23. Kapitel

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Hallo meine Lieben, 

als ich das 22. Kapitel hochgeladen habe, sind aus irgendeinem Grund einige Stunden oder Minuten (keine Ahnung) später eine ganze Seite mit fast 1000 Wörtern verloren gegangen. Fragt mich nicht woran das liegt, habe den ganzen Tag mich geärgert und nach Wegen gesucht aber ich denke was weg ist, ist weg :(

Deswegen bekommt ihr den Rest zum 22. Kapitel jetzt. Natürlich wird es nicht dasselbe, wie was ich verloren habe (heult), aber ich versuche es wiederzugeben. 

Viel Spaß beim Lesen und ich hoffe auf Votes und Kommentare. 

LG

Eure Alara <3

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23.

Mayada

Wie von weiter Ferne drang die Stimme Dastans zu Mayada. Sie konnte ihn nicht ganz verstehen, denn sie war wie in Watte gepackt, so ein Gefühl hatte sie. Je näher seine Stimme kam, desto klarer wurde ihr Verstand und gerade als sie sich bemerkbar machen wollte, spürte sie einen Schmerz, wie als ob ihr Jemand die Schulter herausreißen würde. Innerlich schrie sie auf während die Dunkelheit sich wieder über sie legte und sie erneut tief in die schmerzlose Finsternis zog. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit begann sie erneut, etwas warhzunehmen und spürte die Hände Dastans an ihrem Gesicht. Langsam drang auch seine Stimme zu ihr durch und sie hörte, wie er sie bat, nicht zu sterben. Seine Hände um ihr Gesicht waren warm jedoch hatte sie das Gefühl, als ob seine Stimme und Hände zitterten. Mit Bedacht wählte sie ihre nächsten Worte und sprach flüsternd ehe sie die Augen öffnete.  

"Ich bin so lebendig, wie noch nie!" Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen als sie in seine Braune Augen schaute. Er sah verzweifelt und voller Sorge aus. Was war geschehen, das diesen Ausdruck in sein Gesicht und seine Augen gebracht hatte? Sie hob ihre Hand, mit der Absicht über seine Wange zu streicheln um ihn zu trösten, doch bevor sie seine Wange erreichen konnte, kam der Schmerz, welches sie komischerweise kurze Zeit in Ruhe gelassen hatte, sodass Maya stöhnend die erhobene Hand an ihre Wunde über der Brust presste und wimmernd die Augen schloss. Es zerriss sie, verbrannte sie, durchlöcherte und quälte sie. Ein unbeschreiblicher Schmerz, wie als hätte man sie aufgespießt überkam sie und sie stammelte unter zusammengebissenen Zähnen, während die Tränen nur so flossen. 

"Walter... Gertraude.. sie können helfen!" Sie biss sich in die freie Faust um nicht laut aufzuschreien und wand sich hin und her. Ihr Verstand war gefüllt von Schmerz und sie hoffte, dass wieder die Dunkelheit sich ihrer annahm, nur damit sie diese höllischen Schmerzen nicht mehr spüren musste. 

"Bitte.. Walter... Gertaude... Dorf...!" Ihre letzte Kraft verbrauchte sie um erneut zu Dastan zu sprechen. Ob sie laut genug gesprochen hatte, wusste sie nicht und konnte auch nicht mehr darüber nachdenken, denn die Dunkelheit kam wieder und umklammerte sie langsam aber sicher. Seufzend gab sie sich zu gern der Finsternis hin und ihre Hand fiel wieder an ihre Seite, in welche sie noch hineingebissen hatte. 

Dastan

Er lachte kurz und war erleichtert, als sie flüsternd sprach. Dem Herrn sei Dank, dachte er inbrünstig! Immer wieder fuhren seine Hände über ihr Gesicht und er hatte vor Freude sogar Tränen in den Augen. Was hatte sie gerade gesagt? "Ich bin so lebendig, wie noch nie?" Er runzelte die Stirn, denn etwas klingelte bei ihm und ein kurzer Geistesblitz mit denselben graublauen Augen kam ihm in den Sinn, nur dass das Gesicht jünger war. Doch ehe er noch weiter darüber nachsinnen konnte, sah er, wie sie ihre Hand an ihre Brust presste und aufstöhnte. 

Sanft legte er seine Hand auf ihre und mit der anderen fuhr er ihr weiterhin über die Wange. Er wollte sie trösten, wollte ihr den Schmerz nehmen, wusste jedoch nicht wie! Verzweifelt gab er einen Fluch von sich und schaute sie voller Qual an, wie sie in ihre Hand biss, nur damit sie nicht aufschreien musste. Natürlich war er erleichtert, doch sie in dieser Verfassung zu sehen, brachte ihn um den Verstand. Er konnte seine Gefühle nicht hinterfragen und sie auch hinter seine Soldatenfassade zwingen konnte er auch nicht. 

Walter und Gertraude? Er kannte niemanden aus dem Dorf und wusste nicht, wen sie meinte. Konnte es sein, dass sie bei diesen Personen in der Herberge gewohnt hatte? Er musste es herausfinden und weiter konnte er ihrem Leiden auch nicht mehr zusehen. Zu sehr brannte sein Herz bei dem Anblick und panisch schaute er sich um. Er wollte sie fragen, wo genau er die Personen finden konnte, als sie wieder das Bewusstsein verlor und wie schlafend vor ihm lag. Ausnahmsweise war er darüber froh, denn so konnte sie dem Leid entgehen und er musste diese Situation ausnutzen, um ihr nicht noch mehr Schmerzen zu bereiten. 

Vorsichtig legte er seinen Arm um ihren Rücken und achtete darauf, dass das inzwischen blutdurchtränkte Taschentuch zwischen seinem Arm und ihrem Rücken gegen die Wunde presste. Dann hob er sie langsam hoch und drückte sie sanft an sich. Froh darüber, dass er ihren Atem an seinem Hals spüren konnte, machte er sich so schnell es geht in Richtung Dorf auf. Immer wieder ging ein Gebet über seine Lippen: Allmächtiger, verschone sie! Allmächtiger, verschone sie! So bemerkte er kaum die Anstrengung bis sie das Dorf erreichten. 

Er wusste nicht wo er genau hinsollte, daher entschied er sich zuerst zur abgebrannten Herberge zu gehen. Dort angekommen schaute er wieder kurz zu Mayada um dann noch einmal die Ruine anzusehen, welches immer noch leicht vor sich hindampfte, aber gelöscht war. Keine einzige Menschenseele sah er weit und breit. Es war auch früher Morgen und nach dem Brand waren sicher alle Einwohner erschöpft in ihre Betten gefallen. 

Ein eigenartiger Geruch stieg ihm noch in die Nase, nach verbranntem Haut und Haar. Es fuhr ihm kalt den Rücken hinab, doch es war jetzt unwichtig, warum es so roch. Er schaute in alle Richtungen und hoffte Irgendjemandem zu begegnen, um nach Walter und Gertraude zu fragen. Jedoch war das Glück diesmal nicht auf seiner Seite und er überlegte, ob es helfen würde laut zu rufen. Auch wenn er die Bewohner weckte, es war ihm egal, denn es war ein Notfall und er musste sich beeilen. 

"WALTER!! GERTRAUDE!!" rief er immer wieder und lauschte dann angestrengt ob eine Antwort kam. Es musste bald Hilfe her, da Mayada langsam immer schwerer in seinen Armen wurde. Er überlegte fieberhaft und dann fiel ihm ein, dass er die Prinzessin das erste Mal in der Schänke gesehen hatte. Schnellen Schrittes ging er in die Richtung und rief weiterhin immer wieder nach Walter und Gertraude. Er musste sich beeilen, denn er fürchtete, dass die Wunde sich entzünden könnte und dann das Fieber, welches meist nach so einer Verletzung kam, sie ihr wegnehmen könnte. Er wollte nicht darüber nachdenken, warum er sie nicht verlieren wollte, wo er doch selbst hier war, um sie zu töten oder sie zu ihrer Hinrichtung zu schleppen. Er schüttelte den Kopf, erst musste er ihr helfen, dann konnte er sie immer noch zum Hofe bringen oder gar töten?

Schicksalhafte RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt