Schnell ging ich zu unserer Hütte. „'tschuldigung, dass ich so spät komme. Ich dusche mich noch schnell", rief ich als ich zur Türe hinein ging. „Okay", erhielt ich als Antwort. Calum wird bestimmt nicht da sein. Irgendwie fand ich es ein wenig traurig. Er hatte echt kein richtiges Leben. Also besser gesagt kein normales. Doch die Stunden ohne ihn vergingen wie in Trance. Es kam mir nicht mehr wichtig vor. Es war so dumm das zu Denken, doch ohne ihn war ich einfach ein Niemand. Ich wusste gar nicht dass es auch diese freche Seite von mir gab. Doch sie gefiel mir. Aber ohne Calum war ich nicht so. Da war ich dann die schüchterne, ängstliche Ayleen. Ich nahm kaum wahr, wie ich was zu Essen und Trinken nahm. „Ayleen?", hörte ich auf einmal meine Mutter sagen. Ich zuckte zusammen. „'tschuldigung. Was hast du gesagt?" „Wie war dein Tag? Was ist denn los?" „Es war echt schön. Hier ist jeder so nett zu mir. Weißt du, ich habe seit langem wieder das Gefühl dazu zu gehören. Es ist echt perfekt." „Ach, das freut mich zu hören. Du kannst so oft wie du willst zu diesen Jugendlichen gehen. Ich vertraue dir. Und wenn etwas ist weißt du, dass ich immer für dich da bin." „Das bedeutet mir echt viel, Mama." Wir aßen schweigend weiter. Erst am Abend, als ich im Bett lag, realisierte ich alles. Es war alles wahr. Ich griff an meinem Hals. Die Kette war noch da. In meinem ganzen Leben gab es zwei Menschen die ich unbedingt kennenlernen wollte, und jetzt stellte es sich heraus, dass es ein und die selbe Person war. Calum war meine letzte Hoffnung und zugleich mein großer Schwarm. Und ich wusste dass er mich auch mochte. Wenn nicht, war dass alles eine große Lüge, und das konnte ich einfach nicht glauben. Ich konnte mich vor Schmetterlinge im Bauch kaum retten. Ich kannte dieses Gefühl noch gar nicht. Es fühlte sich an, als würde ich ersticken. Zufällig sah ich zu meiner Tür und blickte in ein so bekanntes Gesicht. Ich stand auf und ging zu ihm. Ich nahm das Poster weg und legte es in den Schrank. Mein ganzes Leben hatte sich innerhalb einer Sekunde verändert. Wenn ich nicht hierher gekommen wäre, hätte ich dies nie erleben können. Alleine schon dieser erste Tag. Aber ich fragte mich, wenn er nicht Calum gewesen wäre, ob ich dasselbe empfinden würde. Ich glaube schon, es muss einfach so sein. Ich konnte doch nicht echt so oberflächlich sein, oder? Nein, ich würde dasselbe fühlen. Ich hatte doch schon Thomas sehr gemocht. Als nächstes legte ich überall einen anderen Hintergrund fest und speicherte meine ganzen Bilder und Lieder von 5sos auf einen anderen Ordner. Sicher war sicher. Ich legte mich wieder ins Bett. Ich ging den ganzen Tag noch einmal im Kopf durch. Man war das krass! Irgendwann schlief ich schließlich ein. Ich öffnete die Augen und lächelte. Heute würde ich ihn wieder sehen! Ich freute mich schon riesig. Schnell stand ich auf. Ich konnte mich auf keine anderen Sache konzentrieren. Den ganzen Tag mit Calum verbringen zu dürfen kam mir wie ein Wunder vor. „Können wir?", fragte ich meine Mom ungeduldig. „Ja, ich komme ja schon." Zusammen gingen wir zum Frühstücken. Es war jetzt schon fast unerträglich warm. „Morgen können wir ja shoppen gehen", schlug meine Mom vor. Ich nickte. „Klar." Ich war zwar nicht wirklich begeistert, aber ich konnte sie nicht vierzehn Tage ignorieren. Schnell aß ich. Der Tag gestern war so unglaublich schön gewesen und ich wollte, dass dieser dies auch wird. „Also, ich gehe dann mal. Viel Spaß!" Ich ging noch einmal zu unserer Hütte, packte in meine Tasche Wasser, ein Handtuch, meine Sonnenbrille und mein Handy. Während ich aus dem Haus ging, betrachtete ich mein Spiegelbild. Ich trug eine dunkelgraue Stoffhose und ein weißes, enges Top und darunter meinen türkisen Bikini. Okay, so sah ich einigermaßen in Ordnung aus. Es war sogar noch wärmer als am Vortag, da kein Wind ging. Ich ging auf dem heißen Sand zur Höhle.

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Broken pieces
FanfictionAyleen hasst ihr Leben. Und das aus mehreren Gründen: in vorhersehbarer Zeit wird sie erblinden, was sie zum Mobbingopfer ihrer ganzen Schule machte. Dazu hatte ihre Vater sie verlassen. Es gab nur zwei Lichtblicke: Ihre Lieblingsband 5 Seconds of...