Vorsichtig trug ich einen Lippenstift auf und betrachtete mich im Spiegel. Ich trug eine Jeanshose, ein weißes Top und darüber eine kurze Jeansjacke. Ja, so sah ich einigermaßen in Ordnung aus. Schnell sah ich auf die Uhr. Kurz vor acht Uhr abends. „Mom, ich gehe dann jetzt!", rief ich. „Bleibe nicht so lange und pass auf dich auf." Sie kam zu mir. „Du siehst bezaubernd aus." „Danke", murmelte ich und verlies die Hütte. Draußen war es immer noch hell, doch schon etwas kühler. Schnell ging ich zu Cals Hütte. Seine war im letzten Eck, wo niemand auf die Idee kam dort mal vorbei zu schauen. „Ayleen!", rief er als er mich sah. Mein Herz schlug schon wieder höher. Er gab mir einen Kuss. „Unser letzter Abend", murmelte ich ein wenig nervös. „Oha ja und ich freue mich schon", flüsterte er aufmunternd. Ich umarmte ihn ganz fest. Auch er drückte mich ganz fest an sich. Ich hätte diesen Moment am liebsten für immer festgehalten. „Du weißt, was es heißt, wenn du wieder an morgen denkst", wisperte er drohend in mein Haar. Oh ja, das wusste ich. Doch alleine schon bei dem Gedanken an morgen wurde mir schlecht. Ungewollt rollte mir eine Träne aus den Augen und auf seinem Arm. Er verschaffte ein wenig Platz zwischen uns und nahm mein Gesicht in seine Hände. „Nicht weinen", sagte er mit einem leicht panischem Hauch in seiner Stimme. „Ayleen, ich liebe dich." Ich sah ihn nur mit ganz großen Augen an. Das war das erste Mal dass das jemand zu mir sagte. Ich konnte es gar nicht fassen. Auf einmal kamen noch viel mehr Tränen nach. Aber auch zum Teil aus Freude. „Calum, ich liebe dich auch", sagte ich gerührt. Wir küssten uns wieder. „Ich muss dir etwas sagen. Eigentlich wollte ich es später, aber es muss jetzt sein. Ayleen, was würdest du davon halten, für zwei Wochen zu mir nach England zu kommen? Der Flug würde morgen Abend gehen. Du musst natürlich nicht zusagen. Ich kann ihn auch wieder kurzfristig stornieren. Es liegt an dir. Du musst dich auch nicht gleich entscheiden." Ich war total überrascht. Damit hätte ich nie im Leben gerechnet! Das war ein ziemlich großer Schritt. „Würden wir dann in ein Hotel gehen?", fragte ich. „Nein. Die Jungs und ich haben eine kleine Wohnung. Du würdest einfach bei uns wohnen." Das war ein Traum! Das konnte doch nicht echt sein, oder?! Es war sowieso keine Überlegung wert, da James und meine Mom mir es nie im Leben erlauben würden. „Und du weißt ja, dass du schon 18 bist, oder?", fragte er gedehnt. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht! „Calum, vielen, vielen Dank. Das wäre mein erstes Mal in einem fremden Land. Ich kann es dir nicht sofort sagen." Er nickte wissend. „Lass dir Zeit." Er grinste mich an. „Komm." Er hielt mir seine Hand entgegen. Fröhlich nahm ich sie und unsere Finger verschränkten sich schon automatisch. Zusammen setzten wir uns auf eine Decke, die auf dem Gras lag. Cal hatte Pralinen, Sekt und Sektgläser daraufgelegt. „Und ich störe euch nicht?", fragte ich zweifelnd. Wie würden sich denn die anderen drei Bandmitglieder vorkommen, wenn ich einfach bei ihnen wohnen würde? Calums Freundin. „Nein. Sie können es gar nicht erwarten dich endlich kennenzulernen. Um ehrlich zu sein habe ich ja schon ein wenig Angst, dass einer auf die Idee kommt, dich zu entführen, damit er dich dann für sich alleine hat." Seine dunkelbraunen Augen funkelten mich an. „Ja, diese Sorge ist echt berechtigt", ich lachte.„Okay, wem müsste ich dann am ehesten verdächtigten?", fragte er mich. Ich überlegte, obwohl ich die Antwort schon längst kannte. „Mhmm. Niemanden. Calum, du wirst der Einzige für immer bleiben", flüsterte ich und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. „Ich hoffe so sehr, dass wir noch ein wenig länger Zeithaben", seufzte er. „Nein! Keine traurige Stimmung", ermahnte ich ihn. „Lass uns auf diesen schönen Abend anstoßen!" Wir tranken ein wenig von dem Sekt,aßen Pralinen und genossen es einfach. Es war so schön. Aber auch so traurig.
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Da ich in den Urlaub fahre, kann ich in der nächsten Woche nicht mehr Updaten :(
Ich wollte mich auch bei meinen Lesern bedanken <3 Ich hätte nie gedacht dass ich 600 views bekomme vielen dank!
Clarissa xx
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Broken pieces
FanfictionAyleen hasst ihr Leben. Und das aus mehreren Gründen: in vorhersehbarer Zeit wird sie erblinden, was sie zum Mobbingopfer ihrer ganzen Schule machte. Dazu hatte ihre Vater sie verlassen. Es gab nur zwei Lichtblicke: Ihre Lieblingsband 5 Seconds of...