Jeder hörte zu tiefst betroffen zu. „Es ist meine Schuld", sagte mein Freund wütend, als ich fertig war. „Nein! Dafür kann niemand etwas", wiedersprach ich heftig. „Doch. Mit einem normalen Typen wäre dies alles gar nicht passiert." „Mir geht es gut", versicherte ich ihm. „Hast du ihn erkannt?", wollte Liam wissen. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, er war verkleidet." „Warum hast du nicht gesagt dass es Calum ist?", wollte Ashton wissen. „Ich will doch nicht solchen Idioten Erfolg einbringen! Und eure Fans sollen es doch nicht auf diese Weise erfahren. Ich will euch nicht schaden", erklärte ich. „Wenn es echte Fans sind dann werden sie dich akzeptieren", meine Luke. „Das werden sie sowieso irgendwann müssen." „Danke", sagte ich gerührt. Auf einmal wurde mir wieder schlecht. „Wo ist die Toilette?", fragte ich schnell und sprang auf. Liam zeigte sie mir. „Ayleen, ist alles in Ordnung?", rief mir Cal hinterher. „Mir geht es gut", rief ich mit Tränen in den Augen. Ich schloss die Türe hinter mir, schloss ab und ging schnell zum Waschbecken. Ich musste mich noch einmal übergeben. Ich spülte meinen Mund wieder aus und lehnte mich an die kühle Fliesenwand. Jetzt, wo ich alleine war, überkam mich wieder die Angst. Mein Kopf pochte höllisch. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus. Naja, ich versuchte es jedenfalls. Doch es ging nicht. Je mehr ich mich anstrengte, desto schlechter wurde es. Am Ende heulte ich fester wie davor. Es klopfte leise an meiner Tür. „Alles in Ordnung?", hörte ich Cal fragen. „Ein, und wieder aus", dachte ich mir. „Ja, mir geht es gut", antwortete ich schwach. „Du weißt, dass ich für dich da bin." Ich schwieg. Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Mein Kopf schmerze so! Ich zuckte zusammen. OH MEIN GOTT! Eine Strähne viel mir ins Gesicht, doch sie war nicht braun. Sie war grau! GRAU! Es war so weit! Ich sah keine Farben mehr! Nein, das konnte doch nicht sein! Ich stand schwankend auf. „Calum?", ich hauchte es nur. Er drückte die Klinke hinunter, doch es war ja abgesperrt. Ich sperrte auf und viel in seine Arme. Auch er war schwarz weiß! Ich bekam keine Luft mehr. Ehe ich realisieren konnte, was geschah, viel ich in Ohnmacht. „Ayleen? Ayleen?!" Ich öffnete stöhnend meine Augen. Ich sah in meine acht schwarz-weiß Lieblingsgesichter. „Ayleen", flüsterte Cal erleichtert. „Ich muss euch etwas sagen", flüsterte ich ängstlich und setzte mich vorsichtig auf. Calum setzte sich neben mich und die anderen setzten sich um uns herum. „Das hat Zeit, Babe", meinte mein Freund. Ich schüttelte entschlossen den Kopf. „Nein. Da ist etwas, was ihr nicht wisst." Ich sah Calum in die Augen. Es tat so weh nicht dieses schöne braun sehen zu können! Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Du weißt, dass du uns alles sagen kannst", sagte Cal. Die anderen nickten zustimmend. Ich schämte mich so dafür. Ich kämpfte immer noch mit mir, ob ich es echt machen sollte. Was wenn ich ihn verlieren würde? „Cal, ich bin gerade dabei blind zu werden," sagte ich schnell. Stille. Es kamen wieder Tränen aus meinen Augen. Wie ich sie doch hasse. Ängstlich sah ich zu ihm. Die anderen waren mir in diesem Moment egal. Er starrte mich mit großen Augen an.

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Broken pieces
FanfictionAyleen hasst ihr Leben. Und das aus mehreren Gründen: in vorhersehbarer Zeit wird sie erblinden, was sie zum Mobbingopfer ihrer ganzen Schule machte. Dazu hatte ihre Vater sie verlassen. Es gab nur zwei Lichtblicke: Ihre Lieblingsband 5 Seconds of...