Prolog

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Mayada

Ihr Leben war alles andere als Einfach. Geboren im mittleren Osten, entstammt sie einer Herrscherfamilie. Ihre Mutter war Europäerin, daher hat Mayada eine blasse Haut und blaugraue Augen. Haare wie Feuer, welche sie von ihrer Mutter hat, trägt sie meist offen und lang und sie reichen ihr bis unter die Hüften.

Für niemanden sichtbar, trägt sie eine große Tätowierung an ihrem Körper. Ein Phoenix. Ihre ganze linke Seite wird von ihr verziert, wobei der linke Flügel unterhalb ihrer Brust endet und der rechte Flügel unter ihrem Arm verläuft und bis zur Schulter reicht. Die Schwanzfedern reichen ihr bis zum Oberschenkel.

Nun zu ihrer Familie:

Ihr Vater, Sultan Hasan von Ägypten, hatte viele Frauen. Eine davon war Mayadas Mutter, Phoebe, jedoch genoß sie aufgrund ihrer europäischen Herkunft einen besonderen Stellenwert als alle anderen Frauen, was dazu führte, dass sie und ihre einzige Tochter, Mayada, im Harem nicht gemocht wurden. Täglich mussten sie sich Beleidigungen anhören. Gewalttätig konnten sie ihnen gegenüber nicht werden, denn die sichtbaren Male hätten den Sultan erzürnt. Mayada musste sich meist verstecken um nicht in die Fänge der anderen Frauen zu geraten.

Die Gunst von Phoebe wich dahin, als der Arzt dem Sultan verkündete, dass sie keine weiteren Kinder gebären könnte. Trotzdem begehrte Mayadas Vater Phoebe. Ob sie wollte oder nicht, er nahm sie sich so oft er wollte. Auch zu öffentlichen Treffen nahm er Phoebe mit. Er wollte der Welt zeigen, dass er eine Europäerin in seinem Harem hatte und ihre Schönheit war legendär. Trotz der Jahre im Harem und nach der Geburt ihrer Tochter, war sie eine begehrenswerte Frau ohne eine einzige Falte im Antlitz.

Zu diesen öffentlichen Auftritten musste ihre Mutter die Juwelen des Landes tragen, welche der Sultan ihr zur Hochzeit als Brautgabe geschenkt hatte. Es waren die größten Diamanten, die je gefunden wurden. Die Vorfahren des Sultans hatten den Diamanten in Form einer Sonne und Mond verarbeiten lassen. Der arme Mann, dem diese Aufgabe übertragen wurde, konnte mit seinem Auftrag nicht prahlen, da er kurz nach dem Auftrag getötet wurde. Zuviel des unbezahlbaren Diamanten hatte er während seiner Arbeit verloren, um es in Form zu bringen, und dafür musste er mit dem Leben bezahlen.

Eines Tages.. Mayada erwachte aus einem Alptraum und lief in das Zimmer ihrer Mutter, obwohl der Sultan es nicht duldete, und suchte in ihren Armen Trost. Jedoch konnte sie nicht lange dort bleiben, denn ihr Vater hatte sie für die Nacht auserkoren. Schnell versteckte sich Mayada unter dem Bett. Was sie dann hörte und mitbekam, wird sie ihr ganzes Leben lang nicht vergessen.

Ihr eigener Vater vergewaltigte ihre Mutter in der Nacht mehrmals. Mayada war so verängstigt mit ihren jungen 8 Jahren, dass sie sich stumm weinend in die Finger biss. Irgendwann gegen Morgengrauen verließ der Vater die geschundene Phoebe und Mayada hörte das Schluchzen ihrer Mutter. Sie krabbelte unter dem Bett hervor und schmiegte sich an ihre Mutter. Von diesem Tage an, hasste sie ihren Vater über alle Maßen. Sie schwor sich es ihm heimzuzahlen. Irgendwie.. ihr würde schon etwas einfallen.

Die Jahre verstrichen und Mayada hatte ihr 17. Lebensjahr erreicht, als ihr Vater sie zu sich rief. Schnell gehorchte sie und trat vor ihn. Nachdem sie tief geknickst hatte und den Blick gesenkt hielt hörte sie ihren Vater sagen, dass in 3 Tagen ihre Hochzeit stattfinden würde. Geschockt ob der Nachricht schaute sie auf und sah dann den alten grauen Mann neben ihrem Vater sitzen. Dieser grinste und musterte sie unverschämt wie ein Pferd, welches er kaufen wollte.

Mayada rief nur "NEIN!" und rannte davon. Ihr Vater rief ihr hinterher "Es ist beschlossen und du wirst seine Frau!" Bei ihrer Mutter angekommen erzählte sie unter Schluchzern was geschehen sollte. Ihre Mutter, inzwischen dem Opium verfallen, aufgrund der ewigen Vergewaltigungen durch ihren Vater, blickte das erstemal seit Jahren mit klaren Augen zu ihr und zog sie in ihre Arme. In ihren Armen wiegend versprach sie ihr, dass sie fliehen würden und sie es nicht zulassen würde, dass sie verheiratet würde.

Am nächsten Tag plante ihre Mutter ihre Flucht. Es war fast unmöglich, aber dennoch gab es Schwachstellen. Am Tage der Hochzeit, als das Schloss über und über mit geschäftigen Menschen war, die Ein und Aus gingen und Geschenke und Lebensmittel für die Hochzeit brachten, schlüpften Phoebe und Mayada verschleiert und verkleidet unter die Menschenmenge und verließen das Schloss.

Nach einer endlos langen Reise, welche sie nur finanzieren konnten, weil die Mutter ihren Goldschmuck und ihre Rubine verkaufte, erreichten sie, mit Hilfe eines Vertrauten Phoebes, europäisches Gebiet. Leider war Mayadas Mutter vom Opium so geschwächt und ausgelaugt, dass sie kurze Zeit nach ihrer Ankunft starb. Mayada wurde von herumreisenden Vagabunden gejagt und gefesselt. Der treue Diener ihrer Mutter wurde getötet und Mayada wollten sie an ein Freudenhaus verkaufen.

Ihr gelang die Flucht, nachdem sie den Jungen, der ihr Wasser und Essen brachte, mit einem Stein erschlug.

Wochenlang schlug sie sich durch die Wälder und erreichte irgendwann die Tore Lörrachs. Hier würde sie vorerst bleiben und lernen. Lernen für den Tag ihrer Rache. Sie hatte sich vorgenommen dem Sultan das zu nehmen, was ihm und seinem Land so lieb war. Denn ihr Vater hatte ihr das Einzige genommen, was sie jemals hatte. Ihre Mutter.

Sie begann zu trainieren. Sie übte und lernte.. für einen bestimmten Tag, welcher kommen würde.

Ihr einziges Ziel..

Sonne und Mond

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P.S. der link zum Tattoo
http://s3.tattoo-bewertung.de/images/phoenix_tattoo_design_by_icarosteeljpg_0

Schicksalhafte RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt