Scorpius' Sicht
"AAAAHHHHHH", rief ich. Der Schmerz füllte jeden Millimeter meines Körpers aus. Ich schrie mir die Seele raus. Es fühlte sich an, als würde ich bei lebendigem Leibe gehäutet werden. Oder als würden all meine Knochen brechen. Oder als würde ich lebendig begraben werden. Oder ertränkt. Oder verbrannt. Alles gleichzeitig.
"AUFHÖREN!AUFHÖREN!", schrie ich. Doch Lucius hörte nicht auf. Er hielt Dads Zauberstab weiterhin auf mich gerichtet.
Die Folter war grauenhaft. Und alles, was ich wollte, war, dass es endlich aufhört. Egal wie, hauptsache ich musste das hier nicht mehr fühlen. Selbst wenn ich sterben würde, alles war besser als das.
Ich krümmte mich am Boden und schrie. Trännen rannen mir übers Gesicht und ich atmete den Staub auf dem Boden ein. Ich hustete und schrie und weinte. Der Schmerz durchdrang mich, kontrollierte mich.
Und Lucius lachte.
Alle lachten.
Ich hörte nur dieses fürchterliche, schadenfrohe Lachen um mich herum und fragte mich, ob das wohl das letzte war, was ich hören würde.Der Schmerz ließ nach. Ich fiel auf den Boden. Alles tat weh. Alles schmerzte. Die Tränen liefen mir in den Mund. Sie schmeckten salzig.
Ich keuchte und versuchte mich aufzurichten. Aber es ging nicht.
Meine Arme und Beine waren ganz schwach. Vor meinen Augen war alles verschwommen. Ich drehte meinen Kopf zu Lucius. Er hatte der Hexe, die mich festgehalten hatte, meinen Zauberstab gegeben. Und jetzt lief sie umher und befreite die anderen Todesser aus ihren Zellen. Ihr dunkles Mal leuchtete.
'Sie sind zurück! Sie sind zurück!', war alles, was ich denken konnte.Auf einmal verstummten alle. Für einen Moment hielt ich die Luft an. War das Rettung?
Dann verdunkelte sich der Raum. Es wurde kälter und kälter. Eiskristalle bildeten sich auf den Metallstäben der Zellen.
Und dann bogen sie um die Ecke. Groß, dunkel und die Hoffnung raubend - Dementoren.
Sie kamen direkt auf uns zu. Die Todesser liefen umher. Die Dementoren blickten sich blind um, doch sie hatten hier viel Fressen. So viel Verzweiflung steckte in diesen Mauern.
Die Todesser wollten sich in Sicherheit bringen. Nur Lucius und die andere Hexe hatten Zauberstäbe. Doch sie konnten keinen Patronus zu Stande bringen. Todesser konnten sowas nicht.
Ein Dementor schwebte auf Dad zu. Er hatte die Augen geschlossen, doch er lebte noch.
Aber er war schutzlos.
"Nein!", schrie ich und streckte die Hand aus. Ich schleppte mich näher an meinen Vater heran. Der Dementor durfte ihn nicht fassen! Er durfte ihm nicht die Seele aussaugen.
"Dad!", rief ich verzweifelt. Der Dementor drehte sich zu mir um. Ich hielt den Atem an. Wir waren verloren!
"Hilfe!", schrie ich. Aber niemand kam. Sebstverständlich.
Der Dementor kam näher. Ich krabbelte rückwärts. Mir tat immer noch alles weh.
Und mir war furchtbar kalt. Die dunkle Gestalt kam näher. Verzweifelr versuchte ich an etwas Schönes zu denken. Aber ich schaffte es nicht. Ich konnte nicht an tolle Dinge denken, während mein Vater ohnmächtig und Dutzende Todesser, die mich ohne ein Wimpernzucken töten würden, um mich herum waren.
Der Dementor beugte sich über mich. Ich roch seinen fauligen Atem und drehte meinen Kopf weg. Doch das nützte nichts.
Der Dementor streckte seine Arme aus. Sie sahen aus wie die Hände einer Wasserleiche. Er setzte seine Kaputze ab. Zum Vorschein kam kein Mund. Nein, es war vielmehr ein Schlund. Ein schrecklicher, dunkler, unendlicher Schlund. Und er kam immer näher. Ich wollte ein Stück rutschen, doch es brachte nichts.
Ich kniff die Augen zu. Ich spürte, wie die Anspannung nachließ. Mein Körper wurde schwächer. Mein Wille war gebrochen. Ich fühlte mich leer. Immer leerer, als würde man mich aushöhlen. Glück und Hoffnung verließen mich. Wieso dagegen ankämpfen? Es war doch viel einfacher, einfach aufzugeben.
Die Hände des Dementoren packten mich und zogen mich näher an sich heran. Sein rasselnder Atem war jetzt direkt über mir und ich spürte ihn im Gesicht. Aber es war mir egal. Alles war egal.
Der Dementor legte seinen dunklen Schlund über mich. Ich fühlte nichts mehr. Ich driftet einfach ab, als würde ich einschlafen. Still uns friedlich..."EXPECTO PATRONUM!"
Von weit her kam die Stimme. Ich nahm sie kaum war. Alles, was ich sah, war eine schemenhafte, leuchtend blaue Gestalt. Der Dementor ließ mich los. Ich kam hart mit dem Kopf auf dem Boden auf.
Und dann wurde es hell. Ganz hell, sodass ich die Augen zusammenkniff.
Und Glück durchströmte mich. Warmes, angenehmes Glück. Ich fühlte, wie sanfte Hände mich aufhoben und blickte in das Gesicht meiner Mum. Mit Tränen in den Augen drückte sie mich an sich. Und für einen Moment waren wir umgeben von hellem Licht. Glück in seiner reinsten Form.Als sie mich losließ, entdeckte ich noch andere Personen. Ein blauer Hirsch, ein Otter und ein Terrier schwebten majestätisch durch die Luft. Patroni.
Aber es waren nicht die einzigen. Immer mehr kamen herbei und umhüllten uns. Vögel und Fische, Katzen, Hunde, ein Hase war auch dabei.
Ich sah mich um. Die Dementoren suchten das Weite. Die ausgebrochen Gefangenen lagen gefesselt am Boden.
Und ein ganzer Haufen Zauberer waren gekommen.
Harry und Ginny Potter, Ron und Hermine Weasley. Eine blonde Frau, die ich für die Naturforscherin Luna Scamander hielt. Neville Longbottom, unser Kräuterkunde-Lehrer. McGonagall. Und noch viele weitere Auroren.
Aber was mich am meisten freute war, dass ich Dad unter ihnen sah. Er hatte seinen Zauberstab in die Luft gestreckt und ein silberblauer Drache umkreiste ihn. Er konnte einen Patronus hervorbringen. Wer hätte das gedacht? Und es war ein Drache. Passte. Er hieß schließlich Draco.Langsam kehrten die Patroni zu ihren Zauberstäben zurück. Das Licht verschwand und die Hexen und Zauberer umringten uns. Dad kam zu uns rüber.
"Ich wusste gar nicht, dass du...", sagte meine Mum mit einem bewundernden Lächeln.
"Ich auch nicht", antwortete Dad.
Und für einen Moment genoss ich es einfach nur, bei meiner Familie zu sein. Ich war nicht länger sauer. Jeder machte Fehler. Und jeder verdiente die Chance, sie wieder gut zu machen. Dad hatte das geschafft.
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HP Next Generation - Harry war gestern, jetzt komme ich!
FanficAch ja, die Zukunft. Sie ist schneller da, als man denkt. Und schon ist es für Albus Severus Potter, Rose Weasley und Scorpius Malfoy soweit, nach Hogwarts zu kommen - und dort wartet das nächste Abenteuer auf sie! Aber hier ist es um einiges schw...