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Als wir aus dem Wasser gingen, war es eigentlich gar nicht wirklich kalt. Wir legten uns in den Sand und sonnten uns. Unauffällig schielte ich immer wieder zu ihm rüber. Ich konnte es immer noch nicht glauben. ER, CALUM war bei MIR! Mein Puls hatte sich irgendwie immer noch nicht wirklich beruhigt. Und es schien so als würde er mich mögen. „Erzähl mir etwas", wisperte er und sah mich an. „Ein Märchen?", fragte ich, weil ich nicht wusste was ich von meinem Leben erzählen sollte. Er lächelte mich an. „Ja von mir aus, erzähle mir ein Märchen." „Okay", sagte ich. Ich konnte selbst nicht glauben, dass ich das echt gesagt hatte. Was war aus der stillen Ayleen geworden? Innerhalb von ein paar Stunden hatte ich mich komplett verändert. „Also, ...", begann ich und dachte mir irgendein völlig unlogisches Märchen aus. Calum lachte als ich fertig war. „Das wird mein Lieblingsmärchen", er lachte immer noch. Ich schlug ihm spielerisch auf die Schulter. „Hör auf! Ich hab mir echt Mühe gegeben", sagte ich beleidigt. Es war so schön mit ihm Zeit zu verbringen. „Nein. Ganz ehrlich. Ayleen, du solltest Märchen Autorin werden", versuchte er ernst zu sagen, was ihm aber nicht wirklich gelang. Ich seufzte, schloss meine Augen und sonnte mich wieder ein wenig. „Aber ich würde auch gerne etwas über dich hören." Ich setzt mich auf und sah in seine wunderschönen braunen Augen. „Es gibt nichts außergewöhnliches", sagte ich gelangweilt. Ich hasste es irgendwie. Ich hatte mein Leben irgendwie nie richtig gelebt. Dieser Tag war spannender als alles zusammen. „Das kann ich mir nicht vorstellen", meinte er. „Oh doch, ich bin ein riesen Langweiler. Und übrigens habe ich sowieso so viel schon gesagt, jetzt ist mal der Star an der Reihe." Ich machte eine Pause. „Weist was echt unfair ist?", fragte ich und begann zu lachen. „Sorry, du bist jetzt dran." „Nein, passt schon. Ich höre dir gerne zu", behauptete er. „Es ist so unfair. Während ich in der Schule hocke bist du mal in den USA oder in Europa! Du hast die beste Zeit deines Lebens, und ich? Warum kann ich nur nicht singen?", fragte ich verzweifelt. „Also um das mal klar zu stellen: Klar ist es wunderschön, aber es gibt auch Nachteile. Schau das hier an. Jeder normale Typ könnte mit dir in die Stadt gehen, alleine nur um ein Eis zu essen, und ich? Ich muss mich verstecken. Es ist bestimmt die schönste Zeit meines Lebens, doch es hat seinen Preis. Ich weiß nie ob jemand mich mag, oder meinen Namen. Und einen Fan hättest du schon mal", sagte er ein wenig ernster. Das Thema beschäftigte ihn anscheinend sehr. „Du musst mir etwas versprechen", sagte ich ohne groß zu überlegen und grinste. „Ich sag mal okay, aber jetzt habe ich echt Angst." „Beim nächsten Mal wenn ihr ein so geiles Video wie Hey Everybody dreht, musst du mich mitnehmen." „Ha. Das mache ich gerne, versprochen." Meine Haare waren inzwischen wieder trocken. Ich band sie wieder zusammen. Bei einem so warmen Tag störten sie nur. „Wie spät ist es eigentlich?", fragte ich und nahm mein Handy. „Oh Gott, ich muss zurück", sagte ich ein wenig erschrocken. Es gab schon seit einer Stunde Essen. „Ich kann es kaum erwarten die restlichen zwei Wochen mit dir zu verbringen", sagte er zum Abschluss. „Ich auch nicht. Bis morgen?" Er nickte. „Bis morgen."

Broken piecesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt