ist."
Sie wartete angestrengt. Draco überlegte. Schließlich sah er zu seiner Frau und meinte: "Gut, ich bleibe. Aber nur unter der Bedingung, dass-"
McGonagall schnitt ihm das Wort ab.
"Keine Bedingungen. Und ich finde, Astoria sollte sich jetzt schonen. Es wird ihr nicht gut tun, hier zu bleiben!"
Draco schnaufte und wollte zum Angriff übergehen, aber Astoria hielt ihn zurück.
"Ich stimme Professor McGonagall zu. Ich muss nicht bleiben, ich wäre euch sowieso nur im Weg."
Widerwillig stimmte Draco zu.

McGonagall lächelte noch einmal in die Runde.
"Vielen Dank, Ihnen allen. Es ist schön zu hören, dass wir uns nicht kampflos geschlagen geben. Und ich sebst werde mit meinem Leben dafür kämpfen, diese Welt vor einer weiteren Katastrophe zu schützen. Wir müssen zusammenhalten, denn nur das macht uns stark. Und ich vertraue in alle, dass wir es schaffen können. Die Ära des Schreckens ist zurück - aber wir werden bereit sein! Wir werden nicht aufgeben!"

HP Next Generation - Harry war gestern, jetzt komme ich! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt