45.
"Leviten lesen mal anders"
Dastan
Auf leisen Sohlen näherte sich Dastan der Tür und glaubte, dass Mayada noch schlafen würde. Ganz leise öffnete er die Tür und trat ein. Als er vor dem Wandvorhang stand, schweifte sein Blick sofort zum oberen Bett, um gleich darauf festzustellen, dass es leer war. Der im Raum hängende Rosendurft vernebelte seine Sinne und er glaubte, nie etwas schöneres gerochen zu haben, wusste er doch, dass Mayada immer nach Rosen duftete. Er wäre kein Mann, würde er diese Situation nicht ausnutzen, so stellte er das Tablett lautlos auf den Tisch neben dem Bett und achtete darauf, dass sein Körper keine Schatten auf den Wandvorhang warf. Nach kurzem Suchen wurde er fündig, ein kleines Loch im Vorhang, und was er sah, verschlug ihm den Atem und sein Herz setzte für lange Zeit aus.
Mayada saß im Zuber, den Kopf entspannt zurückgelegt, ihre Haare hingen in langen feuchten Locken über ihren Rücken und Schultern. Ihr Gesicht leuchtete in der Sonne und war um die Wangen leicht gerötet. Mit einem Schlucken rutschten seine Augen tiefer und er musste sich zusammenreißen, um nicht laut aufzuseufzen, denn was er sah, war eine Qual für ihn, dass er nur zugucken und nicht mehr tun durfte. Sie fuhr mit ihren Fingerspitzen ihre Brustansätze entlang und Dastan spürte, wie ihm das Blut kochend durch die Adern geradewegs in seine Lenden schoß. Sein Kopf war erfüllt von dem Bildnis, was Mayada ihm unbewusst anbot. So verzückend, sinnlich und einfach nur atemberaubend, saß sie in ihrer wunderschönen Nacktheit vor ihm im Zuber und seufzte laut genug, dass er es vernehmen konnte. Woran sie wohl gerade dachte, während sie sich selbst berührte?
Für einen kurzen Moment schloss er die Augen, denn sein Mund war ausgetrocknet, ob der Aussicht auf ihre drallen Brüste die mit den aufgerichteteten rosa-braun umrandeten Knospen eine Verlockung für ihn waren, der er sich nur schwer entziehen konnte. Er wünschte sich in diesem Moment, als er die Augen öffnete, er könnte zu ihr in den Zuber steigen und ihr tiefe wonnige Seufzer entlocken, sie in die Kunst der Liebe einführen, welche sie sich gerade wohl ersehnte. Denn warum sonst, sollte sie sich unbeobachtet beim Baden selbst anfassen?
Ihre Tätowierung stach unterhalb ihrer Brust quer an ihrem Ansatz stark hervor, und passte zu ihr. Es war wunderschön, denn aufgrund ihrer hellen Haut kam das Bild des Phoenixes, wovon er gerade nur einen Flügel sehen konnte, besonders zur Geltung, und gaben der Frau genau die Bezeichnung, die sie so vehement suchte. Eine Frau, die auf Rache aus war.
Das Wasser verdeckte leider den Rest ihres schon zu sinnlichen und überaus begehrlichen Körpers. Er ballte die Hände zu Fäusten und schluckte mehrmals. Was er hier tat, war unschicklich und nicht fair gegenüber Mayada. Er wollte ihr Vertrauen und damit, dass er sie lüstern begaffte, konnte er es sich ganz sicher nicht verdienen. Schleunigst sollte er sich von dem Vorhang fortbewegen, aber sein Körper reagierte nicht auf ihn.
Seine vor Verlangen verdunkelten Augen lagen immer noch auf Mayada, die sich gerade zu mustern schien und er fragte sich, was sie dachte. Einen langen Augenblick verfolgte er ihre Hand, die über ihre Tätowierung fuhr und sein ganzer Körper zog sich zu dieser ahnungslos badenden Frau. Wenn Mayada nur wüsste, dass Dastan gerade zu einem Tier wurde da er seine Wollust zu ihr kaum bändigen konnte, wie würde sie sich wohl verhalten? Der letzte Kuss war von ihr angefangen worden, würde sie ihm willig sein?
Je weiter er darüber nachdachte, stellte sich sein Kopf den weiteren Verlauf vor und wie er sich in ihr versenken würde, ihr Seufzen konnte er in seinen Ohren hören und ihre samtene Haut immer noch spüren, wie Stunden zuvor. Es lechszte ihn sich endlich das zu nehmen, was Mayada ihm dauernd schmackhaft unter die Nase rieb. Er biss fest die Zähne zusammen und fing an zu zählen. Seine Augen konnte er nicht schließen, denn sie schienen ein Eigenleben entwickelt zu haben, genauso wie sein Körper, der einfach nicht weggehen wollte.
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Schicksalhafte Rache
Tarihi KurguMayada Eine junge Frau in der Blüte ihres Lebens. Auf der Flucht vor ihrem Vater, dem sie so eine große Schande bereitet hat, dass er sie tot sehen will. Schwere Schicksalsschläge hat sie zu verkraften,  und das in einer Zeit, wo di...