Mord im Zimmer neben an ... oder, wie ich One Direction kennenlernte

Meine Geschichte

Seine Hand streicht über meinen Rücken, während er uns mit seinem Fuß leicht abstößt und wir hin und her schaukeln. Mein Kopf lehnt an seiner Schulter und mir laufen ab und zu einzelne Tränen über die Wange. Morgen ist die Beerdigung. Er hatte eine Familie. Eine Frau und drei kleine Kinder. Sie werden jetzt ohne Vatter groß werden. Natürlich freuen sie sich One Direction zu treffen, aber der Schmerz liegt viel tiefer. Ich weiß noch nicht, ob ich hin gehen soll. Wäre das nicht irgendwie dreist? Wie fände ich es, wenn mein Mörder zu meiner Beerdigung kommt? Also stören würde es mich nicht, aber es hätte mich gestört, wenn er bei Milena's Beerdigung dabei gewesen wäre.

"Wirst du es mir erzählen? Irgendwann einmal?"

Ich brauche nicht in seine Augen zu sehen, um zu wissen, was er meint. Wir haben mittlerweile beide so viel durchgemacht, aber erzählt habe ich ihm immernoch nicht alles. Ich kann es nicht, weil ich es selber nicht verstehe, aber der Moment wäre perfekt. Gerade geht die Sonne unter. Es ist gerade noch lange genug hell, um den Anfang meiner Geschichte zu erzählen:

"Ja, irgendwann... Weißt du, dass ich eigentlich Amoda Molly Esmeralda Leefke Isobel Amora Meagan Eva Lucia Edeline Indira heiße? ... Ich konnte euch das nicht erzählen, weil ... jeder Name hat eine eigene Geschichte ... Eine eigene Bedeutung. Wie wenn meine Eltern das alles vorher gewusst hätten."

Immer mehr Tränen laufen über meine Wangen und er hält mich einfach nur fest. Auch Harry ist dazu gekommen. Sein Kopf liegt auf meinem Schoß und ich strechle ihm nervös durch die Locken. Er soll das auch alles hören.

"Sie haben mich alle immer Amelie Amelei genannt, weil das kürzer ist, als jedesmal 12 Namen zu rufen ... also ... meine Eltern ... sie haben mich so genannt."

Ich wische eine Träne von Harrys Locken. Ich muss endlich aufhören zu weinen, sonst merkt Niall noch etwas und lässt mich nicht weiter reden. Harry wippt vor mir auf und ab und versucht sich zu beruhigen. Ich lege meine Hände auf seine Schultern und alles wird ganz still. Wir bewegen uns nicht und sehen nur der Sonne beim sinken zu.

"Ich wollte schon immer Linnea heißen, aber niemand hat auf mich gehört. Alle haben mich sofort Amelie Amelei genannt, ohne mich zu fragen ... manchmal auch nur Amy. Auf jeden Fall komme ich aus Deutschland ... Ich hatte einen Freund ... einen Haund und mehrere Freundinnen, aber ... irgendein Psychopath hat sie auf unterschiedliche Weise umgebracht und verfolgt. ... Ich habe immer wieder einen anderen Namen beutzt, doch er hat mich immer wieder gefunden ... jetzt ... ich glaube ... er ... ich ...er ist jetzt tot."