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„Thomas?", fragte ich ungläubig. Man war ich dumm. Ich schlug meine Hand auf die Stirn. Calum Thomas Hood. Am liebsten wäre ich weggerannt. Er war ein Weltstar, und ich? Ein niemand. Eine Außenseiterin. Trotzdem kamen alle möglichen Gefühle in mir hoch. Fassungslosigkeit, Angst, Hoffnung aber auch ein wenig Enttäuschung. Ich verfolgte sein ganzes Leben, und ich weiß, dass überall Fangirls auf ihn warten, und auch, dass das mit uns nie etwas werden wird. Wir können nicht einmal zusammen etwas unternehmen. All die schönen Sachen, welche ich dachte, welche wir unternehmen könnten, platzten auf einmal. Überall lauerten Paparazzos. Und ich wollte sicher nicht ins Rampenlicht. Ich weiß, dass es sehr vorgegriffen war, aber es zerstörte irgendwie alles. Ich hatte mir irgendwie schon alles in Gedanken ausgemalt. Calum, der mich keine Sekunde aus den Augen ließ fragte traurig: „Bist du arg enttäuscht?" Allein schon diese Frage brachte mich innerlich um. Das war doch nicht real! „Was?", stammelte ich. „Nein, überhaupt nicht. Du bist ein Hauptgewinn", ich grinste ihn an. „Und du?" Klar war er es. Am liebsten wäre ich im Boden versunken. Er könnte jedes Mädchen haben. Jedes dieser tausend Topmodell. Und an mir ist überhaupt nichts besonders. Er kam näher. „Du bist wunderschön Ayleen." Ich lächelte ihn traurig an. Das musste er ja sagen. „Nein, ehrlich." „Danke", ich sah ihn dankbar an. „Also ähmm, du kennst meine Band?", fragte er zögernd. Ich wusste, dass die Wahrheit nicht richtig wäre. Obwohl ich ihn kaum ansehen konnte, antwortete ich ausweichend: „Klar, wer kennt euch in Australien nicht?", Das war zwar nicht gelogen, aber die ganze Wahrheit was es auch nicht. „Und ich liebe eure Musik", fügte ich hinzu. „Danke, das bedeutet mir echt viel." Er kam noch ein Stück näher und nahm mir meine Sonnenbrille ab. „Du hast wunderschöne Augen", murmelte er. Ich zuckte kaum merklich zusammen. Ich hasste meine mittelbraunen Augen. Also ich fand die Farbe ja ganz schön, aber sie versagten im Auge sein. Das würde ich ihnen nie verzeihen. „Danke." „Du bist sicher enttäuscht von mir", sagten wir beide traurig. „Nein!" Wieder gleichzeitig. Wir lächelten uns schüchtern an. „Ayleen, du bist perfekt. Schaust superhübsch aus und hast Humor. Doch mit mir befreundet zu sein ist mehr als hart. Sobald mich ein Paparazzi mit dir zusammen fotografiert, ... ." Er brauchte es mir nicht zu erklären. Ich wusste auch so, dass wir dann in jeder Schlagzeile stünden. Gerade hier in Australien. „Aber die Jungs haben mir versprochen alle Reporter auf sie zu lenken", meinte er amüsiert. Ich lachte. „Sollen wir uns Sorgen machen?" Ich sah mich am Strand um. Noch beachtete uns niemand. Auf einmal sah ich meine Mom. Sie war gerade gekommen und suchte mich. „Mist", fluchte ich und stellte mich so hin, dass sie mich nicht sah. „Ist nichts gegen dich oder so, aber ich würde dich meiner Mom lieber nicht verstellen", sagte ich. Mir war das so peinlich! Aber ich konnte es einfach nicht. Meine Mama würde ausrasten wenn sie mich und CALUM sieht. Sie würde sofort verraten, dass ich ein Fan war, und das wollte ich nicht. „Es ist schon okay." Er lächelte. Doch ich wusste, dass er sich dafür selbst hasste.

Broken piecesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt