19. Kapitel

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19.

Mayada

Mayada spürte seine Arme um ihren schwachen Leib und konnte es nicht ganz realisieren was geschah. Sie kämpfte immer noch damit, dass die Ohnmacht nicht kam. Ihre Ohren rauschten und ihr Herz schlug viel zu schnell. Tief atmete sie einige Male aus und schluckte schwer. Langsam, glaubte sie, ließ die Schwäche nach und ihr Verstand klärte sich wieder etwas.

Ehe sie sich von ihm lösen wollte, da diese Umarmung mehr als unschicklich war, durchfuhr sie vom Nacken zu den Füßen hinab eine Gänsehaut, als er begann über ihren Rücken zu streicheln. Ihre Herzschläge verschnellerten sich wieder und sie musste scharf die Luft einziehen. Als er auch noch "Prinzessin" wisperte, rührte sie sich und hob ihren Kopf um ihm in die Augen zu schauen.

"Ich heiße May..." weiter kam sie nicht, denn sie verlor sich wieder in seinen Braunen. Sie erinnerte sich an diese Augen. Es waren dieselben wie in ihrem Traum. Diese Erkenntnis ließ sie erröten aber den Blick konnte sie nicht von ihm wenden. Ihr Verstand war wieder so gut wie gar nicht vorhanden. Das Einzige war der Gedanke Warum ausgerechnet er? Denn im nächsten Moment schweifte sie  weit weit zurück in die Vergangenheit.

Vor 10 Jahren im Palast

"Geh nicht zu weit weg, mein Liebling!"

"Ja, Mutter. Ich bleibe in der Nähe, wo du mich sehen kannst." Lachend verdrehte der kleine Rotschopf ihre Augen und lachte hell auf, als ihre Mutter sie kitzelte und dann freigab.

Endlich konnte sie den Schmetterlingen nachjagen, die im Palast herumflogen. Sie rannte und hüpfte fröhlich herum. Versuchte vergebens einen wunderschön bunten Schmetterling zu erwischen. Aber sie waren geschickte Falter und so schaffte sie es nie. Es war auch viel schöner sie anzuschauen, als sie zu fangen, entschied sie sich und drehte sich im Kreis. Die Augen auf die vielen Schmetterlinge geheftet die über ihr und um sie herum flogen drehte sie sich immer wieder.

Lachend warf sie sich auf die Wiese und kicherte vergnügt, da der Himmel über ihr sich so drehte. Sie schloß ihre Augen und genoß die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer viel zu blassen Haut. Lange würde sie nicht draußen bleiben dürfen, denn sie wurde schnell rot und dann brannte ihre Haut. Ihre Mutter meinte, das käme daher, weil sie eine zu helle Haut habe und deswegen empfindlicher wäre als die anderen Kinder des Harems, welche allesamt dunkeler waren. 

Sie war froh draußen zu sein. Ihre Mutter hatte Angst, dass sie sich verbrannte, und erlaubte ihr deswegen nur im Schatten oder im Palast zu spielen. Seufzend weitete sie ihre Arme und ließ diese dann links und rechts von ihr in die Wiese fallen. Alle Glieder von sich gestreckt, genoß sie die Freiheit und für einen kurzen Moment, durfte sie das Kind sein, welches sie noch mit ihren knapp 9 Jahren war. Zu oft war sie zu ernst und hatte Angst vor den anderen Kindern. Daher ließ ihre Mutter sie diesesmal auch raus.

Die Sonne war gleißend hell hinter ihren Lidern, welche immer noch geschlossen waren, bis ein Schatten sich über ihr Gesicht legte. Stirnrunzelnd blinzelte sie einige Male und schaute in braune Augen, die sie musterten. 

"Lebst du noch?" fragte der Junge sie. Er sah etwas älter aus und wie Mayada bemerkte, war er über sie gebeugt und hatte sie fest im Blick. 

"Ich bin so lebendig, wie noch nie!", entgegnete Maya dem Jungen und strahlte ihn mit ihren blaugrauen Augen förmlich an. Sie kannte den Jungen, wusste aber seinen Namen nicht. Er war mit den Bediensteten oft im Palastgarten und half die Gärten in Ordnung zu halten. Sie schubste ihn zurück und raffte ihr Kleid, damit sie schnell aufstehen konnte. 

"Fang mich, aber das schaffst du eh nicht!" rief Maya ihm die Zunge rausstreckend und lief so schnell sie konnte über die Wiese. Sie konnte ihn hinter sich schnaufen hören, und lachte kurz ehe sie noch mal schneller lief. 

Schicksalhafte RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt