17. Kapitel

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17.

Dastan

Schützend hielt Dastan seine Hände über den Kopf.

"Dreistigkeit!"

Brüllte er wütend hinauf. So was hatte er noch nie erlebt. In der Regel erschauderten alle bei seinem Anblick, nur die Prinzessin nicht. Sie schien es wenig zu kümmern wer vor ihr stand. Gar wehrte sie sich mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen.

Erbost, und zugleich fasziniert von ihr, beobachtete Dastan jeden Schritt den sie tat, als sie vom Baum stieg.

Ihr Versuch, seine Worte ins lächerliche zu ziehen bemerkte er. Frech war sie auch noch. Das sollte die Prinzessin sein? Die Tochter des Sultans? Benehmen tat sie sich anders.

Doch es kümmerte ihn nicht weiter. Wichtig war es, dass er sie endlich gefunden hatte. Ungeduld tippte er mit dem Fuß auf dem Boden.

"Geht das nicht schneller?"

Murmelte er ihr zu. Doch dann! Ein Knacken von einem Ast der ihr Halt geben sollte. Dastan riss die Augen auf.

"Vorsicht!"

Rief er laut und machte einen großen Schritt nach vorne.

Zu spät, sie war bereits gefallen. Eiligst kniete er sich zu ihr.

"Habt Ihr Euch verletzt?"

Sprach er besorgt und ließ seine Augen über ihren Körper gleiten um Verletzungen festzustellen. Das Glück schien nicht auf seiner Seite zu sein.

Erst das brennende Haus, aus welcher er sie gerade noch retten konnte und nun ein Sturz vom Baum. Wie viel Pech würde ihm noch ereilen? Hätte er vorher gewusst, was ihn auf dieser Suche erwartete und die Möglichkeit abzulehnen, er hätte sie ergriffen. Es führte aber kein Weg daran vorbei. Befehl war Befehl und als Soldat war er Gehorsam.

Jetzt fernab der Heimat kamen ihm immer mehr Zweifel auf. War ihr Vater immer noch so wütend, dass er sie töten wollte? Es wäre einfacher einen Boten zu schicken, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Andererseits jedoch wollte er keine schlafenden Hunde wecken. Außerdem würde der Bote Wochen brauchen, ehe Dastan eine Antwort bekäme. Er aber brauchte eine Antwort jetzt. Dann wüsste er sofort, was zu tun wäre. 

Wieder sah er zu der am Boden liegenden Frau, die gerade mehr an einen verwaisten Streuner erinnerte als an eine Prinzessin aus dem Orient, wo Haltung Stolz und Auftreten so wichtig waren. Er musste ein Grinsen unterdrücken, denn sie war nicht wie ein reifer Apfel herunter gefallen sondern eher wie ein fauler Apfel auf dem Boden gelandet.

'Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort' dachte er sich und räusperte sich um nicht zu lachen. Sie sah nicht verletz aus, aber der Sturz dürfte den einen oder anderen schmerzhaften blauen Fleck auf ihrer weißen Haut hinterlassen. 

War es vielleicht ein Zeichen vom Schicksal, dass ihr und ihm all diese Dinge wiederfahren waren? War es eine höhere Macht die ihre Finger im Spiel hatte und beiden - zumindest ihm - etwas sagen wollte? Alles war mehr als merkwürdig.

Mayada

Der Boden war verdammt hart unter Mayadas zierlichem Körper. Der Aufprall presste die Luft aus ihren Lungen und der Schmerz ließ sie erstarren. Vergessen war die Verzweiflung ihrer Situation und auch der überaus attraktive Soldat. Ihre Sinne waren benebelt, sodass sie für einige Momente sogar vergaß, was passiert war. Ihr Kopf schien zu zerbersten, denn sie war zuerst mit dem Rücken aufgeschlagen aber durch den Aufprall war ihr Kopf ebenfalls hart aufgekommen. Sie sah regelrecht Sterne und versuchte Luft zu holen doch ihr Körper gehorchte ihr nicht. Panik machte sich in ihr breit und sie glaubte sterben zu müssen. Sie konnte ihren eigenen rasenden Herzschlag hören welches sich pochend in ihrem Kopf spiegelte.

Ein Stöhnen entrang ihren rosigen Lippen und endlich gelang es ihr wieder zu atmen. Nach einigen Atemzügen öffnete sie ihre Augen und was sie sah brachte sie auf den Wunsch sie wäre lieber gestorben. Es war wie ein Deja-vue und sie starrte in die braunen Augen des Soldaten. Trotz ihrer Angst, er würde sie jeden Moment töten - wie in ihrem Traum - fühlte sie eine tiefe Trauer in ihrem rasenden Herzen. Ihr Magen zog sich zusammen als sie sah wie er sie musterte. Sie war sich sicher, er würde sie töten. Also wandt sie ihr Gesicht ab und murmelte nur

"Bitte lasst es schnell vorbei sein."

Sie war sich bewusst, wie schwach sie sich gab, doch ihre benebelten Sinne täuschten sie. Sie erinnerte sich an ihren Alptraum und glaubte nun er würde sie töten. Ihre Fäuste waren geballt und sie zitterte am ganzen Körper während sie auf den Tod wartete. 

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Huhu meine lieben Leser,

es ist etwas kurz aber ich wollte euch nicht länger warten lassen ;-)

also bitte nicht allzu sehr ärgern. ... die nächsten werden länger, versprochen! !

hab euch lieb ♥♥♥

bitte votet und kommentiert fleißig ;-)

LG Alara

Schicksalhafte RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt