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Thomas brachte mich irgendwie in Verwirrung. Ich war mir im Thema Jungs schon so sicher gewesen. Ich dachte ich wüsste wie sie alle ticken. Doch dann kommt einer und schmeißt einfach alles über Kopf. Beweist das komplette Gegenteil. „Wie lange bleibst du noch, Thomas? Ich freue mich nämlich schon mit dir ein bisschen abzuhängen. Nur wenn du auch willst." „Klar will ich. Um ehrlich zu sein, ich dachte mir, dass ich jetzt total durchdrehe. Ich mache hier Urlaub, bin immer in einer kleinen
Höhle, nur um zu 0,01% ein Mädchen zu treffen, welches ich vor zehn Jahre nett fand. Doch jetzt bis ich sooo froh. Und es kommt mir nicht so vor als würde ich mit einer Fremden sprechen." „Ja mir ging und geht es genauso. Deine Freundin muss sich echt glücklich schätzen", sagte ich und biss mir auf die Lippe. „'tschuldigung. Ich wollte nicht jetzt schon so persönliche Fragen stellen." Ich kann gar nicht sagen wie peinlich es mir war. Was er sich jetzt von mir denken wird. „Nein, ist doch okay", er lachte. „Ich bin Single." „Du verarschst mich, oder?" „Nein, echt!", er lachte wieder. Ich konnte es gar nicht glauben. „Ich warte auch noch", seufzte ich. Naja, eigentlich wartete ich ja nicht. Ich hatte mit diesem Thema abgeschlossen. Er zögerte als er seinen Arm um meine Hüfte legte. Er wollte nichts überstürzen, das spürte ich. Doch mir gefiel es. Langsam lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter. Ich versuchte meine ganzen Gefühle zu unterdrücken. Das ist nichts besonderes. Das machte er mit all seinen Freundinnen. „Was hörst du immer so für Musik?" Er sprach mit gedämpfter Stimme. Ich wollte ihm nichts von 5sos erzählen, da ich sonst wieder als „Boyband-Girl" abgestempelt werde. „Rock und Pop", sagte ich deshalb. „Echt?", er klang erfreut. „Ja. Ich freu mich schon so auf morgen." Ich wartete auf eine Antwort, doch da kam keine. Bei ihm war das anscheinend nicht der Fall. Irgendwie war ich genknickt. Ich dachte er würde mich wenigstens ein bisschen mögen. „Ich bin froh, dass es Nacht ist. Ich finde es schlimm, wie Menschen nur nach ihrem Aussehen beurteilt werden. So haben wir eine Change bekommen uns richtig kennenzulernen. Uns und nicht unser Aussehen. Das ist mir nämlich echt sehr wichtig. Und ich finde es mit dir echt schön", ich bekam eine Gänsehaut, aber nicht weil es mir kalt war. „Du hast ja Recht. Und ich bin auch ziemlich froh darüber. Aberich will dich trotzdem sehen. Auch wenn es mir eigentlich ziemlich egal ist. Ich mag dich Thomas." „Ich mag dich auch Ayleen." Das war untertrieben. Mein Bauch war voll von Schmetterlingen. Jetzt schon! Ich habe so etwas davor noch nie gefühlt. Aber vielleicht kommt es daher, dass er der einzige Junge ist, der mich nicht sofort zurückstoßt. Jedoch kennen mich die anderen besser. Wir blieben noch ein wenig schweigend sitzen.„Ich muss jetzt los. Meine Mom weiß nicht dass ich weg bin", sagte ich und stand auf. Ich musste ihm noch seinen Pullover wiedergeben. „Hier", ich zog ihn aus. „Vielen Dank. Für alles. Es war wunderschön. Bis morgen Thomas." „Bis morgen Ayleen. Schlaf schön." Irgendwie klang er verunsichert. „Thomas, mir ist es echt egal wie du aussiehst, okay? Ich bin auch nicht die Schönste. Und ich habe dich jetzt doch kennengelernt. Wenn es dich beruhigt, verspreche ich dir, dass ich in den zwei Wochen die ich hier bin so viel Zeit mit dir verbringen werde, wie du willst", versuchte ich ihn zu beruhigen. „Das wird aber lange sein." Ich konnte sein lächeln förmlich sehen. „Dann morgen um 10 Uhr?" „Ich werde da sein", antwortete er. Dann ging ich überglücklich zu unserem Campinghaus.

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