Ich schwamm neben ihm her. Hier in dieser kleinen Bucht war kein einziger Mensch zusehen. Meine Haare waren komplett nass, doch bei diesem Wetter würden sie bald wieder trocknen. „Schau mal da! Erinnerst du dich noch daran?", fragte Calum mit leuchtenden Augen. Wie konnte ich das je vergessen? Es war ein kleiner Steg und als wir Kinder waren, habe ich mich einfach nicht getraut runterzuspringen.„Du hast mich runter geschubst!", schnaufte ich beleidigt. „Das gibt ja doppelte Rache!", stellte ich zufrieden fest. „Wer zuerst da ist!", rief Calum und kraulte schnell vor. „Hey, das ist nicht fair!", rief ich lachend und schwamm ihm hinterher. Ohne zu wissen wo er war, schwamm ich einfach zum Steg. Erst als ich am Ziel angekommen war, tauchte ich auf. Mit meiner Hand wischte ich mir ein paar lose Haare aus dem Gesicht und sah mich um. Calum kam gerade an. „Gewonnen!", rief ich als er neben mir stand und sprang ein wenig auf und ab. „Glückwunsch. Du bist ja echt richtig schnell", gab er anerkennend zu. „Danke." Noch niemand hatte mir so viele Komplimente an einem Tag gemacht. Doch daran konnte ich mich gewöhnen. „Und?" Er sah mich fragend an. „Und was?", fragte ich ein wenig verwirrt zurück. „Traust du dich dieses mal?" Er grinste mich frech an. Ich schüttelte den Kopf. „Wie, da willst du runterspringen?", fragte ich ihn mit großen Augen und lachte. „Klar. Wie sieht es bei dir aus?" Er nickte heftig. Zusammen gingen wir aus dem Wasser heraus. Unauffällig betrachtete ich seinen Sixpack. Er war so verdammt hot. Die Luft war angenehm warm. „Dann zeig mal was du kannst", meine er und ließ mir den Vortritt. Man sah ihm an, dass er nicht wirklich viel erwartete. Da es bestimmt fünf Meter bis zum Wasser sind, nahm ich Anlauf und machte in der Luft eine Rolle bevor ich die Wasseroberfläche berührte. Dieses Gefühl war so befreiend. Man, hatte ich das vermisst! Ich taute auf und streckte Calum die Zunge heraus. Er sah mich einfach nur geschockt an. „Jetzt du!" Ich schwamm wieder ans Ufer und stellte mich neben ihm. „Also so etwas krassen kann ich nicht. Oh mein Gott, wie hast du das gemacht? Das war ja cool!" Ich lachte. „Wir können ja einfach zu zweit normal runterspringen. Oder?", fragte er. Ich nickte. „Klar." Zusammen gingen wir an die Kante. „Auf drei?", fragte er. Statt zu antworten begann ich zu zählen. „Drei... Zwei.... Eins!", rief ich und gleichzeitig sprangen wir. Unter Wasser sah ich wie er mir zulächelte. Okay, ich träume, dass kann es gar nicht geben. Ich kam mir irgendwie gar nicht mehr wie Ayleen vor, ich war komplett anders. Ich erkannte mich selbst gar nicht mehr. Doch das gefiel mir. Ich tauchte auf und schnappte nach Luft. Calum kam neben mir hoch. „Nochmal?", fragte er begeistert. Ich nickte. Davon würde ich wahrscheinlich nie genug bekommen können. „Okay, jetzt nur du", sagte ich zu ihm. Ich hatte eine Idee. Ich wusste nicht ob das besonders schlau war, doch das war mir egal. Er stellte sich an die Kante und sah hinunter. Jetzt gleich würde er springen. Schnell sprang ich auf seinen Rücken und klammerte mich ganz fest an ihn. Calum schrie auf. Schnell schlugen wir auf der Wasseroberfläche auf. Ich ließ ihn los. „Bist du lebensmüde?", fragte er schnell atmend als wir beide wieder aufgetaucht waren. „Rache Nummer eins, die war aber noch harmlos. Und gib zu dass es dir auch Spaß gemacht hat", verteidigte ich mich. Er nickte. „Noch einmal?", fragte er begeistert. „Okay." Es war so unvergesslich schön. Zusammen schwammen wir wieder an Land. „Okay du kleiner Kletteraffe", meinte Cal und ging ein wenig in die Hocke. Ich sprang auf seinen Rücken. Er war so unglaublich stark. Als wöge ich nichts, ging er auf die Kante zu. „Auf drei?" „Auf drei", bestätigte er. „Eins", begann ich. „Zwei", sagte er. „Drei!", schrieen wir zusammen und ich riss meine Arme hoch. „Yeyy!", riefen wir beide, während wir in der Luft schwebten. Wir tauchten gleichzeitig wieder auf. „Das müssen wir unbedingt wiederholen, aber ein anderes mal. Komm, lass uns langsam zurückschwimmen",schlug er vor. Ich hatte nichts dagegen.

DU LIEST GERADE
Broken pieces
FanficAyleen hasst ihr Leben. Und das aus mehreren Gründen: in vorhersehbarer Zeit wird sie erblinden, was sie zum Mobbingopfer ihrer ganzen Schule machte. Dazu hatte ihre Vater sie verlassen. Es gab nur zwei Lichtblicke: Ihre Lieblingsband 5 Seconds of...