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An unserem Haus angekommen packte ich schnell alles ein. Danach checkten wir aus und fuhren nach Hause. „Mom ich muss dir etwas sagen, du musst aber versprechen nicht wütend zu werden," begann ich nervös. „Was denn Schatz?" Ich holte tief Luft. „Bei den Jugendlichen war ein Junge den ich sehr sympathisch finde. Er ist aus Australien, arbeitet aber überall auf der Welt und ist auch reich. Jedenfalls ist er jetzt in London und hat mir vorgeschlagen dass ich auch komme. Ich habe zugesagt." Schweigen. Das war doch ein gutes Zeichen, oder?„Ha. Fast hätte ich dir geglaubt", meine Mom und lachte. „Du kannst es echt gut." „Was? Nein. Es ist wahr! Ich fliege heute Abend nach England." Wieder Schweigen. „Nein tust du nicht," antwortete sie bestimmt. „Doch. Das ist vielleicht meine letzte Change einen anderen Kontinent und Schnee zu sehen, bevor ich blind werde! Und ich bin jetzt 18, ich kann machen was ich will." „Nicht in deinem Zustand." „Genau das will ich ja! Frei sein! Normal sein! Und wann dann?! Wenn ich blind bin ist es sowieso schon zu spät! Nur zwei Wochen. Sonst würde ich nur Zuhause sein und so kann ich das letzte mal etwas erleben! Bitte Mom!" „Ayleen, wir kennen diese Menschen gar nicht. Wo willst du schlafen? Und das alles bezahlen?" „Der Junge wohnt in einer Art WG, die sind alle bereit mich für zwei Wochen aufzunehmen und deshalb bräuchte ich nur den Flug bezahlen." „Was ist wenn er ein Mörder ist?" „Dann hätte er mich doch schon längst umgebracht." „Du weist schon wie lange man da fliegt?" Sie versuchte immer wieder neue Argumente zu finden. „Das ist es mir eindeutig wert. Bitte Mom!" „Wenn du dir sicher bist und weißt was du machst, werde ich dich nicht aufhalten, es ist dein Leben." Ich konnte es nicht glauben! „Dankiii!!", rief ich. „Du rufst mich aber regelmäßig an. Mich oder James." „Klar. Versprochen!" Ich war so aufgeregt. Als wir endlich Zuhause ankamen, wartete James bereits auf uns. „Ayleen!", rief er glücklich. „James!" Ich fiel ihm um den Hals. Es hat mir so gefehlt. Wie immer gab er mir einen Kuss auf die Stirn. „Ayleen du musst jetzt deine Koffer packen", meinte meine Mom etwas streng. James sah mich mit großen Augen an. „Erkläre ich dir gleich." Ich nahm meinen Koffer und ging damit auf mein Zimmer. „Warum packst du?", fragte mein Bruder verwirrt. „Ich werde für zwei Wochen nach London fliegen." Während ich meine Kleider aus dem Koffer schmiss und gegen neue, wärmere ersetzte, sagte ich zu James dasselbe wie zu meiner Mom. Auch er war alles andere als begeistert. „Dieser Typ. Ist der mehr als nur ein Freund?", hackte er nach. Sofort wurde ich knallrot. „Oh mein Gott! Ich will ALLES wissen!" Irgendwie kam es mir wie in so Filmen vor, nur dass mich das mein Halbbruder und nicht meine BFF fragte. Ich lachte. „Er ist so liebenswürdig und nett und hat Humor. Er ist einfach perfekt", ich seufzte. „Das freut mich. Aber wenn er dir weh tut, bring ich ihn um." Ich ignorierte es einfach. Mich haben schon viele verletzt und James hatte noch nie etwas getan. Das soll jetzt kein Vorwurf sein, denn er ist ein echt guter Bruder. Ich lud noch schnell alle meine Fotos die ich vom Urlaub hatte runter, nahm meinen Koffer und sah auf die Uhr. „Okay, ich muss jetzt." „Ich fahre dich", sagte er sofort. Meine Mom, die gerade gekommen war, hatte nichts dagegen. Mit Tränen in den Augen verabschiedete sie sich von mir. „Ich freue mich für dich Ayleen, aber du weißt, dass das nichts ernstes werden kann oder?", fragte er im Auto. „Ja, ich weiß", flüsterte ich. Das war uns beiden von Anfang an klar gewesen. Wir hatten die Wahl und haben sie beide getroffen. Dann waren wir auch schon angekommen. Ich checkte ein und musste mich dann von James verabschieden. „Bis in zwei Wochen, kleine Schwester. Wenn etwas ist, weißt du, dass ich immer für dich da bin, oder?" „Danke, James." Er küsste mich auf die Stirn. „Ruf bitte an wenn du angekommen bist. Viel Spaß." Er ging. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Hätte mir vor zwei Wochen jemand erzählt dass ich nach London fliegen würde, zu 5sos, weil Calum mein Freund ist, hätte ich ihn ausgelacht. Ich musste noch eine halbe Stunde warten, bis ich ins Flugzeug durfte. Ich setzt mich hin und rief ihn sofort an.

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