33. Kapitel

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33.

Die Vorbereitungen für das Fest waren im vollem Gange, sodass man das fröhliche Gelächter der Kinder und die Zurufe der fleißigen Bürger Lörrachs während des Aufbaus hören konnte. Sogar Gertraude hatte sich in ihre Küche verfrachtet und war am Backen und Kochen. Sie würden auch einen Stand haben, welches ihr Mann mit einem jungen Burschen aufbauen würde. Der Geruch der Köstlichkeiten erreichte sogar Mayadas Zimmer und ab und zu schlich sie sich in die Küche, um zu naschen. Sie hatte sich nicht nur die Finger verbrannt sondern auch die Zunge, und Gertraude lachte über sie. 

"Das kommt davon, wenn man nicht warten kann. Hättest du mal auf mich gehört, als ich sagte, der Kuchen ist noch heiß." 

Obwohl sie von Gertraude ausgelacht wurde, nahm sie es ihr nicht übel, pustete auf ihre Finger und fächerte sich gleichzeitig Luft auf die ausgestreckte Zunge. Dieses Bild brachte Gertraude noch mehr aus der Fassung und die Lachtränen liefen nur über ihr Gesicht. Als sie sich endlich beruhigt hatte, wich ihr Blick weiterhin nicht von Mayada und sie bekam einen leicht traurigen Ausdruck. Sie wusste, dass sie sie bald verlassen würde und wusste gleichzeitig auch nicht, ob sie dies so einfach ertragen könnte. Mayada war nun einige Zeit bei Ihnen und sowohl ihr und Walter so ans Herz gewachsen, dass sie einer Tochter gleich kam. 

Mayada fiel der Blick auf, welches ihr Gertraude zuwarf. Sie hob fragend die Brauen und hatte den brennenden Zeigefinger im Mund. Doch Gertraude winkte nur ab und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Mayada seufzte laut und musterte nun ihrerseits Gertraudes Rücken. Sie und Walter waren so liebe Menschen, die ohne zu Fragen sie aufgenommen, ihr ein Heim, ein Bett und Essen geboten hatten. Sie wusste nicht, wie sie den Beiden jemals danken könnte und hoffte, dass ihr der Abschied nicht schwer fallen würde. Natürlich würde es das, aber sie musste ihren Weg gehen, auch wenn dies bedeutete, dass sie diesen sehr langen und mühseligen Weg mit Dastan gehen müsste. Bei dem Gedanken an ihn wurde ihr mulmig und ihr Herz begann wieder zu rasen.

Sie atmete tief durch die Nase und schloß kurz die Augen, um ihre Gedanken von ihm frei zu bekommen. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie sein Gesicht unweit von sich vor der offenen Tür stehen. Sie glaubte, dass sie es sich nur einbildete und schloss nochmal die Augen. 

"Schlaft ihr im Stehen, Prinzessin?"

Sie riss die Augen auf und zog den Finger aus dem Mund. Es war keine Einbildung, wie sie gedacht hatte, nein, er stand vor ihr und sah sie grinsend an. Mayada konnte nicht verhindern, dass sie rot anlief, denn von ihm mit einem Finger im Mund und geschlossenen Augen erwischt zu werden, war mehr als peinlich für sie. Die beste Methode wäre anzugreifen, obwohl es nicht mal unbedingt geplant werden musste. Sobald sie nur seine Stimme vernahm, wurde sie wütend und zog die Brauen zusammen. 

"Und schleicht ihr euch in Küchen, Soldat?", gab sie zickig zurück, während sie ihr kleines Kinn etwas höher hob und ihn etwas zu hochmütig musterte. Die Gegenfrage war schwach, das wusste sie, doch sie konnte sich in seiner Gegenwart nur schwer konzentrieren. Daher starrte sie ihn aus ihren Graublauen an und hoffte, dass er die Küche verlassen würde. 

"Ich schleiche nicht umher, Prinzessin!"

Mayada presste die Lippen aufeinander, denn ihr war aufgefallen, dass er ihr nicht erklärt hatte, warum er nun in der Küche war. So bohrte sie ihn mit ihren Blicken und beobachtete ihn, wie er einen Sack auf den Tisch stellte, welches Mayada bis jetzt nicht aufgefallen war, dass er ihn bei sich trug. Sie schaute auf den Sack auf dem Tisch und dann zu Dastan, welcher sie mit seinen Blicken auszulachen schien. Jetzt wurde es ihr klar, und sie spürte wieder die heiße Röte in ihrem Gesicht. Wenn er sie nicht anstarren würde, hätte sie sicherlich mit dem Fuß aufgestampft, musste sich jedoch kontrollieren und tat das einzige was ihr in solchen Momenten einfiel. Ignorieren und so tun, als wäre nichts passiert. Sie ging zu der Feuerstelle und rührte einfach in irgendeinem Topf herum, während sie hoffte, dass er einfach die Küche verlassen würde. Gertraude hatte sich überhaupt nicht eingemischt und weiter an ihrem Teig geknetet. 

Schicksalhafte RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt